Wie überlisten wir das Verlagslektorat?

Helmut Pöll

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In einem anderen Thread waren wir darauf gekommen, dass unter bestimmten Umständen die Hürde für Autoren schwer ist, die Vorauswahl im Verlagslektorat zu überstehen. Übertrieben formuliert: Praktikanten im Lektorat Generation 15+, Autoren 50+. Hier einige - nicht ganz ernst gemeinte - Vorschläge, wie man dieses Problem lösen kann. @PHakenjos
Oh ja! Ich schreibe für die Generation 50+ und im Sekretariat sitzt die Generation 15+ Das ist nicht gut, das ist für mich überhaupt nicht gut ;-)...Wäre ich eine äthiopische Prinzessin mit atemberaubender Ausstrahlung und würde über meine erotischen Erfahrungen berichten ... EY ... da kommt mir eine Idee: Darf man unter Pseudonym veröffentlichen? (-;

OK, ich mach mich mal dran: "Es war eine jener schwülheißen Nächte vor den Toren Daressalams, in denen meine nackte Haut selbst unter den dünnen Laken sich mit einem dünnen Schweißfilm überzog, als Salim zum Zelt hereinstürzte ...." OK, der Anfang ist gemacht!

Grundsätzlich ist die Idee mit dem zielgruppengerechten Pseudonym toll. Ich denke über ein russisches Pseudonym nach, habe auch noch eine alte Pelzmütze vom Flohmarkt. Da liesse sich mit geringem Aufwand bestimmt eine neue Identität schaffen - Boris Grigorewitsch oder so, aus einem kleinen Dorf an der Nordwestflange des Ural, über das man in Google nichts findet. Blöd wird es nur, wenn ich was auf Russisch sagen soll.

Welche Vorschläge habt ihr?
 
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Helmut Pöll

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Also je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die russische Identität. Ich habe auch noch Russen im Freundeskreis, die könnte ich mal befragen, was da von einem erwartet wird (viel trinken?). Wie schreibt man als russischer Autor einen Brief an Verlage in Deutsch, muss man da typische Fehler machen? Und wenn ja, welche? Und wo bekomme ich die russischen Briefmarken her?
 

Sebastian

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18. April 2014
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Ich würde mich da eher als polnischer Autor aus irgendeinem obskuren Dorf ausgeben, welches keiner kennt. Da sind Deutschkenntnisse einfacher zu erklären, zumindest solange man an jeden Satz den Zusatz "Kurwa" hängt (machten zumindest meine polnischen Ex-Kollegen).

Eine Alternative wäre vielleicht auch, einen wirklich schlechten und vor Fehlern nur so strotzenden Text abzugeben und das ganze dann als satirischen Seitenhieb auf die deutsche Sprache zu deklarieren.
 

R. Bote

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20. Dezember 2014
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Nachdem ich lange in entsprechenden Foren unterwegs war und aufmerksam auch z. B. Herrn Tischer vom Literaturcafe u.a. zugehört habe, ist mir klar: An dem Vorlektorat kommt keine(r) vorbei, es sei denn ...
a) ein amouröses Angebot findet beim zuständigen Cheflektor auf ein - sagen wir - offenes Ohr (fällt bei mir aus)
b) Man rettet Frau Merkel vor dem Ertrinken in der Spree und mein Name erscheint in allen Tageszeitungen (fällt bei mir aus)
c) Man heiratet Johnny Depp (fällt bei mir aus)
d) Man studiert Literaturwissenschaft in Leipzig und der Prof hat die entsprechenden Beziehungen (fällt bei mir aus; noch einmal studieren? Nein danke!)
e) Man ist Journalist und hat deshalb Beziehungen zu anderen Medien, was dem Verlag suggeriert, dass eine Menge Rezensionen usw. den Werbeetat entlasten (fällt bei mir aus)
f) Man hat eine Kneipe in der Neumarkter Straße in München, in der Nähe des Büros von Random House, deklariert den Schuppen als Literaturkneipe und erwirbt sich eine Stammkundschaft aus der höheren Abteilungsleiterebene (fällt bei mir aus, da ich kein Kneipenhocker bin).
Alles in allem: Schwamm drüber und weiterhin an 42 glauben!
zu a) Es gibt auch Cheflektorinnen
zu b) Es dürfte genug Leute geben, die Frau Merkel für einen kleinen Obulus in jeden Fluss Deiner Wahl schubsen, so dass Du sie retten kannst
zu f) Wozu gibt's Personal? Du hast Deinen Auftritt, wenn die Teppichetage versammelt ist, ansonsten kümmern sich Deine Angestellten.
 

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