Welche Romanhelden haben Euch besonders beeindruckt?

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Letztlich habe ich mich mit ein paar Leuten darüber unterhalten, welche Romanhelden aus der Kindheit, den Jugendjahren oder auch dem Erwachsenenalter besonders in Erinnerung geblieben sind. Mir sind sofort ein paar eingefallen, die ich ganz deutlich vor mir sehe, obwohl ich die entsprechenden Bücher schon länger gelesen habe.
  • Hercule Poirot - Agatha Christies Meisterdetektiv. Der dandyhafte Belgier mit dem Schnurrbart, der immer richtigstellen muss, dass er kein Franzose ist, gefällt mir ganz besonders gut.
  • Humbert Humbert - der intellektuelle, pädophile Mörder aus Nabokovs Lolita mit seiner beschädigten Persönlichkeit hat das Interessante des Monsters, ähnlich wie es viel später ein Hannibal Lecter hat.
  • Voltaires Candide - der sanftmütige, zunächst einfältige Tölpel, der glaubt, dass wir in "der besten aller Welten" leben und dann doch einen gewissen gesunden Menschenverstand erreicht
Die drei sind mir jetzt spontan eingefallen...
 
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Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Als Kind "Mary Poppins":
Als Jugendliche "Der Graf von Monte Christo".
Gut ich gebe es zu, eine Zeitlang (als ich noch jung war) habe ich auch Angelique toll gefunden, als starke Frau.
Und jetzt in reiferen Jahren? Mal überlegen:
Da fallen mir spontan die Romanheldinnen von Petra Durst-Bennings Jahrhunderttrilogie ein.
Auch alles Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand genommen haben!
 
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Mile

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15. März 2014
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Schleswig-Holstein
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Als Kind: Jim Knopf und später Taran aus den "Chroniken von Prydain"

Danach waren es vor allem J.R.R. Tolkiens Aragorn aus "Der Herr der Ringe" und Roland Deschain aus Stephen Kings "Dunkler Turm" Saga. Und natürlich auch die Pulp-Helden wie Captain Future von Edmond Hamilton. Nicht zu vergessen John Sinclair. ;)
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Da gibt es so viele. In meiner Kindheit war mein absoluter Held: Kalle Blomquist!
Nun gibt es mehrere Charaktere die mich immer mal wieder beschäftigen. Faszinierend finde ich nach wie vor Hannibal Lector. Jamie und Claire aus der Highland-Saga von Diana Gabaldon mag ich seit Jahren schon. Und dann gibt es die, die mir während des Lesens zwar sehr gut gefallen, ein paar Bücher später aber schon wieder in Vergessenheit geraten sind.
 
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Serapion

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5. Juli 2014
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Im Süden
Als Kind - und da stehe ich dazu: Winnetou!
Später dann oft auch die eher dunklen, bösen gestalten. Nicht, weil ich das was sie taten gut fand, sondern weil sie oft die facettenreicheren Figuren waren mit mehr Tiefe. Die erzähltechnisch stärkste Figur in Bram Stokers Roman ist einfach Dracula... Ähnlich bei Poe oder im "Bildnis des Dorian Gray".
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Vlad Taltos ist mein Lieblingsheld, auch wenn er nur sehr wage überhaupt ein Held ist. Aber ich mag seinen Zynismus, seinen Optimismus und seine kompromisslose Art das "Richtige" oder Notwendige zu tun, egal wie unmöglich und wahnsinnig das ist.

Aus sehr ähnlichen Gründen liebe ich auch Sam Vimes und Severus Snape.
 

Sebastian

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18. April 2014
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Ich bin mit ziemlich alten "Helden" groß geworden. Da waren zum Beispiel Chingachgook und Natty Bumppo aus den Lederstrumpferzählungen, Old Shatterhand und Kapitän Nemo fallen mir auch ganz spontan ein. Ich hatte um die 30 Romane von Karl May stehen, Jules Verne war fast komplett. Alles Erbstücke, die ich Rauf und runter gelesen habe.
 
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Frank62

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28. Dezember 2015
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Karl-May-Bücher waren bis kurz vor dem Untergang der DDR verboten, trotzdem konnte ich sie dank einer älteren Nachbarin lesen und war genauso begeistert von Winnetou und co.

Später punkteten Jules Verne und vor allem Jack Londons Romanhelden, wobei mich die Erzählperspektive von dessen tierischem Romanheld Weißzahn der Wolfshund damals tief beeindruckt hat. Generell faszinieren mich Schriftsteller / Romane mit einem hohen autobiographischen Anteil, da ich denke, dass das Leben die besten Storys schreibt.



Lesende Grüße,
Frank
 
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Frank62

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28. Dezember 2015
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[zitat]
Neu
May war in der DDR verboten? Das finde ich gerade echt krass, um es salopp auszudrücken. Weiß man, warum?
[/zitat]

Die Bücher von Karl May wurden in der DDR – besonders in der Ära Ulbricht – unter Schmutz- und Schundliteratur eingeordnet, wie Western-, Comics, Jerry-Cotton usw. und wurden beim Auffinden an der Grenze oder in der Schule konfisziert, zum Teil mit disziplinarischen Konsequenzen. Übrigens war der Begriff BEATLE in meiner frühen Schulzeit ein adäquates Schimpfwort für Gammler.

Ich denke, dass Mays patriotische Werke / Einstellung, wie "Die Liebe des Ulanen" (Deutsch-Französischer Krieg) den DDR-Oberen ein Dorn im sozialistischen Auge waren. Andererseits wurde aber vom DDR-Regime das Karl-May-Museum in Radebeul geduldet. Ich kann mich entsinnen, dass ich das selbige sogar im Rahmen einer Klassenfahrt besucht haben.

Dank einer älteren Nachbarin konnte ich die meisten KM-Romane lesen und bin letztendlich auf einen Schriftstellerkollegen Karl-Mays gestoßen – auf Robert Kraft, dessen Werk DAS GAUKLERSCHIFF mich damals wie auch heute noch fasziniert – nur sind diese Bücher (5-Bände je 150 Euro) für mich unerschwinglich.

Howgh – ich habe gesprochen,
Frank
 
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