Hab ich auch gelesen und mir gings ähnlich damit. Was ich an Evil großartig fand, war, wie es einem emotional unter die Haut kroch. Die Perspektive des alten Mannes, der sich zurückerinnert an das, was er sich bis ins hohe Alter selbst nicht verzeihen konnte, war sehr gut gewählt und ging mir nah.
Die Prota in Lebendig blieb mir jedoch, Schwangerschaft hin oder her, seltsam fern und das ganze las sich wie die lustentleerte Wiedergabe eines x-beliebigen SM-Pornos, in denen Kopfkisten, Andreaskreuze und Analplugs zum Standardrepertoire gehören. Vielleicht hätts dem Buch gut getan, wenn's anfänglich gleich aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben geworden wäre, nicht aus der ihres das restliche Buch über eigentlich vollkommen irrelevanten Freundes. Ich hätte da eher ihren Konflikt (sie lässt sich zwar zur Klinik fahren, doch eigentlich sträubt sich in ihr alles dagegen, der Mann drängt aber darauf...) als Einstieg gewählt, so sicher auch mehr Empathie für ihre Schwangerschaft geweckt, als mit ihrem doch eher routinierten Gang. und zwischen den SM-Passagen, aus denen das Buch zu 80% bestand, hätte ich wohl auch ab und an ein paar Gedanken ans Leben in ihr eingeflochten...und sie zumindest mal ein wenig Angst ums Baby/Blutungen...haben lassen. Auch dem Fazit "zum Glück wars kurz und somit flott gelesen" muss ich mich leider anschließen.