Rezension "Still alive" von Claire Douglas

SaBineBe

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4. Juni 2019
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sabinebe.blogspot.com
Wenn nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint


Eigentlich möchte sich Libby nur gemeinsam mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund von einem Unfall erholen und ein wenig Urlaub machen. Da kommt das Angebot zum Haustausch , das eines Tages in Form eines Flyers im Briefkasten liegt, genau richtig. Ein wohlhabendes Paar möchte ein paar Tage in Libbys Wohnung leben und bietet als Gegenleistung ihr Haus in Cornwall an. Obwohl sich beide Paare nie kennenlernen, lassen sich Libby und ihr Mann auf den Tausch ein. In Cornwall angekommen, muss Libby feststellen, dass merkwürdige Dinge geschehen. So steht plötzlich die Haustür offen, obwohl sie sich ganz sicher ist diese verschlossen zu haben. Fremde scheinen das Paar zu beobachten. Schnell wird Libby klar, dass diese Dinge mit Vorkommnissen aus ihrer Vergangenheit in Verbindung stehen müssen und sie ihre Zukunft kosten können.

Schon zu Beginn hat der Leser das Gefühl, dass die Hauptperson mehr verschweigen könnte als es den Anschein hat. Auf diesen kleinen Andeutungen und Ungereimtheiten baut Claire Douglas ein Konstrukt aus Spannung und unheimlichen Geschehnissen auf, die den Leser an jede Seit fesseln. Erst nach und nach gelingt es sich ein vages Bild von Libbys Vergangenheit zu machen. Doch auch hier muss man nach einigen weiteren Kapiteln feststellen, dass dieses Bild wohl doch nicht ganz den Tatsachen entspricht.

Im zweiten Teil werden dann Verbindungen zu Personen aus Libbys Vergangenheit gewoben, die wiederum ein ganz neues Bild auf die Hauptperson werfen. Plötzlich wird klar, dass auch Libby nicht die Person ist, die sie zu sein scheint. Leider kann ich hier nicht auf weitere Details eingehen ohne zu viel über den Inhalt zu schreiben und die Spannung zu nehmen.

Es sei nur so viel verraten: auch wenn man als Leser glaubt, dass man endlich die wahren Hintergründe erraten und verstanden hat, kommt eine Wendung, nach der man alles wieder überdenken muss. Dies macht die Geschichte für mich umso spannender, da man nie wirklich sicher sein kann, dass man endlich die Lösung hat.

Insgesamt ist ein Thriller entstanden, der ohne große Schockmomente oder blutige Szenen auskommt. Hier spielt sich sehr viel im Kopfkino des Lesers ab.

Auch wenn das Ende ein bisschen offen bleibt, so ist es doch schlüssig und nach nachvollziehbar.

Für mich ein absolut spannender Thriller, den ich bedingungslos empfehlen kann.
 
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