Langer Abschnitt, der wie folgt endet:...vielleicht will Franz sich von Reinhold seinen Arm wieder holen.
Wie den Verbrecher an den Ort seiner Taten zieht es Franz immer wieder zu Reinhold zurück. Das kann ich so recht nicht nachvollziehen.
Absolut! Berlin war in den 20er Jahren sicherlich nicht nur das aufstrebende Zentrum der Unterhaltung, sondern von vielen anderen auch. Es gab dort etwas zu holen. In den Kanon von Alkohol und Geld passt die Prostitution: wie selbstverständlich die Frauen sich verkauft und ihre "Liebsten" mit dem Geld mitversorgt haben...Geld und auch der Alkohol sind Motive, die sich durchs ganze Buch ziehen.
Dazu passt auch gut die "Hure Babylon": Franz ist dem glänzenden Leben der Großstadt verfallen.
Ja, das stimmt. Man hat auch den Eindruck, dass der Spruch "Frechheit siegt" immer stärker an Bedeutung gewinnt. Ob es wohl schon immer so war? Dass die Alten den Vergang der guten Sitten beklagenWie oft hat man nicht das Gefühl, dass gerade die Dreistesten und Unverschämtesten am besten durchs Leben kommen
Ob es wohl schon immer so war? Dass die Alten den Vergang der guten Sitten beklagen
Genau, wer ist man? Die gesellschaftlichen Umstände? Seine Sozialisation, über die wir wenig erfahren? Warum kann er nicht anständig bleiben?Die Frage ist für mich allerdings nach wie vor: Wer ist schuld?
Dann wäre das Buch womöglich kürzer gewesen. Aber das wollte Döblin wahrscheinlich nicht. Wenn ich das Buch in Musik ausdrücken würde, würde ich sofort an "Child in time" von Deep Purple denken. Der Untertitel lautet "The story of a loser - it could be you!"Ein langer Abschnitt und ich habe zu lange dafür gebraucht. Daher sind meine Gedanken auch nicht mehr ganz frisch...
Viele interessante Dinge habt ihr schon geschrieben. Hinzufügen kann ich da nicht mehr viel. Das Kapitel bringt eine Wende in Franzens Leben. Er entscheidet sich für das Ganoventum. Damit verhält er sich diametral zu Hiob, der (S. 318) sich trotz aller Qual entschieden hat, weiter Gott zu folgen und auch seinen Sohn opfern will. Das muss er zum Glück aber nicht. Was wäre wohl aus Frant geworden, wenn er weiter versucht hätte, von anständiger Arbeit zu leben?
Ja, und wahrscheinlich deutlich langweiliger und deshalb nicht existent.Dann wäre das Buch womöglich kürzer gewesen. Aber das wollte Döblin wahrscheinlich nicht. Wenn ich das Buch in Musik ausdrücken würde, würde ich sofort an "Child in time" von Deep Purple denken. Der Untertitel lautet "The story of a loser - it could be you!"
Der Untertitel lautet "The story of a loser - it could be you!"