Wie kritisch darf eine Buchkritik sein?

Atalante

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20. März 2014
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Sicher gibt es auch objektive Kriterien, die man als Grundlage für Bewertungen festlegen könnte. Wenn wir Bücher aber nur anhand ihrer literarischen Qualität messen, und nur solche zum Lesen in Betracht ziehen würden, die hier eine gute, oder sehr gute Bewertung erhalten, würde sich der Markt vermutlich auf einen winzigen Bruchteil der vorhandenen Bücher beschränken.

Ich habe es noch nie erlebt, daß sich selbst studierte Literaturkritikerbei der Beurteilung eines Werkes einig waren. Folglich bleibt die Auswahl groß.

Mir ist es lieber, dass Menschen auch Groschenromane lesen, anstatt dass sie nur noch vor der Glotze hängen.

Bist Du Dir sicher, @Jürgen Vogel ? Beide Medien können gleichermaßen verdummen wie schlau machen. ;)
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Jenseits von Kampf-Konkurrenten und bezahlten Werbestimmen kann man zwischen zwei Arten von Rezensenten unterscheiden, den Kritikern und den Schwärmern.
Vielleicht täusche ich mich, aber diese "Kampf-Konkurrenten" sind auf den zweiten Blick eher Scheinriesen. Im Grunde geschieht das doch sehr selten im Vergleich zu den anderen "normalen" Bewertungen. Kampf-Konkurrenten und ihre bösen Bewertungen kommen uns nur so allgegenwärtig vor, weil bei einer einzigen Negativrezension mehr Staub aufgewirbelt wird, hysterisch mehr Leute mobilisiert werden als bei den 150 weiteren Rezensionen des Werkes zusammen. Ich habe diese Diskussionen über Konkurrenten-Bashing jetzt über ein Jahr verfolgt. In den meisten Fällen war die schlechte Rezension kein Bashing, dem Leser hat das Buch nur nicht gefallen, oft hat er es auch begründet. Egal. Gelyncht wird immer der Überbringer der schlechten Nachricht.
 

Marley

Autor
7. Oktober 2014
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Melbourne
Das läuft bei den SPlern so ... SPler schreibt FB Status mit Link zur "Negativ"-Rezi. SPler sagt sinngemäß ... ich kann ja nicht nur gute Rezis posten, hier mal jemand, dem das Buch nicht gefallen hat (warum auch immer). Und schon geht die Post ab.
Macht müde.
 
23. März 2015
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Hennef
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Bist Du Dir sicher, @Jürgen Vogel ? Beide Medien können gleichermaßen verdummen wie schlau machen. ;)

Ja @Atalante, da bin ich mir wirklich ganz sicher. Die Wahrnehmung einer Geschichte unterscheidet sich sehr, je nachdem, ob ich sie sehe, höre, oder eben lese. Ich denke, wir sollten das Lesen (und die besondere Anregung der Phantasie hierbei) in unserer immer technischer anmutenden Welt nicht gänzlich verlernen. Entsprechend ist es mir auch durchaus recht, wenn zu weniger Anspruchsvollem gegriffen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hennef
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Der Gedankengang ist recht einfach: Wer eine Meinung vertritt, egal ob positiv oder negativ soll dazu stehen und sich nicht hinter einen Pseudonym verstecken.

Sorry, hier bin ich leider völlig anderer Meinung. Ich denke, dass die Nutzung eines Pseudonyms im Internet nicht nur üblich, sondern auch legitim ist. Meiner Meinung nach kann man niemandem abverlangen, sich hier gänzlich zu entblößen.
 

Atalante

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20. März 2014
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Ja @Atalante, da bin ich mir wirklich ganz sicher. Die Wahrnehmung einer Geschichte unterscheidet sich sehr, je nachdem, ob ich sie sehe, höre, oder eben lese. Ich denke, wir sollten das Lesen (und die besondere Anregung der Phantasie hierbei) in unserer immer technischer anmutenden Welt nicht gänzlich verlernen. Entsprechend ist es mir auch durchaus recht, wenn zu weniger Anspruchsvollem gegriffen wird.

Ich stimme Dir zu, in Deinem Plädoyer für das Lesen an sich. Aber bitte nicht alles. Auch Gedrucktes kann manipulieren, Vorurteile und falsche Informationen verbreiten.

Während Fernsehen auch bilden kann, da könnte man bei der Sesamstrasse anfangen. ;)
 

thenight

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3. Juni 2015
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tigercat666-lesenswert.blogspot.de
ich habe es GsD noch nicht am eigenen Leib erfahren das ich aufgrund einer meiner Rezensionen angemacht wurde.
Beleidigte Autoren habe ich aber auch schon erlebt, auch mal eine Verlagsautorin, die während einer Leserunde ziemlich ausfallend wurde, all denen gegenüber die sich kritisch ihrem Werk gegenüber geäußert haben.
Der Verlag hat sie dann zurückgepfiffen.
 
21. September 2014
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Bredstedt
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Sorry, hier bin ich leider völlig anderer Meinung. Ich denke, dass die Nutzung eines Pseudonyms im Internet nicht nur üblich, sondern auch legitim ist. Meiner Meinung nach kann man niemandem abverlangen, sich hier gänzlich zu entblößen.

Es wäre ja schrecklich wenn wir alle einer Meinung wären :) @Jürgen Vogel
Ich finde schon das es Sinn macht unter Klar Namen zu schreiben.Das würde auch ein gewisses Vertrauen in das digitale Medium bringen.
 
23. März 2015
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Ich stimme Dir zu, in Deinem Plädoyer für das Lesen an sich. Aber bitte nicht alles. Auch Gedrucktes kann manipulieren, Vorurteile und falsche Informationen verbreiten.

