Dieser Perspektivwechsel war doch recht unerwartet, passte letztlich aber ganz gut. Auch hier erfährt der Leser wieder wie im Zeitraffer, was in den verfliegenden Jahren geschieht - diesmal gleich von zwei parallelen Leben, dem von Olga und dem von Ferdinand. Olga ist eine starke Frau, die mich sehr an eine alte Dame aus der Nachbarschaft meiner Eltern erinnert. Je näher man sie kennenlernt, um so mehr mag und schätzt man sie. Allerdings gefällt es mir auf Dauer nicht, dass hier kaum einmal an einem Augenblick verweilt wird, es wird alles hintereinander weggeschrieben, wie ein stetiger Fluss, das Leben zerrinnt. Fast ein Jahrhundert wurde nun auf gerade einmal 150 Seiten präsentiert, und dem einzelnen Schicksal - hier v.a. Olga - wird wenig wirklicher Raum beigemessen. Der ruhige, bedächtige Schreibstil gefällt mir zwar immer noch, aber inhaltlich gibt es in diesem Abschnitt beispielsweise so gar keine Höhepunkte. Es plätschert weiter vor sich hin, angenehm zu lesen, aber... Naja, mal weiterlesen.