Schreibt ihr manchmal Gegenkommentare auf Rezensionen in Webshops?

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Kriegt man bei Amazon eigentlich als Rezensent eine Benachrichtigung, wenn man einen Kommentar auf seine Rezension erhalten hat? Ich erinnere mich dunkel, dass mal ein Autor auf eine meiner Rezensionen geantwortet hat, weil er sich gefreut hatte. Ich weiß aber nicht mehr, ob ich da eine Mail von Amazon bekommen hatte oder ob ich es durch Zufall mitbekommen hatte.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Wenn alles 4 und 5 Stern Rezensionen sind, lest ihr auch die 2 und 3-Stern Rezensionen am gründlichsten.
ich lese sogar grundsätzlich die schlechteren Bewertungen zuerst, nicht nur bei Büchern, weil ich bei einer 3*-Bewretung mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass es kein Fake ist. Weder ist es eine Jubelrezension eines begeisterten Anhängers oder des Marketingsdirektor noch ein Verriss der Konkurrenz. Wenn ich diese Einwände gesehen habe, dann schaue ich mir die anderen Rezensionen an, wobei ich Einzeiler ignoriere @PHakenjos
 
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Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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@Helmut Pöll : Wobei die 3-Sterne-Rezis auch abenteuerlich sein können. Neulich hatte ich eine für meinen Roman, auf einem Blog (oder bei Lovelybooks?). Sinngemäß war das Fazit: „Ich bin begeistert. Eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe. Von mir dafür 3 Sterne“. Da schluckt die Autorin dann schon. Oder Rezensionen wie: „Ich lese keine Krimis. Hab's aber trotzdem geladen, weils kostenlos war. Naja, wie gesagt, Krimis sind nicht meins. Wer's mag. 3 Sterne.“
Ich glaube, langsam komme ich an dem Punkt an, wo ich mir sage, dass ich lieber keine Amazon-Rezensionen mehr lese. Zumindest bei Büchern nicht. Bei technischen Geräten ist es vielleicht ganz sinnvoll. Als Leserin bin ich schon mehr als einmal auf überschwängliche Rezensionen reingefallen und habe Bücher sogar abgebrochen.
 
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Frank62

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28. Dezember 2015
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frank-argos.jimdo.com
Ich lese generell keine informationsarmen Rezensionen und tendiere zu einem Mix aus 2 und 4 Sterne-Rezis, schlage aber oft in der "Autoren-Vita" des Rezensenten nach, um mir ein Bild von seinen Beiträgen zu machen. In der Regel entlarven sich eventuelle Fake-Rezensenten dort selbst mit monogamen Artikeln, wie Buch-Rezensionen zu einem einzigen Autor. Der intellektuelle Super-Gau war eine namentlich identische 5-Sterne-Rezension eines Doktors für sein eigenes Werk.


Schreibende Grüße,
Frank
 
20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Was @PHakenjos sagt ...

Das Bewertungssystem ist das Problem, nicht die Rezensionen an sich. Aus der Besprechung kann sich jeder Leser selbst ein Bild machen, aber viele werden nur auf die Sterne gucken. Und dann kommt halt die Mathematik ins Spiel. Als Autor kann man da nur auf den Händen sitzen bzw. einfach weitermachen.
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Das Bewertungssystem ist das Problem, nicht die Rezensionen an sich. Aus der Besprechung kann sich jeder Leser selbst ein Bild machen, aber viele werden nur auf die Sterne gucken. Und dann kommt halt die Mathematik ins Spiel. Als Autor kann man da nur auf den Händen sitzen bzw. einfach weitermachen.
Grundsätzlich glaube ich, dass diese Bewertungssysteme funktionieren. Natürlich gibt es immer Einzelfälle, die aus dem Rahmen fallen. Der Leser ist aber mündig genug aus einer Vielzahl von Rezensionen die Argumente herauszupicken, die für ihn relavant sind.
Das Problem liegt eben auch darin das jeder die Sterne anderst auslegt. Bei einem sind 3-Sterne schon gut, der nächste legt 3-Sterne schon als schlecht aus.
Ich zähle auf meinem Blog 3-Sterne nicht als eine negative Wertung.
Das stimmt natürlich, @ManfredsBücherregal . Wobei ich auch für mich sagen muss, dass ich von einem Buch, das bei 100 Rezensionen einen Schnitt von 3* hat, eher die Finger lasse.
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Melbourne
Das stimmt natürlich, @ManfredsBücherregal . Wobei ich auch für mich sagen muss, dass ich von einem Buch, das bei 100 Rezensionen einen Schnitt von 3* hat, eher die Finger lasse.

