Lilla und Sturmkönig


Eine besondere Liebesgeschichte voller magischer Momente. Ein Buch zum Träumen und Genießen.
Inhalt:
Nach einem Flugzeugabsturz ist die 17-jährige Lia Raven blind und stumm und ihr Körper ist von Narben gezeichnet. Trotzdem wird sie von ihren indianischen Großeltern nach Wales geschickt. Dort begegnet sie Coel, der sie mit seiner Berührung sehen lassen kann. Damit beginnen erst die seltsamen Ereignisse, die mit ihren keltischen Wurzeln, Träumen und dem Wunsch zu fliegen zusammenhängen.
Setting und Stil:
Die Handlung beginnt in den USA und dem Haus der indianischen Großeltern, die sie wenig später nach Wales schicken. Detaillierte Beschreibung der Umgebung und Ereignisse zeichnen das Buch aus. Insbesondere die Abschnitte in der Schule sind sehr lebensnah. Damit ist die Zielgruppe des Buches, Jugendliche ab 14, bzw. eher 16 auch gefunden, doch auch ältere LeserInnen können sich natürlich gut an die erste Liebe und die Schulzeit zurückerinnern.
Das Buch liest sich sehr gut, man ist schnell vom Gelesenen gefesselt und will einfach mehr wissen. Ein Roman, den man nicht so leicht zur Seite legen kann.
Charaktere:
Lia Raven ist einfach eine junge Frau, deren Schicksal man sich zu Herzen nimmt. Eine ideale Identifikationsfigur, mit der man alle alltäglichen und nicht alltäglichen Situationen durchlebt. Ihre Natürlichkeit fasziniert und trotz ihrer Einschränkungen lässt sie sich nicht unterkriegen, insbesondere, nachdem Coel ihr neue Möglichkeiten bietet.
Coel selbst ist schön geheimnisvoll, wenn er nicht gerade ein ganz normaler 18-jähriger ist, den Lia seit der ersten Begegnung ins Herz geschlossen hat.
Die beiden Großelternpaare sind echte Charaktere, die mit ihrem Wissen nur sehr langsam herausrücken. Manchmal zum Verrückt werden, wenn die Infos nur häppchenweise auftauchen.
Dazu kommt weitere Verwandtschaft und die typischen Klassenkameraden, die Lia den Tag mal mehr mal weniger schwer machen.
Geschichte:
Eine Geschichte, die den Leser mitten ins Herz trifft und in der man sich gerne verliert. Ein Mädchen, das dank ihrer Vorfahren zu etwas Besonderem bestimmt ist. Eine Liebe auf den ersten Blick, die mitreißt und ein Geheimnis, dessen Ergründung mehr als diesen einen Band benötigt. Alles perfekte Zutaten für eine lesenswerte phantastische Liebesgeschichte.
Fazit:
Ein Buch, bei dem ich nicht wusste, was mich erwartet. Umso schöner, dass es mir so gefallen hat. Ein Jugendbuch voller Romantik und Phantastik, das seine Geheimnisse sehr langsam preisgibt und so zum Miträtseln anregt. Ein sehr gelungener erster Band, der Lust auf mehr macht. Ein Buch für jeden nicht zu jungen Leser, der Liebesgeschichten mit phantastischem Anteil liebt.
Ein ideales Vorlesebuch, das die kindliche Fantasie anregt
Lilla ist neun Jahre alt und eigentlich schon viel zu groß für ein Schaukelpferd. Onkel Uwe schenkt ihr trotzdem eines. Das Schaukelpferd ist schon recht alt und gehörte ihrem Onkel, als er ein Kind war. Doch nicht nur die beachtliche Größe des Schaukelpferdes ist ungewöhnlich. Schon bald merkt Lilla, dass Sturmkönig lebendig ist, sprechen und sogar fliegen kann. Sturmkönig entführt Lilla in seine Welt aus skurrilen Geschöpfen, liebenswert-verschrullten Freunden und seltsamen Ländern.
Ich hatte das E-Book der Indie-Autorin Meike Möhle zufällig auf meinem Reader im Urlaub. Zwei Wochen Frankreich, kein einziges Kinderbuch im übervollen Reisegepäck und plötzlich hieß es am Abend „Mama, liest du mir noch was vor?“ Aus jahrelanger Erfahrung wusste ich, dass es keinen Zweck hat, meiner kleinen Tochter eine Geschichte vorzulesen, die nicht illustriert ist, denn die Bilder sind ihr genauso wichtig wie der Text. Ich habe es trotzdem versucht und konnte nur noch staunen. Meine Tochter tat keinen Mucks mehr. Andächtig schweigend kuschelte sie sich an mich und saugte jedes Wort der Geschichte in sich auf. Nach Bildern frage sie kein einziges Mal. Nur am Ende eines Kapitel, als ich dachte, sie wäre längst eingeschlafen, weil sie die ganze Zeit über so ruhig war, sagte sie hellwach „Nicht aufhören! Weiterlesen!“
Als wir das Buch nach einigen Tagen durchgelesen hatten, musste ich gleich wieder von vorne anfangen. Auch ein Bild hat sie gemalt, weil die Geschichte sie so beschäftigt hatte.
Mein Fazit: Das Buch ist ein echter ein Vorlesetipp. Zumindest bei kleinen Kindern (ab ca. 5/6 Jahre), die Pferde mögen, könnte das Buch beim abendlichen Vorlesen der Renner sein.