Das ist gerade eines meiner Probleme. „Früher“ habe ich sehr viel gelesen und mich rasend schnell durch Bücherberge gefressen. Seit ich das Schreiben etwas intensiver betreibe, komme ich kaum noch dazu und wenn ich Zeit dafür finde, wird es meistens ganz automatisch zum analytischen Lesen. Ich konzentriere mich mehr auf den Stil, versuche herauszufinden, wie gewisse Stimmungen erzeugt werden oder warum ich ein Buch total nervig finde und überhaupt nicht weiterlesen mag. Das Eintauchen in eine Geschichte bleibt da oft auf der Strecke.
Obwohl ich inzwischen nicht mal mehr 10% der Bücheranzahl lese, wie vor meiner intensiven Schreibzeit, breche ich viel öfter ein Buch ab (nicht nur bei Indie-Büchern
). Dieses Jahr ist mir das schon viermal passiert, letztes Jahr zweimal. Oder ich blättere einfach nur noch quer, damit es schnell vorbei geht. Im Moment quäle ich mich seit knapp vier Wochen mit einem Buch herum, das ich vermutlich auch aufgeben und querlesen werde. „Früher“ habe ich maximal in zehn Jahren ein Buch abgebrochen.
Wobei ich glaube, dass bei mir nicht nur die Schreiberei ein Zeiträuber ist, der Lesezeit wegfrisst, sondern auch und vor allem die sozialen Medien.