Einen Eindruck von seiner Gewaltbereitschaft bekommen wir, als Mieze ihm etwas von einem Freier erzählt, in den sie sich verliebt zu haben scheint: Er schlägt Mieze ziemlich unsacht zusammen. Sie verzeiht ihm aber schnell wieder.
Sie muss naiv sein. Sonst hätte sie Franz doch die Geschichte von dem in sie verliebten Neffen nicht erzählt.Oh ja, das war sehr hart.
Ich verstehe allerdings auch Mieze nicht so ganz. Ist sie naiv? Hat sie Angst, irgendwann allein dazustehen? Ist sie Franz, warum auch immer, hörig?
Mangel an Bildung und der Fähigkeit zu Reflektieren und Verstehen.
Ja, das glaube ich. Franz ist ohne rechten Arm kein rechter Mann mehr und will sich und den Anderen beweisen, dass er noch brauchbar ist. Fürs Geld macht er es schließlich nicht. das zeigt das anschließende Gespräch mit Mietze, die ja fast beleidigt war, als sie annahm, sie brächte nicht genug Geld nach Hause - verletzter Hurenstolz....Warum er es tut? Will er sich selbst beweisen, dass er auch einarmig noch zu etwas zu gebrauchen ist? Will er es ihnen zeigen? Will er beweisen, dass er niemanden verrät und man ihm vertrauen kann?
Er schlägt Mieze ziemlich unsacht zusammen. Sie verzeiht ihm aber schnell wieder.
Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen entsprechen so gar nicht mehr unserem Weltbild - zum Glück.Er schlägt Mieze ziemlich unsacht zusammen. Sie verzeiht ihm aber schnell wieder.
Allerdings! Mal sehen, wir Franz damit umgeht. Das ist m.E. der härteste Schlag, den er bis jetzt bekommen hat. Eigentlich müsste er ausrasten...Da dreht Reinhold durch, erwürgt und erschlägt sie im Wald. Sein Kompagnon muss helfen, die Leiche zu verscharren. Das Ende des Buches ist harter Tobak.
Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen entsprechen so gar nicht mehr unserem Weltbild - zum Glück.
Da hast du vollkommen recht! Wahrscheinlich ist es nicht mehr so verbreitet wie damals, weil zumindest Deutschland sich entwickelt hat und viel mehr Menschen Zugang zu Bildung haben, die in aller Regel aus dem Milieu herausführt. Aber GEBEN tut es das wahrscheinlich immer noch. Machos sterben nicht aus.Biberkopfs Leben spielt in einem ganz bestimmten Milieu. Und dieses Milieu gab es schon immer und wird es immer geben.
Ich würde nicht sagen, dass es heute noch als normal gilt, wenn die Frau unter der Fuchtel ihres Mannes steht und der sie schlagen kann, wie er will. Das heißt natürlich nicht, dass es so etwas gar nicht mehr gäbe.Nun ja, da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Ich bin mir da jedenfalls nicht so sicher.
Biberkopfs Leben spielt in einem ganz bestimmten Milieu. Und dieses Milieu gab es schon immer und wird es immer geben. Gewalt gegen Frauen und Kinder gibt es auch heute noch, Zwangsprostitution, Mord und Totschlag. Wozu bräauchten wir bspw. Frauenhäuser, wenn alles toll wäre? Nur als Anregung zum Nachdenken.
Zumindest nicht in unserer westlichen Kultur.Ich würde nicht sagen, dass es heute noch als normal gilt, wenn die Frau unter der Fuchtel ihres Mannes steht und der sie schlagen kann, wie er will. Das heißt natürlich nicht, dass es so etwas gar nicht mehr gäbe.
Ja, die wiederkehrenden Reime in jedem Buch spiegeln meistens die Aussage oder den Kern des Inhalts bzw. die Stimmung wider - ein brillantes Instrument, welches Döblin da angewendet hat!!!Zumindest nicht in unserer westlichen Kultur.
Und ihr habt Recht, Franz bewegt sich in der Unterschicht - in anderen Kreisen mag das anders gewesen sein.
Mieze ist wirklich naiv, sie glaubt, sie könne es mit Reinhold aufnehmen. Und Franz will sich beweisen- so sehe ich es auch. Wenn man das Ende des Buches betrachtet, ergibt der wiederkehrende Vers vom Schnitzer, der den Tod bringt, auch Sinn.
Das ist wirklich ein Weltklassiker, den ich mir gewiss noch einmal anhören werde. So brillant geschrieben: da entdeckt man immer wieder was Neues!Ja, die wiederkehrenden Reime in jedem Buch spiegeln meistens die Aussage oder den Kern des Inhalts bzw. die Stimmung wider - ein brillantes Instrument, welches Döblin da angewendet hat!!!
Lass uns nächstes Jahr eine Lese- bzw. Hörrunde dazu machen ha ha ha.Das ist wirklich ein Weltklassiker, den ich mir gewiss noch einmal anhören werde. So brillant geschrieben: da entdeckt man immer wieder was Neues!