Würde ein 14-Jähriger so schreiben, das Wort „gaffen“ benutzen? Zum ersten Mal in diesem Band bin ich nicht froh mit der Erzählsprache. Mitte der 80-er Jahre hätte ein Junge nicht so erzählt. Wirklich nicht? Nach dieser Geschichte, die er nicht versteht, die er nicht verstehen kann, weil keiner bereit ist, darüber zu reden?
Es ist eine klar erzählte Sache, eine ganz große, die so tut, als wäre sie nichts besonderes. „Löschi“, der sich so sehr aus der Geschichte heraushalten will, dass er uns nicht einmal seinen Namen sagt, sondern nur mit dem ungeliebten Spitznamen aufwartet, weiß nicht, was er mit all den Details anfangen soll. Das Puzzle zusammensetzen? Würde das bedeuten, auch herauszufinden, wer denn nun geplaudert hatte, über Silvana, deren Mutter und Herrn Schneider?
Ach, Löschi, das wissen wir doch. Hängt sich nicht deine Mutter sofort ans Telefon, wenn es etwas zu berichten gibt? Wer eine solche Tratsche im Haus hat, lernt früh das Schweigen. Aber irgendwann, später, bricht die Geschichte eben doch heraus. Und dann passt die Sprache genau. Sogar das Gaffen.