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29. Oktober 2013
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Buchinformationen und Rezensionen zu Was es braucht in der Nacht: Roman von Laurent Petitmangin
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Fus und Gillou, 10 und 7, sind sein ganzer Stolz. Doch als seine Frau stirbt, steht er mit seinen Jungs allein da. Die Arbeit als Monteur, Haushalt, Erziehung: Er gibt sein Bestes, bringt die Jungs zum Fußball, zeltet mit ihnen in den Ferien. Die ersten Jahre läuft alles glatt. Nur Fus wird in der Schule schlechter, sodass er danach nicht in Paris studieren kann. Der Vater tröstet sich damit, dass sein Ältester nicht wegzieht – bis er entdeckt, dass der 20-Jährige neuerdings mit einer rechtsextremen Clique rumhängt. Wie fühlt man sich, wenn der Sohn in falsche Kreise gerät? Was kann man tun? Er weiß sich nicht anders zu helfen, als mit erbittertem Schweigen seine Missbilligung kundzutun. Ein Drahtseilakt, der in einer Tragödie gipfelt.

Wir lesen gemeinsam ab dem 01.02.2022
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Laurent Petitmangin (Quelle: dtv)​

Laurent Petitmangin, 1965 in Lothringen geboren, stammt aus einer Bahnarbeiterfamilie. Er arbeitet bei der Air France und nach Jahren im Ausland wohnt er heute mit seiner Familie nahe Paris. Sein Debüt ›Was es braucht in der Nacht‹ wird in ein Dutzend Sprachen übersetzt und verfilmt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Helmut hat den Roman schon gelesen und ihn sehr empfohlen. Insofern habe ich eine positive Erwartungshaltung für diesen Debütroman.
Mir gefällt der Titel sehr gut. Aber handelt es sich dabei um korrektes Deutsch? Diese Formulierung "Was es braucht..." hätte ich eher ins Süddeutsche verschoben. Unsereiner würde sagen : "Was man braucht in der Nacht", oder? Ein Anglizismus? Oder doch korrekt?

Auf alle Fälle lesen in dieser Leserunde mit:
@GAIA, @wal.li @Barbara62 @milkysilvermoon @Emswashed @Die Häsin @ulrikerabe @Sassenach123 @kingofmusic @Christian1977 @RuLeka und ich mit eigenem Buch.

Wir wünschen allen Teilnehmenden eine spannende Lektüre und einen ebensolchen Austausch :reader1 !
 

GAIA

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2021
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Thüringen
Aber handelt es sich dabei um korrektes Deutsch? Diese Formulierung "Was es braucht..." hätte ich eher ins Süddeutsche verschoben. Unsereiner würde sagen : "Was man braucht in der Nacht", oder? Ein Anglizismus? Oder doch korrekt?
Grundsätzlich ist es die direkte Übersetzung des französischen Titels. D.h. kein Hinweis auf ein Anglizismus ;)

Mich stört es nicht, weil ich glaube die auf eine Person bezogene Variante „Was man braucht ...“ könnte inhaltlich nicht ganz passen. So könnte man zwar sagen: „Was braucht man, um glücklich zu sein?“ Man kann aber auch sagen: „Was braucht es, um glücklich zu sein?“. Ich weiß in meinem Inneren, dass das einen Unterschied von der Bedeutung her macht, kann es aber nicht richtig ausformulieren. Im Sinne von: Das „es“ bezieht sich mehr z.B. auf Schicksal, alles, die Umwelt, die Gesamtheit. Das „man“ würde sich auf eine hypothetische Person beziehen und damit irgendwie gefühlt zu kurz greifen.
Vielleicht kann ja @luisa_loves-literature (auch wenn sie nicht an dieser LR teilnimmt) aushelfen mit ihrem Fachwissen? Was sagst du dazu?
 

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
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Ich bin zwar keine Romanistin, aber habe eine Zeitlang in Frankreich gelebt ;) . Also, "ce qu'il faut..." kann man sowohl mit "was man braucht...", als auch mit "was es braucht" übersetzen - eigentlich ist die von @Literaturhexle vorgeschlagene Übersetzung wohl auch die üblichere.

Dass die Übersetzer sich jetzt für "was es braucht" entschieden haben, wird vermutlich/hoffentlich auch eine im Text begründete Ursache haben (evtl. z.B. die Passivität/Inaktivität des Protagonisten oder seine Erkenntnis, dass irgendetwas außerhalb seiner Fähigkeiten liegt), denn ich stimme @GAIA zu, dass man hier einen Bedeutungsunterschied interpretieren kann/muss.

Es ist jetzt nicht so leicht, es - ohne den Roman zu kennen - zu beurteilen, aber "was man braucht" hat für mich zwar eine offensichtliche generelle Tendenz, impliziert aber auch eine Individualität wie von @GAIA festgestellt, also ein persönliches Bedürfnis, etwas, was möglicherweise zur Diskussion stehen kann, während "was es braucht" objektiver, unumstößlicher und nicht verhandelbar ist und so den Eindruck eines Gesetzes/einer Regel erweckt.

Ich bin sehr gespannt, ob der Text (er)klären kann, warum es "was es braucht" geworden ist und warum man sich gegen "was man braucht" entschieden hat.:)