Enter: Thriller

Seit Edward Snowden, ist die Datenspionage ja in aller Munde. Weswegen ich ja umso mehr begeistert war, wo ich dieses Buch in der Hand hielt.
Markus Morgenroth zeigt in einfachen aber eindringlichen Worten auf, wo der Zug in unserer Gesellschaft hingeht. Er deckt schonungslos auf, wie wir von Google, Facebook und Co. ausspioniert werden - ohne dass wir etwas wirklich dagegen tun können.
Es wird immer wieder dargestellt, dass wir, wenn wir ein Kostenloses Produkt nutzen, bei unseren Apps, unserem doch allgegenwärtigen Smartphone immer noch weiter ausspioniert werden. Wir geben ihnen Zugriff auf unsere Kontakte, unsere Bewegung, wie wir ein Nachricht eintippen etc. Bei all diesem geben wir bei den Vertragsbedingungen auch die Einwilligung, dass alles weiter an das Unternehmen und an Dritte weitergegeben wird.
Er erläutert, dass auch wenn es anonymisiert ist, Werbung und anderes trotzdem mit ein wenig Wissen auf uns zugeschnitten werden kann. Dies alles nennt man Big Data und es wird auch von Menschen gesammelt, die sich nicht im Internet bewegen. Mit Payback-Karten, Kreditkarten und EC-Karten kann man ein fast genauso lückenloses Profil erstellen. Man gibt dann bekannt was man isst, trinkt, wo man sich bewegt etc.
Natürlich wird immer wieder gesagt, dass alles anonymisiert wird, aber Herr Morgenroth zeigt auf, dass dies doch mehr oder weniger ein Ammenmärchen ist.
Alles in allem ist es ein Buch, welches einem Angst macht und dies nicht nur im privaten Bereich, sondern auch, und dort besonders, im Beruflichen!
Unser Arbeitgeber beobachtet, wie schnell wir eine E-Mail beantworten, mit wem man wie Kontakt hat. All dieses kann man aus E-Mails erkennen.
Er zeigt aber auch auf, wie man sich wenigstens ein wenig Freiraum behalten kann, und wie man mit dieser Sucht nach dem Big Data umgehen kann. Denn wenn wir uns dem ganzen verschließen wollen, sind wir in der heutigen Zeit doch sehr ausgegrenzt.
Ich finde dies ist ein Buch welches man lesen sollte, einfach um zu wissen was auf uns zukommt und wie wir uns ein wenig davor schützen können, auch wenn wir uns nicht mehr komplett davor schützen können. Die Lobby Arbeit wird dafür sorgen, dass der Datenschutz etc. immer weiter aufgeweicht wird.
Also bereiten wir uns ein wenig darauf vor, und lesen wir einfach dieses Buch. Wie wäre es eigentlich, wenn man dieses Buch als Hardcover, vielleicht auch am besten direkt in der kleinen Buchhandlung vor Ort, kauft? Warum, ganz einfach wollt ihr etwa, dass Amazon mitliest und erkennen kann wie schnell ihr lest und wie oft ihr manche Seiten vielleicht noch mal lest?
Karls Rezension
Klappentext
DIESE ZUKUNFT IST NUR EINEN KLICK ENTFERNT
Der Traum der Menschheit vom ewigen Leben ist Wirklichkeit geworden: Dank Virtual-Reality-Implantaten können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch Marlene Dietrich ist als Star wiederauferstanden und wird weltweit gefeiert – bis sie eines Tages spurlos verschwindet. Eigentlich unmöglich! Für den Versicherungsagenten Benjamin Kari wird aus der Suche nach ihrem digitalen Klon ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel.
Mit »Unsterblich« legt der Wissenschaftsjournalist Jens Lubbadeh einen Debütroman vor, der die Hybris unserer digitalisierten Gegenwartswelt schonungslos und packend entblößt.
Der Autor
Jens Lubbadeh ist freier Journalist und hat bereits für Technology Review, Greenpeace Magazin, Spiegel Online und viele weitere Print- und Digitalmedien geschrieben. Für seine Arbeit wurde er mit dem Herbert Quandt Medienpreis ausgezeichnet. "Unsterblich" ist sein erster Roman. Jens Lubbadeh lebt in Hamburg.
www.lubbadeh.de
Mein Fazit
Story
2044, der Tod ist gestorben, zumindest teilweise. Ein Hightech Unternehmen hat es möglich gemacht, dass von jedem Menschen Hologrammen angefertigt werden können, die nach dem Tod des Menschen weiterleben. Aber auch schon längst gestorbene Menschen können wieder auferstehen, z.B John F. Kennedy, der gerade wieder Präsident ist, zumindest sein Hologramm. Michael Jackson rockt wieder die Charts, zusammen mit Elvis Presley, aber auch Filmstars wie z.b Marlene Dietrich gibt es wieder- Und die ist plötzlich verschwunden, ja man glaubt sie soll ermordet sein. Aber wie ist das möglich ein Hologramm zu entführen geschweige denn zu ermorden. Der Versicherung Agent Benjamin Kari wird auf die Suche nach dem digitalen Klon geschickt.
