VG Wort und Verlage erleiden Schiffbruch vor Gericht

supportadmin

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29. Oktober 2013
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Die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) verwaltet in Deutschland Tantiemen aus Zweitverwertungsrechten an Sprachwerken. Konkret bekommt die VG Wort beispielsweise Gelder von Bibliotheken, Sendern und der Kopierindustrie. Diese Gelder schüttet sie dann an Urheber und Verlage aus - im letzten Jahr immerhin 106 Millionen Euro.

Diese Praxis hat der Europäische Gerichtshof jetzt in Frage gestellt. Verlage haben nach dem Urteil der Richter nicht unbedingt einen Anspruch auf diese Ausschüttungen.

Geklagt hatte der Urheberrechtsexperte und Autor Martin Vogel. Seiner Ansicht nach stünden die Ausschüttungen der VG Wort alleine den Autoren zu, nicht den Verlagen. Vogel hatte schon in den ersten beiden Instanzen Recht bekommen.

EuGH-Urteil: VG Wort und Verlage erleiden schwere Schlappe - SPIEGEL ONLINE
 
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Helmut Pöll

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Ich bin ja gespannt, wie sich das jetzt weiter entwickelt, @Klara Bellis . Ganz habe ich ja noch nicht verstanden, ob die Verlage jetzt die zu Unrecht erhaltenen Tantiemen zurück erstatten müssen, oder ob es nochmal eine Runde gibt.
 

InFo

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www.andreashagemann.com
Oh, was für ein spannendes Thema! Die freien Übersetzungen vom Tom Hillenbrand treffen den Nagel eigentlich auf den Kopf. Ich kann dir @Klara Bellis da nur zustimmen. Stellt euch vor, was es bedeutet dieses Geld zurückzuerstatten. Sollten sich dan Tantiemen für Autoren weiter verschlechtern, dann könnten viele wie Kerstin Gier (war sie das?) von ihrem Verlag losreißen. Spannend, einfach spannend.
Um es noch weiter zu spinnen: wie gestaltet sich dann die Auslage bei den lokalen Buchhändlern?
 
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Helmut Pöll

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Die Vergütungen für Autoren werden sich nicht so einfach noch weiter drücken lassen. Bei bestehenden Verträgen sowieso nicht. Und die bekannteren Autoren werdensich bei schlechteren Bedingungen einfach überlegen, ob sie das eine oder andere Werk nicht dann dch einfach in Eigenregie herausbringen, @InFo @Klara Bellis
 

Helmut Pöll

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Und was bedeutet das für die Autoren, die direkt von VG Wort Ausschüttungen bekommen haben?
Wenn ich es richtig verstanden habe und das Urteil Bestand hat und bei uns umgesetzt wird bedeutet es zwei Dinge
  1. Die Autoren bekommen in ZUkunft mehr, weil der Teil, der an die Verlaga ausgeschüttet wurde, jetzt im Top beibt.
  2. Eventuell müssen Verlage die zu Unrecht bezogenen Gelder zurückzahlen, @Sonwikblick
 
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Klara Bellis

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23. März 2014
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Ich lese gerade mit großem Interesse das Wort GEMA in diesem Artikel. Das wäre ja ein dolles Ding, wenn es auch die Gelder dieser Verwertungsgesellschaft betreffen sollte. Eine inzwischen gängige Praxis von Produktionsfirmen ist es nämlich, rein zufällig auch einen Musikverlag zu besitzen, in den der Filmkomponist eintreten darf, wenn er denn den Auftrag haben möchte. Auf diese Weise geht die Ausschüttung der GEMA zu einem nicht zu knappen Anteil als Einnahme an die Produktionsfirma zurück und nicht an denjenigen, der die Filmmusik komponiert und erstellt hat. „Zwangsverlag“ wird das liebevoll genannt. Unter der Hand.
 
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