Zweiter Leseabschnitt: Seite 83 - 150

Literaturhexle

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Hier diskutieren wir über den zweiten Leseabschnitt von Seite 83 - 150 (bis Kapitel XXXIV)
 

Sassenach123

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Diesen Abschnitt habe ich zwar noch nicht komplett gelesen, aber er nimmt mich bisher sehr mit.
Jane Ellis geht durch die Hölle. Eine erschreckende Vorstellung, dass ihre Seele immer noch Qualen leidet. Sie sorgt sich um ihre Töchter, bekommt deren Sorgen und Ängste mit, kann aber nicht helfen. Sehr interessant dargestellt übrigens mit den Kugeln,die sie manchmal fast zerquetschen, dann wieder von ihr wegdrifften.
Willie wird bewundert von den anderen Seelen ( nenne sie für mich der Einfachheithalber so). Er wurde nach dem Tod liebevoll angefasst, etwas was die anderen schmerzlich vermissen. Side sehnen such danach, dass die Angehörigen kommen, Idass sie vermisst werden. Auch wird klar, dass die meisten diesen Zustand ihres Daseins nicht erstrebenswert finden.
Ich hoffe sehr, dass ich heute noch weiterlesen kann, der Roman lässt mich nicht mehr los, frage mich die ganze Zeit wo das alles hinführen wird?
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Miss Ellis hat den Bardo mittlerweile verlassen. Erwarte mit Spannung, ob uns der Autor eine Erklärung liefert wohin dies genau ist.
Alle haben Angst, die Ranken die Willie festhalten scheinen nichts Gutes zu bedeuten. Willie ist froh diesen Zwischenzustand, den Bardo, nutzen zu können. Er wünscht sich so sehr sein Vater möge nochmal kommen. Sie deuten an, dass es einen Weg gibt mit den Lebenden zu kommunizieren. Bin mir allerdings nicht sicher, ob es überhaupt stimmt. Die anderen reden Willie gut zu, er soll lieber gehen? Warum?
 

Renie

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Essen
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So lernen wir also die Friedhofsgemeinde kennen. Es scheint, als ob die Bewohner ihr Leben nicht loslassen wollen.
Diese Invasion der "Jenseitigen" ist irgendwie gruselig und erinnert mich an Science Fiction. Aliens stürmen die Erde und wollen ihre Bewohner entführen. (Sorry, meine Fantasie geht mit mir durch, muss an dem Buch liegen)
Diese Verzweiflung von Lincoln bzw. Willie geht schon sehr an die Nieren. Man sieht bei diesen "großen" Namen nie den Menschen, der dahintersteckt sondern immer den Machthaber. Das ist hier wohltuend anders. Auch wenn sich hier ein Konflikt zwischen Politiker und Vater abzeichnet. Immerhin hat Lincoln einen Krieg zu führen, in dem bereits tausende Soldaten ums Leben gekommen sind. Da wird man ihm die Zeit zurTrauer um seinen Sohn nicht unbedingt zugestehen wollen.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Inhaltlich habt ihr eigentlich schon alles gesagt. Die Prozession der Verführer hat das Ziel, die, die zwischen Leben und Tod verharren wollen/müssen (?) zu überreden, den Bardo zu verlassen. Jeder sieht dabei andere Verführungen, auf ihn oder sie persönlich zugeschnitten.
Drei haben dieses Mal "aufgegeben" und alle wollen den Jungen überreden zu gehen, warum?
Interessant, wie der Übergang ins endgültige Totenreich geschildert wird:
"jedes Mal durch Mark und Bein dringenden Feuerknall, der mit dem Phänomen der Materienlichtblüte einherging" (123)

Welch schöner Neologismus: Materienlichtblüte,

obwohl die "Geister" eigentlich nicht mehr aus Materie bestehen, sondern ihr äußere Erscheinung ihre inneren Gedanken, Empfindungen und Gefühle wiedergeben. So habe ich das verstanden.
Dass plötzlich Ranken um Willie wachsen, erinnert die "Bewohner" an einen ähnlichen Fall. Bewirken sie, dass Willie den Bardo nicht mehr verlassen kann. Und warum wachsen sie um ihn und nicht um die anderen?
 

Leseglück

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Drei haben dieses Mal "aufgegeben" und alle wollen den Jungen überreden zu gehen, warum?
Ist es nicht so, dass alle Bardobewohner ihr Dasein als hart empfinden. Sie denken wohl, dass man ein solches Leben Kindern nicht zumuten kann. Nur Erwachsene können so stark sein all das so lange durchzuhalten bis sie wieder "gesund" sein können.

Bewirken sie, dass Willie den Bardo nicht mehr verlassen kann. Und warum wachsen sie um ihn und nicht um die anderen?
Die Sache mit der Ranke habe ich auch nicht verstanden...

Die Prozession der Verführer
Heißt es im Deutschen wirklich "Verführer ? Im Englischen sind es die Peiniger oder Quälgeister (tormentors).Von den Bardobewohnern wird der Angriff der Peiniger negativ erlebt, denn sie wollen ihren Selbstbetrug nicht aufgeben, sie wollen nicht wahrhaben, dass die tot sind. Aber eigentlich haben die Peiniger ja Recht, sie sind eigentlich hilfreiche Geister..
Dieses Dilama:" Festhalten am Leben" vs." loslassen" wird hier originell dargestellt, finde ich.
 

kingofmusic

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Die Prozession fand ich ziemlich schräg - musste irgendwie an eine makabre Ausführung eines Karnevalsumzugs denken :D. Auch wenn das Ganze schaurig-traurig ist. Ich frage mich, was wir machen würden, wenn wir zwischen Leben und Tod "hängen" würden (so interpretiere ich das/ den Bardo). Wie lange bleiben wir im Zwischenreich?

