Das Haus meiner Eltern hat viele Räume: Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren

Cover:
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Das Foto mit den Füßen der Familie und der handschriftliche Titel sind passend für den Einblick in den Familienalltag und die persönlichen Tipps der Autorin hierzu. Der Untertitel fasst den Buchinhalt treffend zusammen. Farblich finde ich das Türkis nicht sehr ansprechend, es lässt das Buch etwas unscheinbar wirken, so dass ich im Laden leider nicht drauf aufmerksam geworden wäre. Als Taschenbuch mit etwas dickeren Seiten ist die Gestaltung optimal für ein Ratgeberbuch, das man ins Regal stellen und immer mal wieder hervorholt.
Inhalt:
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Miriam Fuz ist Mutter von 3 Söhnen im Alter von 1, 3 und 5 Jahren. Ihr Mann ist oft unterwegs und so muss sie den Alltag mit den Kindern oft alleine bewältigen. Oft ist sie von anderen Müttern gefragt worden, wie sie dies schafft. In ihrem Buch hat sie daher die wichtigsten Fragen und ihre Antworten - sozusagen die FAQ der Mütter - zusammengestellt.
Mein Eindruck:
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Bereits beim Aufschlagen fiel mir positiv das Inhaltsverzeichnis auf: Die Kapitel sind thematisch geordnet und umfassen jeden Themenbereich von Müttern: Essen, Kinderbesuch, Schlafen, Aufräumen, Erziehung und Trotzphasen, Kita, Kindergeburtstage, die wichtigsten Tipps bei Krankheiten uvm. Aber auch das Thema dass die Mutter sich auch um sich kümmern muss, durch Rückbildung, Sport, Zeit für sich und Freunde treffen, wird aufgegriffen.
Der Titel "Wie machst Du das eigentlich?" zeigt bereits, dass dies kein allumfassender Ratgeber mit erhobenen Zeigefinger ist. Vielmehr liest sich das Buch wie ein Gespräch, das man mit einer anderen Mutter beim Kaffee hat, wärhend die Kinder spielen. So stellt man z. B. die Frage: "Ich habe das Problem, dass mein Kind nachts nicht alleine einschlafen kann. Wie hast Du das bei Deinen eigentlich gemacht?" Und die Autorin fasst ihre wichtigsten Erfahrungswerte für einen zusammen. Immer mit dem Vermerk, dass es für sie funktioniert hat. Man kann es nun ausprobieren oder lassen. Vielleicht funktioniert es, vielleicht auch nicht. Denn: jedes Kind, jedes Elternteil und jede Familie ticken anders und das sollte man immer berücksichtigen. Und das ist der Punkt, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe schon einige Ratgeber zum Thema Kindeserziehung gelesen, aber die Tipps in diesem Buch kommen unverkrampft daher. Ich entdeckte, dass ich einige Tipps bereits umsetzte, andere für uns nichts sind und ich einige mal ausprobieren sollte. Und selbst, wenn meine Tochter oft anders tickt als die Jungs der Autorin, so hatte ich durch den lockeren Ton der Autorin immer das Gefühl, dass es okay so ist, wie es ist. Besonders hilfreich empfand ich das Kapitel über die Rückbildung, denn dort werden Tipps gegeben, die mir bisher keine Hebamme und kein Arzt in der Form gegeben hat: Daumen hoch!
Frau Fuz hat den großen Komplex typischer Mütterthemen kompakt auf den Punkt gebracht und mit einer feinen Prise Humor gewürzt zusammengefasst. Auch die Mutter selbst kommt nicht zu kurz und am Ende jedes Kapitels werden die wichtigsten Aussagen noch einmal in Stichworten in einer Übersicht genannt. So hat man die Antworten alle auf einen Blick beim Nachschlagen.
Fazit:
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Praxiserprobte Tipps einer Dreifachmutter zum Lesen, Schmunzeln, Nachschlagen
Wegweiser für die Reise des Lebens
„Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
Dieses Zitat, dass Albert Einstein zugeschrieben wird stellt der Bestseller Autor Sebastian Fitzek seinem persönlichen Wegweiser voran.
Obwohl der Tod für den Thrillerautor beruflich eine tägliche Herausforderung ist, hat er sich mit seinem eigenen Tod noch nie befasst. Bis er kurz vor einem Abflug von seiner Frau einen Anruf erhält. „Hast du eigentlich ein Testament?“, fragt sie. Das Buch „Fische die auf Bäume klettern“ ist deswegen entstanden, als Vermächtnis an seine Kinder, welche Werte er ihnen hinterlassen möchte.
Fitzeks Wertegerüst ist aufgeschlossen, weltoffen, tolerant. Es ist ein liebevoller Wegweiser für die Reise des Lebens. Darauf schauen was einem gut tut, solange man nicht sich selbst oder andere verletzt oder sonst irgendwie schadet. Sich nicht klein machen lassen ist Fitzek genauso wichtig, wie sich nicht auf Privilegien auszuruhen. Respekt, Achtsamkeit, Neugierde, alles nichts Neues, aber alles was ich genauso unterschreiben könnte. Fitzek stellt sich dabei als ausnehmend sympathisch und humorvoll heraus. Er geht auch auf sein eigenes Schreiben ein, wie wenig ihn Kritik und Kritiker beeinträchtigen. Seine enorme Fangemeinde wird da wohl mit ihm übereinstimmen.
In der Hörbuchversion, die ich mir zu Gemüte geführt habe, liest Fitzek seinen eigenen Text. Man merkt selbstverständlich den Unterschied zur geschulten Sprechstimme, aber man merkt auch, wie wichtig ihm dieses Buch ist, wie er sein Anliegen vertritt.
Vor kurzem war Sebastian Fitzek in den Medien, man darf ihm, seiner Frau und seinen Kindern wünschen, dass sein Wertegerüst stabil ist und bleibt.