Während Fernsehen auch bilden kann, da könnte man bei der Sesamstrasse anfangen. ;)

Ich glaube, dass ich jetzt erst erkenne, dass Du bei der Qualität des Schreibens eher an das Inhaltliche denkst, als an den Text an sich. Du liegst sicherlich ganz richtig mit Deiner Meinung. Bücher können regelrecht als Waffe benutzt werden, hier sind sie anderen Medien sicherlich ebenbürtig. Durch die ihnen mögliche Langlebigkeit erfahren sie hier vermutlich sogar eine ganz besondere "Qualität". Ich möchte hier gar keine Beispiele nennen...
 
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23. März 2015
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Es wäre ja schrecklich wenn wir alle einer Meinung wären :) @Jürgen Vogel
Ich finde schon das es Sinn macht unter Klar Namen zu schreiben.Das würde auch ein gewisses Vertrauen in das digitale Medium bringen.

Stimmt, ohne unterschiedliche Meinungen wäre es sicherlich eine schrecklich langweilige Welt.

Bist Du nicht aber auch (als Autor) der Meinung, dass wir von unseren Lesern und Kritikern nicht verlangen können, sich uns zu offenbaren, ihnen jedoch trotzdem eine öffentliche Meinung zugestehen müssen?

Hinzu kommt ja schließlich auch noch, dass mit der Preisgabe von persönlichen Informationen auch durchaus Gefahren verbunden sind. Wenn wir (als Autoren) uns für eine öffentliche Präsenz entscheiden, scheint mir dies angemessen. Von meinen Lesern (und/oder) Kritikern würde ich dies aber nie verlangen.
 
21. September 2014
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Bredstedt
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Stimmt, ohne unterschiedliche Meinungen wäre es sicherlich eine schrecklich langweilige Welt.

Bist Du nicht aber auch (als Autor) der Meinung, dass wir von unseren Lesern und Kritikern nicht verlangen können, sich uns zu offenbaren, ihnen jedoch trotzdem eine öffentliche Meinung zugestehen müssen?

Nein, in diesem Punkt ticke ich da anders.Als Autor publiziere ich meine Meinung und erwarte auch von Lesern das sie eine sachliche Diskussion mit ihrem Realnamen führen.Das Internet ist doch kein rechtsfreier Raum in dem man sich unter Pseudonymen versteckt.
 
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ManfredsBücherregal

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@Atalante @Jürgen Vogel für mich stellt sich schon da die Frage: Wer entscheidet für mich was Anspruchsvoll ist und was nicht? Ich finde es immer schade das es diese Trennungen zwischen z. B. klassischer Liteatur und Unterhaltungsliteratur gibt. Was nützt es wen ein Buch überall als sehr anspruchsvolle Lit gelobt wird, ich es aber nicht lese weil mich das Thema nicht reizt oder es einfach nur langweilig finde. Umgekehrt kann ein guter Thriller doch auch Anspruchsvoll sein. Ich denke auch dies ist eben auch überwiegend Geschmackssache.
 
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@Atalante @Jürgen Vogel für mich stellt sich schon da die Frage: Wer entscheidet für mich was Anspruchsvoll ist und was nicht? Ich finde es immer schade das es diese Trennungen zwischen z. B. klassischer Liteatur und Unterhaltungsliteratur gibt. Was nützt es wen ein Buch überall als sehr anspruchsvolle Lit gelobt wird, ich es aber nicht lese weil mich das Thema nicht reizt oder es einfach nur langweilig finde. Umgekehrt kann ein guter Thriller doch auch Anspruchsvoll sein. Ich denke auch dies ist eben auch überwiegend Geschmackssache.

Bin hier ganz Deiner Meinung und ja auch nach wie vor ein Verfechter der Bewertungen auf Basis von Geschmacksurteilen. Ich würde auch nicht festlegen wollen, was wertvoll (oder anspruchsvoll) ist, oder eben nicht.

Ich muss inzwischen aber auch gegenüber @Atalante eingestehen, dass die unkontrollierte Bewertung Gefahren birgt, da sie missbraucht werden kann. Nur stellt sich dann ja auch hier wieder die Frage, wer die Kriterien festlegen soll (was wiederum neue Gefahren mit sich bringt).
 
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ManfredsBücherregal

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15. April 2014
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@Jürgen Vogel @Atalante Eine 100% Sicherheit wird es hier aber nie geben können. Ich will ja auch keine Vorgabe was ich lesen soll oder darf, sondern eine Übersicht an Meinungen die mir einen Eindruch vermitteln sollen ob dieses Buch meinen Geschmack treffen könnte. Letztendlich möchte ich aber für mich die Wahl treffen was gefällt oder nicht. Den auch wenn noch mehr kriterien festgelegt werden, wird es, wenn gewollt, immer die Möglichkeit eines Missbrauchs geben,
 

Marley

Autor
7. Oktober 2014
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Melbourne
Ich sehe keinen Unterschied, ob Lisa Grabenhuber mir oder anderen Leuten sagt: gefällt nicht oder ob Leseratte354 (Lisa Grabenhuber, deren Username schon vergeben war, inklusive Lisa Grabenhuber1 und Leseratte353) mir das sagt. Ich verstehe den Anspruch auf Klarnamen nicht.
Manchmal bin ich in der richtigen Welt unterwegs. Und dann geben Menschen, die ich nicht kenne, denen ich tatsächlich zum ersten Mal begegne einen Kommentar zur Situation ab - gefragt oder ungefragt. Deren Meinung ist für mich nicht wichtiger oder unwichtiger, nur weil ich nicht weiß, wie sie heißen. So ganz verstehe ich das Argument des Klarnamenzwangs nicht. Wir reden hier ja über Bücherrezis und nicht übers Bomben basteln.