Hi people,
so ein Autor hat es auch nicht leicht. Die meisten Themen sind abgegrast. Ich, für mein Teil, meine, "wenn ich noch einmal einen Migranten, der sich beklagt, im Buch treffe, dann schreie ich" - und schon ist mit Jimmy bzw. Zeljko ein Migrant aufgetaucht.
Zuerst getarnt als ziemlich schlüpfriger Liebesroman mündet der Roman dann doch in das übliche "ich hab Depris, mir ist so schlecht, ihr seid so schlecht, ich armer Specht" ein. Jajaja, Life isn't easy, aber das ist es, falls wir ihnen glauben sollten (ich nicht) selbst für Königs und andere Reiche nicht. Sie werden entthront (gleich zweimal Boris), enttarnt und alt. Es ist wirklich schlimm, dass die Naturgesetze für Reiche und Königs nicht außer Kraft gesetzt werden. Oder vielleicht werden sie das ja doch? Ehrlich gesagt, warte ich jeden Tag auf die Nachricht, dass Charly endlich Königs spielen darf. Aber Elizabeth ist zäh wie Schuhleder. Jedenfalls, das Leben ist nicht nur für Migros schwer.
Habe ich (nur) schlechte Laune oder was? Nee, ich schimpfe (eigentlich) weder über Migros noch über Kronis, ich schimpfe jedoch über eine gewisse Einfaltslosigkeit der Autoren. Es fehlt ihnen an Kreativität oder an Themen. Es gibt Dutzende von Dingen/Themen, von denen ich gerne lesen würde, aber ... ich kann nicht, weil nichts da ist. Dieses Jahr allerdings, muss ich zugeben, ist mein leserischer Horizont auch irgendwie eng. "Matou" hält mich noch einige Hundert Stunden gefangen, diesen einen Roman von M. Köhlmeier, von dem ich euch schon oft erzählt habe und dem ich inzwischen nicht mehr ganz so negativ gegenüber stehe, vielleicht, weil ich mehr als die Hälfte geschafft habe? Wenigstens gibt mir Köhlmeier Gelegenheit, mich zu empören, mich zu schütteln (vor Entsetzen) und nachzudenken. Wenn man ins Nachdenken kommt, ist schon etwas gewonnen. Die Rezension wird entweder schwer oder kurz. Hat nicht jemand Lust, mit mir Matou zu lesen? Wäre interessant, zu sehen und zu hören, was ihr dazu sagt. (Mehr Werbung geht nicht, Michi).
Irgendwie ist "Matou" ja schon auch genial.
Ich will mich leserisch nicht langweilen. Ist das zu viel verlangt? Ich habe genug von Migrantenbefindlichkeiten. Das darf man wahrscheinlich gar nicht sagen, es gehört nicht zur PolCor. Aber ich sags. Noch ein Migrant und ich schreie. Wenigstens solange diese Romane alle dieselbe Richtung nehmen "böses Deutschland", "gemeines Deutschland", etc. etc.
Langer Rede kurzer Sinn, über welche Thematik würdet ihr gerne etwas lesen?
Mir, für meinen Teil, würde es schon reichen, wenn ein Kerl oder ein Weib wenigstens mal ein richtiges Thema hätte, statt sich (nur) mit Befindlichkeiten zu beschäftigen. Dazu haben wir hier momentan sogar in einer Leserunde einen noch nicht ganz durchgeschauten Roman am Start
Ich bin angetan! Sehr angetan. Einfälle! Ein Thema. Wieder Einfälle. Befindlichkeiten gibt es sicherlich auch. Aber anders.
Worüber möchte ich gerne etwas lesen? Über Kranke, die nicht Krebs haben. Über Naturkatastrophen und Flugzeugabstürze. Über das Alter. Über Pflanzen. Über über - keine Ahnung. Nur interessieren muss es mich halt.
Und ihr?
Was wird gar nicht literarisch beackert? Politik? So wenig Romane, in denen Politiker vorkommen. Oder Geschäftsfrauen. Oder Architekten. Oder.
Was meint ihr? Wenn wir eine gute Jury haben, hätten? Dann werden hoffentlich die Longlistbücher des Deutschen Buchpreises ein paar Romane auf den Markt bringen, die anders sind. Und falls ich dort nur einen Migranten treffe ... aber das sagte ich schon .
Eure Donnerstagswanda
so ein Autor hat es auch nicht leicht. Die meisten Themen sind abgegrast. Ich, für mein Teil, meine, "wenn ich noch einmal einen Migranten, der sich beklagt, im Buch treffe, dann schreie ich" - und schon ist mit Jimmy bzw. Zeljko ein Migrant aufgetaucht.