Schreibstil
Das Buch ist, obwohl es viel zu erklären gibt, einfach zu lesen. Es ist schon erstaunlich, wie es dem Autor gelingt, auf knapp 450 Seiten eine neue Welt entstehen zu lassen und die ganzen Vorgänge rund um die neue Technologie zu erklären und dennoch spannend zu erzählen.
Charaktere
Hauptfigur ist Benjamin Kari. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt. Einen Bezug kann man indes nicht aufbauen, was auch nicht unbedingt vom Nachteil ist, so bleibt die Geschichte flüssig und recht temporeich.
Mein Fazit
Eine interessante Geschichte in einer Welt von morgen. Die Geschichte ist recht temporeich und spannend. Es sagt uns, welch ungewöhnliche Wege der Mensch gehen kann auf der Suche nach Unsterblichkeit. Kari muss im Laufe der Geschichte erkennen, dass das Unternehmen, für das er tätig ist, nicht ganz die Wahrheit sagt. Und das der Weg, den die Menschheit gewählt hat, auch nicht der richtige ist, obwohl sicherlich nachvollziehbar. Wenn der Lebenspartner früh stirbt, hat man noch den Klon. Schauspieler können weiter Filme drehen usw. Da die Klone für die Menschen an sich keine Gefahr darstellen, ist es für den Leser nicht ganz so einfach dafür zu sein oder dagegen.
Ich vergebe gute vier von fünf Leseratten/Sternen und eine Leseempfehlung für S/F Fans.
Eisenberg und sein Team sind spitze
Enter von Karl Olsberg
Als in Berlin der Strom für mehrere Stunden ausfällt, kommt fast alles zum Erliegen. Genau hier setzt Karl Olsberg an und schildert aus der Sicht einiger Kollegen der Sonderermittlungsgruppe Internet, kurz SEGI, deren Eindrücke während dieses Vorfalls. Schnell wird klar das die Aktivistengruppe NTR verantwortlich zu sein scheint. Sie will die Menschen warnen, dass die Technik nicht nur Vorteile bringt, sondern sogar gefährlich ist. Das SEGI-Team um Hauptkommisar Eisenberg soll die eigentlichen Ermittler unterstützen. Doch dies wird von der anderen Seite gar nicht gewünscht, und daher auch überhaupt nicht unterstützt. Dadurch wird es für Eisenberg und sein Team sehr schwer Erfolge zu liefern. Doch die werden natürlich trotz mangelnder Kooperation erwartet. Eine harte Nuss für das Team, vor allem als ein Mord geschieht der mit allem zusammenhängen könnte.
Die Charaktere des Thrillers sind sehr interessant. Sim, der Autist im Team ist in meinen Augen eine Bereicherung. Es ist interessant mitzuverfolgen wie er durch seine enorme Kombinationsgabe die Ermittlungen weiterbringt. Seine Empathie dagegen ist nur minimal ausgeprägt, was eine Zusammenarbeit mit den Kollegen natürlich sehr erschwert. Die Psychologin Claudia bringt private Probleme mit, ihre Mutter hat eine psychische Erkrankung die auch Claudias Leben auf den Kopf stellt. Die beiden weiteren Ermittler Jaap und Ben konkurrieren stark miteinander und müssen ständig von ihrem Chef zur Räson gebracht werden.
Enter ist der zweite Teil aus dieser Reihe. Ich kenne den ersten Teil namens Delete nicht, habe aber überhaupt kein Problem damit gehabt. Dieses Buch ist ohne weiteres unabhängig vom ersten Teil zu lesen. Die Story ist sehr interessant geschrieben, aber zu Beginn hatte ich ernste Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Ab und an werden kurze Passagen zum Thema künstliche Intelligenz und Internetterror eingebunden mit denen ich erst nichts anfangen konnte. Doch als so nach und nach der Groschen gefallen ist konnte ich den Rest dieses Buches genießen. Karl Olsberg versucht die Ängste, die in der heutigen Zeit durchaus berechtigt sind, mit guter Unterhaltung zu kombinieren, und diese Mischung schaffte es mich letztendlich von diesem Thriller zu überzeugen.