Ich empfand ihn als stimmig. Die Jobvermittlerin wollte ja auch mit Juliane über ihre "berufliche Zukunft" sprechen. Dabei herausgekommen ist nichts, was einen Menschen am Rand der Gesellschaft schon ärgern kann. Da werden Hoffnungen generiert, die dann aber nicht konkret werden und sich zerschlagen.Wie habt ihr den Lokalbericht am Ende gesehen?
Bestimmt. Alleine, dass die Frau Kinder hat und in Lebensgefahr schwebt, zeigt das an. Sie hat ja nur ihren Job gemacht.Ist es ein Beispiel für eine falsche Entscheidung?
Das verbindende Element war hier offensichtlich dieses „Wir müssen über ihre berufliche Zukunft sprechen“. Da kann einem schon die Galle hochkommen. Da werden viele Worte gemacht, aber konkrete Hilfe kommt meist nicht. Am Ende bleibt es doch dabei, dass wer die richtige Ausbildung hat, auch ohne Jobcenter einen Job findet und die anderen werden nur verwaltet, sollen Bewerbungstraining machen und finden dann doch wieder nichts. Ist schon frustrierend.Wie habt ihr den Lokalbericht am Ende gesehen? Für mich kommt das sehr plötzlich. Juliane hat den Täter wohl gesehen...
Ist es ein Beispiel für eine falsche Entscheidung? Ihre Chance den Täter zu identifizieren? Irgendwie passt das für mich nicht so ganz zur Geschichte, die ich ansonsten sehr gut gefunden habe.
...genial fand ich dieses abrupte und nicht zu vorhersehende Ende. Gerade als sich Juliane entschlossen hat, wie bisher, ohne BERUFLICHE PERSPEKTIVE, weiterzumachen - ALG II, schwarz putzen, von den Eltern Geld leihen, vor dem Vater als Looser dastehen - wird ihre Arbeitsvermittlerin brutal umgebracht, weil sie sich mit denen, die kaum BERUFLICHE PERSPEKTIVE haben, über deren berufliche Zukunft unterhalten will.Wie habt ihr den Lokalbericht am Ende gesehen?
... ich glaube, hier geht’s gar nicht um irgendwas Konkretes...ich habe das Gefühl, sie spielt hier einfach mit Stilmitteln: plötzliche Wende, Gegensatz, ÜbertreibungIhre Chance den Täter zu identifizieren?
...ich glaube, das Ärgerliche daran ist auch dieses überheblich distanziere, ironische und naive „Sprechen wir über Ihre berufliche Zukunft“ - Ironie tropft aus dieser Aussage und würde die Vermittlerin sich Euch nur 2 Sekunden in die Lage ihrer Klienten versetzen, würde sie sich anders ausdrücken... über eine berufliche Zukunft unterhalte ich mich mit jemandem, der ziemlich sicher eine hat... mit jemanden, der wahrscheinlich erstmal keine hat bzw. der noch viele Hürden wird nehmen müssen unterhalte ich mich über realistische Möglichkeiten und nächste Schritte...was einen Menschen am Rand der Gesellschaft schon ärgern kann
Ja. Das hast du sehr gut in Worte gekleidet. Die gute Frau wirkt alleine durch diesen unpassenden Satz als reine Verwalterin der Arbeitsagentur, die sich einen Kehricht für den Einzelnen interessiert....ich glaube, das Ärgerliche daran ist auch dieses überheblich distanziere, ironische und naive „Sprechen wir über Ihre berufliche Zukunft“ - Ironie tropft aus dieser Aussage und würde die Vermittlerin sich Euch nur 2 Sekunden in die Lage ihrer Klienten versetzen, würde sie sich anders ausdrücken... über eine berufliche Zukunft unterhalte ich mich mit jemandem, der ziemlich sicher eine hat... mit jemanden, der wahrscheinlich erstmal keine hat bzw. der noch viele Hürden wird nehmen müssen unterhalte ich mich über realistische Möglichkeiten und nächste Schritte...
...wahrscheinlich ist das so, wobei Neid in allen Gesellschaftsschichten vorkommt und auch ausagiert wird... vllt. subtiler...und hier wird so wunderbar gezeigt, dass man Versuchungen nachgeben, aber eben auch widerstehen kann.Wenn man arm ist, sich vieles nicht leisten kann, ist die Versuchung etwas Unrechtes zu tun, viel größer. Da kann Recht und Unrecht schon mal verschwimmen...
... dieses gedankliche Verschwimmen von Recht und Unrecht - dieser Widerstreit von ICH und ÜBER-ICH - ist einfach nur menschlich; völlig gesellschaftsunabhängig. Möglicherweise und wahrscheinlich gewinnt in den unteren Gesellschaftsschichten das ICH diesen Kampf eher...aber dass das nicht so sein MUSS wird hier wunderschön gezeigt!Da kann Recht und Unrecht schon mal verschwimmen... Das finde ich sehr gut dargelegt in den Gedankenströmen der Protagonistin.
...na, na, na... so schwarzmalen würde ich da nicht. So überflüssig und ineffektiv ist das Jobcenter nicht. Ich habe da schon einige gute Erfahrungen (Pat.) gemacht..., auch ohne Jobcenter
Diese Kurzgeschichte hat mich wieder erreicht. Aber auch hier ist wieder jemand, der sich arrangiert. Juliane ist arbeitslos, versucht aber Wege zu finden, ihre Situation zu verbessern. Wird mit einer Chance konfrontiert mehr Geld zu machen, beschließt wegen einer Unsicherheit, diese sausen zu lassen. Und am Ende ein Schock durch die Gewalttat an der Arbeitsamt-Mitarbeiterin.Ich fand sehr gut dargelegt, welchen inneren Konflikt Juliane austrägt. Die Versuchung muss sehr groß sein Wiebkes scheinbar perfektes Leben zu zerstören und / Oder Kapital daraus zu schlagen.
Der Wendepunkt ist einerseits der Anruf vom Jobcenter, andererseits die Doppeldeutigkeit der Abkürzung O.G., denn es gibt zwei Männer, die im Atelierhaus wohnen und deren Anfangsbuchstaben so lauten. Daraufhin wägt Juliane meines Erachtens ab und bedenkt, welche Folgen eine Fehler für sie und ihre Tochter haben könnte.
[zitat]Die größte Verantwortung, die ein Kind mit sich bringt, ist die Verantwortung, von nun an das Richtige zu tun. Sonja ist das Fragezeichen vor und hinter jeder Entscheidung. [/zitat]
Danach entschließt sie sich ihre Eltern um Hilfe zu bitten und die Briefe zurückzulegen.
Wie habt ihr den Lokalbericht am Ende gesehen? Für mich kommt das sehr plötzlich. Juliane hat den Täter wohl gesehen...
Ist es ein Beispiel für eine falsche Entscheidung? Ihre Chance den Täter zu identifizieren? Irgendwie passt das für mich nicht so ganz zur Geschichte, die ich ansonsten sehr gut gefunden habe.
Hier stimme ich dir wieder einmal zu. Bei den ärmeren Schichten ist der Druck zu gewissen kriminellen Entscheidungen die treibende Kraft. Bei reicheren Schichten ist es vielleicht eher die Lust am kriminellen Tatendrang....wahrscheinlich ist das so, wobei Neid in allen Gesellschaftsschichten vorkommt und auch ausagiert wird... vllt. subtiler...und hier wird so wunderbar gezeigt, dass man Versuchungen nachgeben, aber eben auch widerstehen kann.