Wollte Gerner nicht gemeinsame Sache mit den Ganoven machen und die haben ihn verraten? Oder habe ich das falsch verstanden?In Folge wird er irrtümlich als Komplize der Ganoven verhaftet.
Das sehe ich genauso. Hiob wird zum Prüfstein zwischen Gott und dem Satan. Gott erlaubt diesem, Hiob alles zu nehmen, sein Gut, aber nur gegen ihn selbst dürfe er nicht die Hand ausstrecken.Ebenso der Dialog zwischen Hiob und dem Satan, den wir getrost auf unseren Franz übertragen dürfen,
Ich müsste nachlesen, meine aber, dass Gerner als Hausmeister aus dem Fenster schaute und den Bruch beobachtete. Er hat ihn aber nicht gemeldet.Wollte Gerner nicht gemeinsame Sache mit den Ganoven machen und die haben ihn verraten? Oder habe ich das falsch verstanden?
Habe jetzt auch wieder nachgelesen. Gerners Frau hatte wohl ein sexuelles Abenteuer mit einem der Diebe, nachdem der "Lange" fälschlicherweise von den Kriminalbeamten für Herrn Gerner gehalten wird. Gerner will den Diebstahl allein durchziehen bzw. mit seiner Frau:Korrektur:
Franz schaute aus dem Fenster, verrät aber niemanden.
Gerner scheint nicht involviert zu sein, findet auf S. 150 aber die Flasche (wieder unter der Erwähnung des Eva-Motivs), die ihn später verdächtig macht.
Trotzdem Danke! Meine Version hätte auch gut in die Handlung gepasst.Aber eigentlich ist das für die Biberkopf-Handlung nicht so wichtig.
Wenn du auch so vorpreschstes war ja noch niemand zum Diskutieren da
Das sagt die RichtigeWenn du auch so vorpreschst
Wollte mir extra Zeit lassen
Sehr schön fand ich hier die platte Beschreibung, dass sie sprachen und sprachen, ohne dass uns der Inhalt mitgeteilt wird (S. 146). An anderer Stelle gibt der Autor häufiger Dialoge wieder, die auch viele Wörter beinhalten, aber null aussagen - eine Plattitüde an der anderen. Das kann man auch heute noch beim Smalltalken häufig beobachten.Er besucht die Juden, die ihn dieses Mal aber auch nicht aus seiner Lethargie lösen können.
Ausgiebig beschäftigt sich das Kapitel auch mit dem Schlachthof und dem Töten von Tieren. Wenn ich nicht in meiner Kindheit so mancher Hausschlachtung live beigewohnt hätte - vielleicht hätte ich diese Seiten härter empfunden. Der Autor beschönigt nichts, man kann sich die Bilder gut vorstellen .
Zusammenfassungen (es war ja noch niemand zum Diskutieren da ) habe ich mich auch auf die Biberkopf-Handlung beschränkt.
Franz liegt am Boden, er wurde betrogen, hat kein Geld mehr und muss sich nun entscheiden, wie er weitermachen will. Da passt das eingeschobene Gespräch mit Hiob sehr gut ins Bild. Wie @Querleserin ja schon herausgefunden hatte, ist die Hiob-Geschichte eine Thema, an dem sich auch Franzens Geschichte stark orientiert.
Da stimme ich dir zu. Franz ist kein Hiob. Döblin vergleicht die beiden nur, aber beide sind unterschiedlich. Thematisch verknüpft sind beide aber dadurch, dass beide Leid und Schicksalsschläge erfahren, auf die sei keinen Einfluss haben. Dadurch werden sie auf die Probe gestellt.Wobei ich schon Unterschiede zu Hiob sehe. Hiob "war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete Gott und mied das Böse." (Einheitsübersetzung) - das kann man von Franz nicht gerade behaupten. Wenn ich mich richtig erinnere, musste Hiob leiden, weil Gott und der Satan miteinander gewettet haben. Hiob selbst hat keinen (offensichtlichen) Fehler begangen. Franz empfinde ich nicht als völlig unschuldig. Er gibt sich Mühe, macht allerdings Fehler (was allerdings absolut menschlich ist).
Aber auf jeden Fall sind beide Geschichten Geschichten vom Leid eines Menschen.
Da hast du Recht - die Gemeinsamkeit ist die leidvolle Erfahrung und die Frage, ob sie sich von Gott abwenden bzw. im Fall von Franz, ob er wieder auf die schiefe Bahn gerät.Wobei ich schon Unterschiede zu Hiob sehe. Hiob "war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete Gott und mied das Böse." (Einheitsübersetzung) - das kann man von Franz nicht gerade behaupten. Wenn ich mich richtig erinnere, musste Hiob leiden, weil Gott und der Satan miteinander gewettet haben.
Wollten wir nicht mal eine Leserunde zu Faust machen, die Du, liebe Querleserin mit deinem profunden Wissen unterstütztDer Vergleich zwischen Hiob und Faust ist offensichtlicher, schließlich ist auch Faust Gegenstand einer Wette zwischen dem Herrn und Mephistopheles, dem Teufel.
Gerne - bin bereitWollten wir nicht mal eine Leserunde zu Faust machen, die Du, liebe Querleserin mit deinem profunden Wissen unterstützt
Ich komme auch deshalb darauf, weil jüngst sogar mein Mann (!!!) meinte, er müsse mal den Faust lesen...
Interesse hatten schon mal geäußert
@ElisabethBulitta (in den Sommerferien, die bei ihr HEUTE anfangen)