Melmoth: A Novel

In ihrer Kindheit war Peregrine Storke nicht beliebt. Mal war sie zu dick, mal zu dünn, mal zu schlau, mal zu ängstlich, immer zu irgendwas. Ihre Eltern hätte sie sich nicht ausgesucht. Sie hatte nur eine richtige Freundin. Und nun endlich zu Beginn der Collegezeit geht sie mit eben dieser Freundin an die Uni. Leider jedoch soll ausgerechnet Camillas Bruder Foster, der Peregrine in ihrer Kindheit gehänselt hatte, die beiden Freundinnen in die weite Welt chauffieren. Doch schon kurz nach der Abreise geraten die jungen Leute in ein Unwetter, dass die Straße überschwemmt. Mit ihrem Auto landen sie in einem Wasserlauf und das Auto beginnt zu sinken. Camilla und Foster können sich retten, doch Peregrine hängt fest. Foster taucht hinab zu ihr, um sie zu retten und gemeinsam landen sie im Land „Awkward“….
Wer erinnert sich nicht an eine Situation, die er als Kind oder Jugendlicher erleben musste, in der er peinlich berührt war, sich nicht zugehörig fühlte, nicht gut genug, wo er dachte, die Eltern müssten ihn adoptiert haben, es könnten nicht die eigenen sein. Vielleicht hätte man da auch das Land Awkward gebrauchen können, das Peregrine sich erdacht und gezeichnet hat. Als Kind ist sie in diese Welt geflohen, um der rauhen Wirklichkeit zu entgehen, dem geisteskranken Vater, der drogensüchtigen Mutter, den hänselnden Schulkameraden. Doch Awkward wird bedroht von der Perfektion und den Stereotypen. Peregrine und Foster müssen die Schönheit, Einzigartigkei und die Qualität von Awkward erleben und erhalten, sonst muss diese kleine Zuflucht untergehen. Und davon erzählt dieses wunderschöne Märchen für Jugendliche und Erwachsene.
Kann Peregrine ihr Awkward retten, werden Foster und ihre lieben gezeichneten Kameraden den Bann brechen. Bein Lesen kann man sich auch auf die Reise in sein eigenes Awkward begeben und man kann Peregrine auf ihrem Weg folgen. Schon die Beschreibung dieses kleinen Werkes berührt und so berührt auch die gesamte Lektüre, sie weckt Erinnerungen, ruft Freude hervor, dass die kleinen Unzulänglichkeiten einfach zum Leben dazu gehören und das Leben häufig sogar reicher machen, dass es nicht die Perfektion ist, die erstrebenswert ist, die Stereotype hervorbringt. Gerade die Individualität macht die Menschen interessant und das Zusammensein zu einem Abenteuer. Einfach schön - unbedingt empfehlenswert.
Die 19jährige Kelsea wurde von Zieheltern aufgezogen, fern von der Heimat war sie vor ihren Feinden verborgen. Ihre Pflegeeltern haben ihr gegeben, was sie nur konnten. Sie durfte lernen und lesen, durch die Wälder streifen, mit dem Messer umgehen. Doch nun fast erwachsen, muss sie sich ihrer Aufgabe stellen, ihrer Aufgabe als Königin von Tearling. Dazu wird sie von ihrer Leibgarde, die ihr auch in der Ferne die Treue gehalten hat, abgeholt. Schweren Herzens muss sie sich von ihren Pflegeeltern verabschieden und unter dem Schutz der Garde auf den Weg machen nach New London den Königssitz. Schon kurz nach dem Aufbruch kommen gefahrvolle Zeiten auf Kelsea zu.
Bei Kelsea Raleigh handelt es sich um keine gewöhnliche Thronanwärterin, intelligent und gewitzt ist sie. Zwar fehlt es ihr an Erfahrung und auch ihre körperlichen Fähigkeiten bedürfen noch der Weiterbildung. Doch viele kleine Mängel macht sie durch schnelles Denken und auch schnelles Handeln wieder wett. In vielen gefährlichen Situationen steht ihre Leibgarde ihr mit Rat und Tat zur Seite. Doch nicht alles können die Getreuen von ihr fern halten. Sie selbst muss ihren Weg finden und auch die Anerkennung ihres Volkes kann sie nur selbst verdienen. Wäre da nur nicht ihr einfaches Erscheinungsbild, würde ihr nicht alles leichter zufallen, denkt sie. Doch muss es immer leicht sein. Schließlich wird man manches nicht wegen etwas, sondern trotz.