Zuerst getarnt als ziemlich schlüpfriger Liebesroman mündet der Roman dann doch in das übliche "ich hab Depris, mir ist so schlecht, ihr seid so schlecht, ich armer Specht" ein. Jajaja, Life isn't easy, aber das ist es, falls wir ihnen glauben sollten (ich nicht) selbst für Königs und andere Reiche nicht. Sie werden entthront (gleich zweimal Boris), enttarnt und alt. Es ist wirklich schlimm, dass die Naturgesetze für Reiche und Königs nicht außer Kraft gesetzt werden. Oder vielleicht werden sie das ja doch? Ehrlich gesagt, warte ich jeden Tag auf die Nachricht, dass Charly endlich Königs spielen darf. Aber Elizabeth ist zäh wie Schuhleder. Jedenfalls, das Leben ist nicht nur für Migros schwer.
Habe ich (nur) schlechte Laune oder was? Nee, ich schimpfe (eigentlich) weder über Migros noch über Kronis, ich schimpfe jedoch über eine gewisse Einfaltslosigkeit der Autoren. Es fehlt ihnen an Kreativität oder an Themen. Es gibt Dutzende von Dingen/Themen, von denen ich gerne lesen würde, aber ... ich kann nicht, weil nichts da ist. Dieses Jahr allerdings, muss ich zugeben, ist mein leserischer Horizont auch irgendwie eng. "Matou" hält mich noch einige Hundert Stunden gefangen, diesen einen Roman von M. Köhlmeier, von dem ich euch schon oft erzählt habe und dem ich inzwischen nicht mehr ganz so negativ gegenüber stehe, vielleicht, weil ich mehr als die Hälfte geschafft habe? Wenigstens gibt mir Köhlmeier Gelegenheit, mich zu empören, mich zu schütteln (vor Entsetzen) und nachzudenken. Wenn man ins Nachdenken kommt, ist schon etwas gewonnen. Die Rezension wird entweder schwer oder kurz. Hat nicht jemand Lust, mit mir Matou zu lesen? Wäre interessant, zu sehen und zu hören, was ihr dazu sagt. (Mehr Werbung geht nicht, Michi).
Irgendwie ist "Matou" ja schon auch genial.
Ich will mich leserisch nicht langweilen. Ist das zu viel verlangt? Ich habe genug von Migrantenbefindlichkeiten. Das darf man wahrscheinlich gar nicht sagen, es gehört nicht zur PolCor. Aber ich sags. Noch ein Migrant und ich schreie. Wenigstens solange diese Romane alle dieselbe Richtung nehmen "böses Deutschland", "gemeines Deutschland", etc. etc.
Langer Rede kurzer Sinn, über welche Thematik würdet ihr gerne etwas lesen?
Mir, für meinen Teil, würde es schon reichen, wenn ein Kerl oder ein Weib wenigstens mal ein richtiges Thema hätte, statt sich (nur) mit Befindlichkeiten zu beschäftigen. Dazu haben wir hier momentan sogar in einer Leserunde einen noch nicht ganz durchgeschauten Roman am Start
Am Anfang steht das Geld. Und ein Mann, der es zu vermehren versteht wie kein Zweiter. In der schillernden New Yorker Finanzwelt der 20er-Jahre wächst Benjamin Rasks Vermögen ins Unermessliche. Aber erst seine Ehe mit der geheimnisvollen Helen gibt seinem Leben Sinn. Bald vibriert die ganze Stadt vor Gerüchten um das enigmatische Paar, und mit der Zeit beginnen die vielen Erzählungen die Wahrheit über die Eheleute zu verschleiern. Bis sich eine unerwartete Stimme in dem Gewirr Gehör verschafft. "Treue" ist ein fulminantes Spiel mit dem Leser, eine vierteilige Matroschka, deren Kern den großen amerikanischen Mythos des Kapitals für immer verändert. Was als klassischer Roman über Macht und Männer beginnt, gipfelt in einer provokanten und hochmodernen Geschichte der Emanzipation.Kaufen
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Worüber möchte ich gerne etwas lesen? Über Kranke, die nicht Krebs haben. Über Naturkatastrophen und Flugzeugabstürze. Über das Alter. Über Pflanzen. Über über - keine Ahnung. Nur interessieren muss es mich halt.
Und ihr?
Was wird gar nicht literarisch beackert? Politik? So wenig Romane, in denen Politiker vorkommen. Oder Geschäftsfrauen. Oder Architekten. Oder.
Was meint ihr? Wenn wir eine gute Jury haben, hätten? Dann werden hoffentlich die Longlistbücher des Deutschen Buchpreises ein paar Romane auf den Markt bringen, die anders sind. Und falls ich dort nur einen Migranten treffe ... aber das sagte ich schon .
Eure Donnerstagswanda