Herbstfunkeln: Cornwall Seasons 1

Die Geschichte wird uns aus Sicht von Julia erzählt. Julia ist eine junge Frau, die sich selber nicht vertraut, weil ihr Gedächtnis riesige Lücken aufweist. Hat sie schreckliche Dinge vergessen, die ihr angetan wurden - oder hat sie schreckliche Dinge vergessen, die sie anderen angetan hat? Hat sie ihre Eltern umgebracht, als sie noch ein kleines Mädchen war, oder ist sie damals dem wahren Mörder gerade so entkommen? Eigentlich glaubt sie trotz ihrer Gedächtnislücken daran, dass sie unschuldig ist, aber sicher kann sie sich nicht sein...
Tatsache ist, dass in Julias Umfeld immer wieder grausame Morde geschehen, und Tatsache ist, dass ihre Tante alles daran setzt, Julia entmündigen zu lassen. Weil sie weiß, dass Julia schuldig ist? Oder weil sie ihre eigene finstere Agenda verfolgt?
Obwohl Julia für mich das ganze Buch hindurch ein lebendes, atmendes Rätsel blieb, war sie mir doch (meist) sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert und mitgelitten. Auch David Nyomda, der junge Inspektor, der in ihrem Fall ermittelt und als einziger an ihre Unschuld glaubt, hat mir gut gefallen.
Schnell wird dem Leser klar, dass Nyomda nicht mehr unparteiisch ist, weil er sich in Julia verliebt hat, und diese Liebesgeschichte hat mich erstaunlicherweise wirklich angesprochen, obwohl oder gerade weil sie ethisch eine heikle Sache ist... Darf ein Inspektor das, sich in eine Frau verlieben, die möglicherweise ein sadistisches, mordendes Monster ist?
Die Liebesgeschichte drängt sich meines Erachtens nach selten in den Mittelpunkt; die Geschichte konzentriert sich trotz allem auf die Frage, ob Julia schuldig ist, und auf die Suche nach dem Mörder, und das fand ich auch gut so. Außerdem muss man sich auch bei der Liebesgeschichte fragen, was man als Leser eigentlich glauben darf...
Der Rest der Charaktere, von Julias ermordeten Eltern bis hin zu ihrer machthungrigen Tante, ist schwer zu durchschauen, und man kann nie wirklich sicher sein, dass sich nicht noch menschliche Abgründe hinter der gutbürgerlichen Fassade auftun. Denn Abgründe gibt es hier einige, die an Grausamkeit und Perversion kaum zu überbieten sind!
Ich möchte noch nicht zu viel über die Geschichte verraten, denn auch der Leser bleibt bis zum großen Finale im Unklaren, was Wahrheit ist und was Trug, und das trägt viel zur Spannung bei. Als ich erstmal richtig im Fluss drin war, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, und das Ende hat mich dann wirklich überrascht! Die Geschichte stellte sich als viel komplexer und verwinkelter heraus, als ich erst vermutet hatte, und dadurch auch als viel origineller.
Der Schreibstil gefiel mir eigentlich gut, und er liest sich auch unterhaltsam und flüssig - nur krankt das Buch leider trotz Lektorat doch noch an einigen Rechtschreibfehlern, fehlenden Wörtern und offensichtlichen Tippfehlern wie "Hautverdächtigte" statt "Hauptverdächtige", oder "behandelter" statt "behandelnder" Arzt. Menschen werden "zu tote" vergewaltigt, oder jemand macht der Polizei etwas "weiß" statt "weis"...
"Wieso hatte er es sich erst jetzt daran?"
Es gibt auch immer mal wieder Wortwiederholungen und seltsame Formulierungen, so wird z.B. Speichel des öfteren als "Mundwasser" bezeichnet, oder jemand "spitzt die Augen".
