Zweites Kapitel

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Diskussionen zum zweiten Kapitel unserer Leserunde Weltliteratur zu "Der Zauberberg" von #thomas mann
 

Helmut Pöll

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"Er fuhr auf drei Wochen" . So endet das kurze zweite Kapitel mit Rückblicken zu Kindheit und Jugend von Hans Castorp. Und mit diesem Satz beginnt ein völlig neues Lebenskapitel, denn die nächsten Jahre wird es nichts mehr mit Ausbildung und Beruf. Der junge Mann wird sie in der Abgeschiedenheit der Berge verbringen, teils in Gesellschaft kranker und sehr eigenwilliger Personen.
 
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Literaturhexle

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Ist dir auch aufgefallen, dass viele magische Zahlen auftauchen, wie wir sie auch in Märchen finden?
Drei Wochen...
Sieben Tische standen im Speisesaal...
Auch die schwarz gekleidete Dame im Garten....
Spannend;)
 
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Xirxe

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Witzig empfand ich hier, wie Mann den Lesenden immer wieder deutlich zu machen versucht, welch ein mittelmäßiger Mensch die Hauptfigur eigentlich ist. Und den bemerkenswerten Großvater habe ich fast schon als eine Art Alter Ego zu Thomas Mann selbst empfunden.
Nun beginnen ja die langen Kapitel. Ich werde versuchen, jeden Tag ca 50 bis 100 Seiten zu lesen. Mal schauen, wie weit ich komme ;)
 
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Witzig empfand ich hier, wie Mann den Lesenden immer wieder deutlich zu machen versucht, welch ein mittelmäßiger Mensch die Hauptfigur eigentlich ist.

Ja, Hans Castrop wird auch als leeres Blatt bezeichnet. Da das ganze wohl ein sog. Bildungsroman ist, also eine Entwicklung der Persönlichkeit des Protagonisten beschrieben werden soll, muss die Persönlichkeit ja erst mal banal oder mittelmäßig sein, um sich entwickeln zu können. Deshalb glaube ich, wird Hans so ausführlich als mittelmäßig beschrieben. Übrigens wirklich plastisch und nachvollziehbar. Ein junger Mann, der hauptsächlich von der Vergangenheit, von seiner Herkunft aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie geprägt ist und noch keine eigenen Meinungen hat.
 
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Man bekommt aber ein lebendigeres Bild von Hans als von Joachim, der zunächst etwas blass neben ihm bleibt. Vor allem das Erwachen seiner ›Neugier‹ auf Clawdia Chauchat ist doch wundervoll beschrieben, wie er sich mit seiner Nachbarin Fräulein Engelhart über sie verständigt, um sich überhaupt mit ihr beschäftigen zu können, und wie diese auf dieser Klaviatur so gekonnt mitspielt .... Alles passiert quasi zwischen den Zeilen, aber jeder weiß, was da gespielt wird und weshalb! Diese geheimnisvolle, kirgisenäugige Person wird uns wohl noch eine Weile begleiten ... Ich danke euch, dass ich das Buch noch einmal lesen ›musste‹, es wird von Mal zu Mal schöner, das schaffen nicht viele Bücher!
 
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Ist dir auch aufgefallen, dass viele magische Zahlen auftauchen, wie wir sie auch in Märchen finden?
Drei Wochen...
Sieben Tische standen im Speisesaal...
Auch die schwarz gekleidete Dame im Garten....
Spannend;)
Ja, das habe ich auch so empfunden, #Thomas Mann spielt oft mit solchen Dingen, wer weiß, vielleicht war er auch ein bisschen abergläubisch - bin ich übrigens auch - aber nicht weitersagen ;-)
 
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wie er sich mit seiner Nachbarin Fräulein Engelhart über sie verständigt, um sich überhaupt mit ihr beschäftigen zu können, und wie diese auf dieser Klaviatur so gekonnt mitspielt ...
Achtung: ich beziehe mich hier schon aufs 3. Kapitel
Ja! Ich genieße die Dialoge sämtlich besonders :) Es wird soviel Wert auf Etikette gelegt...
Der Herr Albin, der sich "einen Fremdkörper applizieren will..." und darüber noch unterhaltsam schwadroniert... Einfach köstlich!
Aber ich befürchte, dass dieser locker-leichte Plauderton uns nicht den gesamten Roman über begleiten wird. Krankheit und Tod lauern in der Nähe. Und auch dem unverdorbenen Hans (man beachte auch den passenden Vornamen) geht es zunehmend schlechter...
 
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Achtung: ich beziehe mich hier schon aufs 3. Kapitel
Ja! Ich genieße die Dialoge sämtlich besonders :) Es wird soviel Wert auf Etikette gelegt...
Der Herr Albin, der sich "einen Fremdkörper applizieren will..." und darüber noch unterhaltsam schwadroniert... Einfach köstlich!
..

Aber nicht nur köstlich, es ist ja auch tragisch wie der junge Mann, der weiß, dass er bald sterben, wird von seinem geplanten Selbstmord spricht. @Helmut Pöll du hast an einer Stelle mal von "skurril" gesprochen als die Eine-Lunge-Fraktion aufgetreten ist. Ich finde das auch, es ist oft so ein Schwebezustand zwischen Tragik und Komik...das ist schon faszinierend.
 
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