Ein mitreißender Beginn einer Trilogie, deren Ende zwangsläufig einige Fragen offen lassen muss. Dennoch werden sympathische handelnde Personen vorgestellt, von denen es sich sicher lohnt mehr zu erfahren. Kelseas Einzug in ihr Amt, ihre anfänglichen Schwierigkeiten, die Gefahren, die zu überstehen sind, die Geheimnisse um die Vergangenheit bilden eine packende Mischung, die einem jede Seite mit Spannung weiterlesen lässt. Vielleicht bleiben etwas zu viele Fragen offen, vielleicht werden die Äußerlichkeiten zu wichtig genommen, vielleicht gibt es etwas viel Gewalt und etwas wenig Gefühl. Dennoch ist es eine Freude diese neue Autorin kennenzulernen und der Fortsetzung kann man mit Spannung entgegen blicken. Wenn auch dieser Beginn ein paar Ecken und Kanten aufweist, ist er doch sehr gelungen und die Nachfolgebände werden sich daran messen müssen.
Originell - und auch wieder nicht
I received the book for free through Goodreads giveaway program / Ich habe das Buch kostenlos durch Goodreads erhalten
Die Geschichte ist einfallsreich und originell - manchmal. Und manchmal verfällt sie dann doch auf altbekannte Klischees.
Der größte Pluspunkt des Buches war für mich, dass es hier um zwei junge Furien geht, also um sehr ungewöhnliche mythologische Kreaturen. Mir gefiel auch die moralische Zwiespältigkeit, die sich daraus automatisch ergibt, denn Furien sind ohne Zweifel gefährliche Monster - oder? Sie morden immer und immer wieder, weil ihre unkontrollierbare Wut sie dazu zwingt, aber macht sie das wirklich böse? Oder macht es sie einfach zu Raubtieren, die aus Instinkt töten, wie das viele Wildtiere tun, also mehr zu einer Art Naturgewalt?
Die Autorin hat auch wirklich viele gute Einfälle, die das Buch interessant und spannend machen!
Andererseits haben wir hier mal ein Schema, das man inzwischen in unzähligen Fantasyromanen schon gelesen hat: ein übernatürliches Wesen geht zurück zur Highschool, um in seinem Wohnort nicht aufzufallen, und verliebt sich dabei in einen Menschen. Manchmal fühlte ich mich da schon sehr an Twilight erinnert....
Die Liebesgeschichte ist leider mal wieder das Äquivalent einer Tütensuppe: in fünf Minuten fertig. Cassidy verliebt sich direkt und auf der Stelle in den heißen Jungen, der in der Schule neben ihr sitzt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass da mehr hinter steckte als rein oberflächliche Anziehungskraft.
Sie hat noch nie mit ihm gesprochen, hat keine Ahnung, was er vom Leben will, was er mag oder nicht mag... Außerdem ist sie 100 Jahre älter als er! Und trotzdem kann sie nur noch darüber nachdenken, wie heiß er doch ist.
Harper und Cassidy benehmen sich ohnehin, als seien sie Teenager, obwohl sie schon eine lange, lange Zeit leben. Besonders Cass verhält sich oft wie ein bockiges Kind, und ich fand es schwer, wirklich mit ihr mitzufühlen... Sebastian, der Junge, in den sie sich verliebt, ist ein netter Kerl, aber ich glaube nicht, dass er mir länger im Gedächtnis bleiben wird.
Am liebsten mochte ich noch Liam, mit dem Cass sich anfreundet, denn er kam mir von allen Charakteren am komplexesten vor - leider habe ich mir eine große Wendung, die ihn betrifft, schon gedacht und sie war daher keine Überraschung mehr für mich.
Ansonsten fand ich die Geschichte trotz allem recht spannend, und sie las sich durch den angenehmen Schreibstil auch flüssig runter.
Manches erschien mir jedoch nicht ganz schlüssig; ich hatte nicht immer das Gefühl, dass die Welt des Buches gut durchdacht ist, und oft passten Dinge einfach nicht so recht zu dem, was vorher gesagt wurde. Ich fand auch vieles nicht glaubwürdig, wie zum Beispiel, dass die Polizei einen Tod einfach abtut als das Werk von Kojoten, obwohl der Tote offensichtlich nicht nur zerfleischt, sondern auch geköpft wurde...
Zwischendurch überspringt die Geschichte auch schon mal sieben Wochen, obwohl eigentlich Dinge "angesagt" waren, die ich gerne auch gelesen hätte!
Fazit:
Eine an sich sehr einfallsreiche Geschichte mit ungewöhlichen mythologischen Kreaturen - leider konnten mich die Charaktere aber überhaupt nicht überzeugen, und die Liebesgeschichte ging mir viel zu schnell und war mir zu oberflächlich.