Auch inhaltlich gibt es in den letzten Kapiteln meines Erachtens ein paar kleinere Ungereimtheiten, so dass das Ende mich nicht so vollständig überzeugen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch fand ich das Buch im Großen und Ganzen unterhaltsam und spannend.
Fazit:
Ein komplexer, abgründiger Thriller rund um eine junge Fran, die selber nicht weiß, ob sie eine brutale Mörderin ist oder nicht. Ich war schnell in der Geschichte drin und konnte das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen! Einzig die Rechtschreibfehler und die kleineren Ungereimtheiten haben mich ein wenig gestört, aber ansonsten hat mir das Buch gut gefallen.
Robert, Mike und Chris sind schon seit Ewigkeiten befreundet. Was liegt da näher, als gemeinsam den Urlaub zu verbringen. Zusammen mit ihren Frauen machen sie sich auf den Weg nach Schottland. Abseits der Touristenhochburgen, ziemlich abgelegen in einem gemütlichen Häuschen, wollen sie sich erholen und Angeln gehen. Da die Freunde sehr verschieden sind, kommt es immer wieder zu kleinen Streitereien. Doch dann findet Robert ein altes Buch und die Probleme fangen erst richtig an.
Zur gleichen Zeit versucht A.J. McCullen ein uraltes Rätsel zu lösen um Unsterblichkeit zu erlangen. Die Zeit drängt, denn er ist alt und krank. Er versucht sich in schwarzer Magie und geht über Leichen um an sein Ziel zu kommen. Und im Moment ist sein Ziel das alte Buch, das Robert in Händen hält. Werden die Freunde diesen Urlaub überleben?
"Eilean Beatach - Die Insel der Bestie" ist der erste Teil des Zweiteilers. Der zweite Teil "Eilean Beatach - Das Tor zur Hölle" wird zum Glück bald erscheinen, denn ich muss unbedingt wissen wie es weiter geht. Der erste Teil lässt mich sabbernd und wartend zurück. Lange Zeit lag das Buch auf meinem SuB. einerseits ärgert mich das, denn das Buch ist Spitzenklasse, andererseits ist das auch gut so gewesen, denn dann muss ich jetzt nicht so lange auf Teil 2 warten.
Dem Autor ist hier eine Mischung aus Mysterie, Thriller und Horror gelungen ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Ich muss gestehen, dass mich die Roman von der ersten Minute an in seinen Bann zog und auch jetzt noch nicht losgelassen hat. Wahrscheinlich werde ich erst nach Beendigung des 2. Teils abschließen können. Besonders gut haben mir die Charaktere gefallen. Die sind alle total unterschiedlich. Robert war mal Biker, genau wie sein Freund Mike. Aber anders als dieser hat Robert das Abitur gemacht und geht einer seriösen Arbeit nach. Mike ist als Schrott- und Autohändler reich geworden. Robert liebt seine tolle Frau Nina sehr und sie führen eine sehr glückliche Ehe. Mike ist immer noch so ein Rüpel wie in seinen jungen Jahren. Er geht keiner Schlägerei aus dem Weg und seine Frau Su muss auch mal hart im nehmen sein. Die beiden fahren mit ihren Motorrädern, während Robert und Nina und der pummelige Chris mit seiner Freundin Angie, eine wahre Sexbombe, mit ihren Autos fahren.
Schon auf der Fähre kommt es zu der ersten seltsamen Begebenheit, durch die Rob total durch den Wind ist. Als dann auch noch Mike unangenehm auffällt, bricht das Chaos los, bevor sie überhaupt im Urlaubsort angekommen sind. Die Freunde sind schon ein wenig klischeehaft, aber sie passen einfach perfekt in diese Geschichte. Und es hat großen Spaß gemacht den Leuten zuzuschauen wie sie sich immer wieder in Schwierigkeiten bringen.
