Sechster Teil

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Die Gedanken die Tony bezüglich ihrer Umgebung zu ihrem eigenen Stand auf S. 349 hat, zeigen deutlich, dass Tony eine Entwicklung hinter sich hat. Ihre Sicht entspricht in meinen Augen auch realem Denken ihrer Zeit und verdeutlicht auch den Druck unter dem sie steht. Gleichzeitig hat sie Angst wieder ein Fiasko in einer erneuten Bindung zu erleben. Das macht ihre Entscheidung nicht leichter. :(
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
In diesem Leseabschnitt geben Thomas und Gerda ihren Einstieg in die Gesellschaft und brillieren.

Auch Tony findet einen zweiten Ehemann in dem Münchner Alois Permaneder, sie zieht zu ihm.

Thomas und Christian überwerfen sich endgültig und Christian scheidet aus der Firma, er geht nach Hamburg.

Tonys Ehe geht in die Brüche, sie scheitert wegen verschiedenen Gründen, einerseits ist es eine fremde und vollkommen anders bestellte Gesellschaft/Lebensart in München, die es Tony sehr schwer macht anzukommen, andererseits fällt es ihr auch schwer sich anzupassen, ihr Ehemann begeht in ihren Augen mehrere Fauxpas/enttäuscht sie, einerseits setzt er sich mit ihrer Mitgift zur Ruhe, möchte sein Leben genießen und nicht wie Tony, an seinem Vorankommen arbeiten und dann passiert unter Alkoholeinfluss eine Übergriffigkeit der Köchin gegenüber, die Tony mitbekommt und anschließend beleidigt Alois sie noch. Damit ist das Maß für Tony voll und sie reist zurück zu ihrer Familie. Eine Scheidung ist möglich, jedoch nicht wegen der Schuld des Ehemannes, wie von Tony favorisiert, sondern wegen beidseitigem Abscheus.

Von Christian kommen auch keine guten Nachrichten, er macht Schulden und hat eine Liaison mit einer Dame, der er nicht allein frönt.

Ich weiß nicht, aber irgendwie kann ich mich nicht des Eindruckes erwehren, dass beiderlei Geschehen Folgen für die Familie Buddenbrook haben wird.

Mir gefällt das Buch wirklich gut. Thomas Mann lässt eine Zeit aufleben und schildert auch die Zwänge dieser Zeit meisterhaft. Einerseits erkennt man Vergangenes und andererseits kann man auch Vergleiche ins Heute ziehen. Im Text enthalten ist eine gewisse Kritik, "Buddenbrooks" wurde 1901 herausgebracht, 1929 erhielt es den Literaturnobelpreis, ich möchte zu gern wissen wie das Buch kurz nach dem Erscheinen aufgenommen wurde. Es ist ebenso sehr interessant, dass Thomas Mann hier biographisches in Romanform gekleidet hat, auch hier wäre es interessant zu wissen, wie das damals ankam.