Showdown bei der VG Wort

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Seit dem "Vogel-Urteil“ liegen in der Buchbranche die Nerven blank. In diesem Urteil hatte der Bundesgerichtshof am 21. April entschieden, dass die langjährige Praxis der VG Wort, Tantiemen aus dem Urheberrecht zwischen Verlagen und Autoren aufzuteilen, rechtswidrig ist. Die Tantiemen stünden den Autoren zu. Geklagt hatte der Autor Martin Vogel.

Eine Klärung über das weitere Vorgehen sollte eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Verwertungsgesellschaft Wort im Münchner Hofbräukeller bringen. Vor der Veranstaltung schienen die Standpunkte unversöhnlich. Während viele Autoren möglichst schnell und umfassend die ihnen vorenthaltenen Gelder bekommen wollen, hat die Geschäftsführung der VG Wort andere Pläne. Sie will ein Verfahren organisieren, bei dem Autoren freiwillig auf die ihnen zustehenden Ausschüttungen verzichten.

Unter Umständen könnten die über mehrere Jahre aufgelaufenen Rückzahlungen kleine Verlage in Bedrängnis bringen. Autoren wiederum fürchten, dass diese „Freiwillgkeit“ des Verzichts auch unter Druck umgesetzt werden könnte. Die Versammlung am vergangenen Samstag endete ergebnislos. Zu unterschiedlich waren die Standpunkte.

Seit 1958 ist die VG Wort eine gemeinsame Interessenvertretung von Autoren und Verlegern. Wieviele Gemeinsamkeiten es in Zukunft noch gibt, wird vermutlich die nächste Mitgliederversammlung im November zeigen.

uebermedien.de: Planlos zerstritten: VG Wort vorerst handlungsunfähig | Übermedien
uebermedien.de: Showdown im Hofbräukeller | Übermedien
www.sueddeutsche.de: VG Wort – Haus in Gefahr
www.faz.net: Streit um Vergütung: Großangriff auf die VG Wort
 
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