McCullen ist ein widerlicher und böser alter Mann, der den ganzen Ort in seiner Hand hat. Er ist steinreich und denkt, er kann sich alles erlauben. Er schreckt nicht mal davor zurück, Leute wegen den geringsten Verfehlungen zu töten oder beseitigen zu lassen. Dieser böse Mensch möchte einen Pakt mit dem Satan schließen. Schon seit seiner Jugend studiert er schwarzmagische Bücher und wurde das Oberhaupt der "Chruch of destination" einer Art Satanssekte. Dadurch kam es immer wieder zu blutigen und gruseligen Phasen, die mir Gänsehaut bescherten.
Der Plot ist unglaublich gut durchdacht und hat einfach nur großen Spaß gemacht. Auch der Schreibstil ist einfach nur großartig. Frisch, locker und super zu lesen, mit Humor an den richtigen Stellen. Gerade der Schlagabtausch zwischen den Männern ließ mich oft grinsen. Es passt wirklich alles perfekt zusammen. Darum vergebe ich für dieses tolle Buch 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung für Liebhaber von Mysterie und Horror. Und jetzt bleibt mir nur sehnsüchtig auf den 2. Teil zu warten und bis dahin vor lauter Gier nicht den Verstand zu verlieren.
© Beate Senft
Eine neue Zukunft in Grandmas Cottage in Cornwall
"Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann wähle den zweiten Menschen. Denn wenn du den ersten wirklich lieben würdest, hättest du dich nie in den zweiten verliebt." (Johnny Depp)
Alys muss sich von ihren besten Freundinnen Bree und Chesten verabschieden, auch wenn ihr dies nicht leicht fällt.
10 Jahre später: Großmutter sie fehlt ihr so sehr gerade jetzt, nachdem die 30-jährige Alys nicht nur ihren Job, sondern auch ihren Freund verloren hat. Das Cottage für sie von Großmutter Alys kann es noch immer nicht fassen, das sie nicht mehr da ist. Trotzdem zieht sie, zwar unglücklich, in das Cottage von Großmutter ein und damit sie nicht so allein ist, überlegt sich Alys eine Katze zuzulegen. Kurzerhand geht sie ins Tierheim und adoptiert dort den Kater Mr. Cat. Doch dann lernt Alys zwei Männer kennen. Der erfolgreiche Daveth mit seinen strahlend blauen Augen, der Alys jeden Wunsch von den Lippen abliest und der nette, etwas chaotische, aber durchaus sympathische Jory, mit dem Alys immer was zu lachen hat. Jetzt sind ihre Gefühle völlig hin- und hergerissen, den für welchen Mann soll sich Alys nun entscheiden?
Meine Meinung:
Der Roman von Cara Lindon besticht durch ihre außergewöhnlichen Namen, die mich als Leser am Anfang sehr irritiert haben. Deshalb musste ich immer wieder überlegen, wer war das nun gleich wieder? Den an diesen eigenartigen kornischen Namen ist nicht zu erkennen, ob es ein Mann oder eine Fau ist. Zum Glück gibt es am Anfang des Buches eine kleine Auflistung mit den Bedeutungen der Namen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, auch wenn man mit Alys eine wahre Auf- und Abfahrt an Gefühlen miterlebt. Das schönste waren die wunderschönen, herrlichen Beschreibungen von Cornwell, das einen förmlich einlädt dieses Land anzuschauen. Ein wenig habe ich mich in Rosamunde Pilchers Verfilmungen hineinversetzt gefühlt. Auch Kater Mr. Cat, der sehr gut zu dieser Geschichte passt, rundet das ganze noch etwas ab. Lediglich die etwas zu ausführlichen Beschreibungen des Katers haben mich mitunter etwas gestört, da wäre weniger mehr gewesen. Das schöne Cover mit der Bank und der Katze gefällt mir sehr gut, allerdings fehlt mir das Cottage dazu dann hätte es noch besser gepasst. Für Freunde von Liebesromanen genau das richtige, ich vergebe diesem Roman 4 von 5 Sterne.