Ich hoffe ja nicht, dass das Ehepaar Baron in einem späteren Abschnitt noch mal auftaucht - die gingen mir echt auf den Keks :rolleyes::D.

Ich fand auch die Szenen mit Lincoln und Willie sehr bewegend; musste da auch schon schlucken...
 
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nineLE

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Die Prozession fand ich ziemlich schräg - musste irgendwie an eine makabre Ausführung eines Karnevalsumzugs denken :D. Auch wenn das Ganze schaurig-traurig ist. Ich frage mich, was wir machen würden, wenn wir zwischen Leben und Tod "hängen" würden (so interpretiere ich das/ den Bardo). Wie lange bleiben wir im Zwischenreich?

Ich hoffe ja nicht, dass das Ehepaar Baron in einem späteren Abschnitt noch mal auftaucht - die gingen mir echt auf den Keks :rolleyes::D.

Ich fand auch die Szenen mit Lincoln und Willie sehr bewegend; musste da auch schon schlucken...

Also ich finde alles und alle ziemlich anstrengend, strange, gruselig, makaber, nackt, krass, kraftvoll verwirrend (nein dazwischen fehlt kein Komma) ...Ich könnte noch vielerlei Adjektive finden, die beschreiben, was ich meine, aber ich denke diese genügen, um hinreichend zu verdeutlichen, was ich empfinde ... o_O:eek::confused:...
 

Literaturhexle

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Also ich finde alles und alle ziemlich anstrengend, strange, gruselig, makaber, nackt, krass, kraftvoll verwirrend (nein dazwischen fehlt kein Komma) ...Ich könnte noch vielerlei Adjektive finden, die beschreiben, was ich meine, aber ich denke diese genügen, um hinreichend zu verdeutlichen, was ich empfinde ... o_O:eek::confused:...
So richtig überrascht es mich nicht, dass das Buch deinen Geschmack nicht trifft ;)
Ja, es ist schräg. Aber auf eine gute, sensible Art.
Ich hätte an deiner Stelle aber auch aufgegeben. 93 Seiten sind genug, man hat zuviel gute ungelesene Bücher im Reagl. Da muss man sich nicht quälen.
 

nineLE

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So richtig überrascht es mich nicht, dass das Buch deinen Geschmack nicht trifft ;)
Ja, es ist schräg. Aber auf eine gute, sensible Art.
Ich hätte an deiner Stelle aber auch aufgegeben. 93 Seiten sind genug, man hat zuviel gute ungelesene Bücher im Reagl. Da muss man sich nicht quälen.
Eyyyyhh jetzt hast du's verraten :p:D;)..., ja das sehe ich auch so. Und: es waren ja sogar 113 Seiten :cool:...:reader3, sensibel fand ich es nicht, sondern brachial brutal...
 
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MRO1975

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11. August 2018
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In diesem Abschnitt haben sich mir mehrere Fragen gestellt, die ihr auch schon genannt habt. Die Seelen hängen offenbar, zwischen Tod und Totenreich, weil sie das Leben nicht loslassen können und eine Hoffnung - ja, auf was? - hegen. Wohin gehen die anderen, wenn sie aufgegeben haben und warum sträuben sich alle so? Selbst dem Reverend, der doch sicherlich an die Aufnahme seiner Seele in den göttlichen Himmel glaubt, widerstrebt es, sich seinem Schöpfer zu stellen. Welche Sünde hat er auf sich geladen? Und warum ist das alles bei Kindern anders?

Die Erzählweise finde ich sehr originell und nach Middelmarch richtig erfrischend. Endlich mal wieder etwas anders! ;):reader5
 

nineLE

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In diesem Abschnitt haben sich mir mehrere Fragen gestellt, die ihr auch schon genannt habt. Die Seelen hängen offenbar, zwischen Tod und Totenreich, weil sie das Leben nicht loslassen können und eine Hoffnung - ja, auf was? - hegen. Wohin gehen die anderen, wenn sie aufgegeben haben und warum sträuben sich alle so? Selbst dem Reverend, der doch sicherlich an die Aufnahme seiner Seele in den göttlichen Himmel glaubt, widerstrebt es, sich seinem Schöpfer zu stellen. Welche Sünde hat er auf sich geladen? Und warum ist das alles bei Kindern anders?

Die Erzählweise finde ich sehr originell und nach Middelmarch richtig erfrischend. Endlich mal wieder etwas anders! ;):reader5
Boahr jetzt hör doch mal auf mit erfrischend, ich hol das Ding sonst wieder raus...:rolleyes:
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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In diesem Abschnitt haben sich mir mehrere Fragen gestellt, die ihr auch schon genannt habt. Die Seelen hängen offenbar, zwischen Tod und Totenreich, weil sie das Leben nicht loslassen können und eine Hoffnung - ja, auf was? - hegen. Wohin gehen die anderen, wenn sie aufgegeben haben und warum sträuben sich alle so? Selbst dem Reverend, der doch sicherlich an die Aufnahme seiner Seele in den göttlichen Himmel glaubt, widerstrebt es, sich seinem Schöpfer zu stellen. Welche Sünde hat er auf sich geladen? Und warum ist das alles bei Kindern anders?

Die Erzählweise finde ich sehr originell und nach Middelmarch richtig erfrischend. Endlich mal wieder etwas anders! ;):reader5
Deine Fragen werden beantwortet :) - lies einfach weiter. Dann weißt du auch, warum es besser ist, wenn die Kinder NICHT dort weilen :D.