Manchmal kaufe ich trotzdem. Nämlich immer dann wenn mich das Thema interessiert und ich einfach wissen möchte wie es umgesetzt wurde. Natürlich fällt man schon mal damit rein, aber ich habe auch schon Bücher entdeckt, die mir trotzdem gefallen haben, auch wenn die Masse nicht gleich 5 Sterne vergeben hat. Oder umgekehrt. Umgekehrt geht immer. Bei den geringen Ebookpreisen kann ich das verkraften.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Ich kommentiere Rezensionen nur, wenn sie faktisch falsch sind. Also wenn sich jemand über logische oder Inhaltliche Fehler beschwert, die eigentlich korrekt sind.
Alles andere ist halt eigene Meinung, da muss ich mich nicht einmischen.

Ich finde da auch Autoren eher unangenehm, die der Meinung sind öffentlich jede kleine Kritik widerlegen und bemängeln zu müssen. Ich gehörte auch öfters zu den Leuten die Bücher mäßig bewerten die viele richtig genial finden, und da fühle ich mich ehrlich gesagt manchmal schon gegängelt, wenn man der Meinung ist meine persönlichen Gefühle zu dem Buch zerpflücken zu müssen, erwartet, das ich mich für alles Rechtfertige oder mir Haar-klein darlegt, warum die Stellen jetzt so geschrieben sind, und warum Charakter x so reagiert etc. Deswegen lasse ich anderen Rezensenten dann auch ihre eigene Meinung so stehen.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Ich finde da auch Autoren eher unangenehm, die der Meinung sind öffentlich jede kleine Kritik widerlegen und bemängeln zu müssen. Ich gehörte auch öfters zu den Leuten die Bücher mäßig bewerten die viele richtig genial finden, und da fühle ich mich ehrlich gesagt manchmal schon gegängelt, wenn man der Meinung ist meine persönlichen Gefühle zu dem Buch zerpflücken zu müssen, erwartet, das ich mich für alles Rechtfertige .
Da geht es mir ganz genau so, @Sakuko . Geschmack ist ja immer sehr subjektiv, denn will man dann nicht rechtfertigen müssen.
 
20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Gerade bin ich beim Schmökern in alten Threads eines Autorenforums auf ein Gespräch gestoßen, bei dem es ums Thema Verrisse und die Folgen für das entsprechende Buch ging. Die - verschiedentlich bestätigte - Information lautete: Bücher, die verrissen wurden, wurden nicht mehr gekauft und haben sich davon nie wieder erholt, besonders im Sachbuchbereich. Da ich das am eigenen Buch erlebt habe, stellt sich mir die Frage, was man als Autor tun kann, um dem Buch zu einer zweiten Chance zu verhelfen? Letztlich bleibt es immer die Entscheidung der Leser, welches Buch sie wählen, aber gibt es Möglichkeiten, ein Buch zu promoten trotz schlechter Sternenbilanz?

Natürlich könnte man es einfach abhaken und halt ein neues Buch schreiben, aber ist das Sinn der Sache? Solange ich von einem Buch überzeugt bin, empfinde ich es dem Buch gegenüber unfair, es einfach aufzugeben, weil es einem einzigen Leser so total gegen den Strich ging. (Ich weiß, ich neige dazu, Büchern eine Persönlichkeit anzudichten :oops:)
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Du sagst verrissene Bücher und schreibst dann das ein Leser das Buch nicht mochte. Für mich ist das noch nicht verrissen.
Wenn die negative Rezension wirklich so raus steht dann hat es wohl zu wenig Rezensionen, wenn man erstmal im zweistelligen Bereich ist wirkt ein Ausreißer darunter nicht mehr so schlimm.
Wenn man sich mal bei Amazon um guckt, stellt man doch fest, dass es eigentlich nichts gibt, was nicht zumindest ein paar 1-2 Sterne Bewertungen hat. Das ist normal, ich bin eher misstrauisch wenn Bücher nur 5 Sterne Bewertungen haben, das ist unrealistisch.

Aber wenn der Durchschnitt der Bewertungen schlecht ist, tja, dann wird es sehr schwer. Aber dann sollte man vielleicht auch mal überlegen, ob das Buch vielleicht doch gar nicht so toll war. Vielleicht eine überarbeitete Version raus bringen und die Kritikpunkte ansprechen/verbessern.
 
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20. Mai 2014
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Spontan und ohne die jeweiligen Zusammenhänge zu kennen, würde ich das auch so einschätzen, Sakuko. Wie du aber sagst: Bei nur wenigen Rezensionen reicht ein einziger, sehr vehementer Verriss, um den Ersteindruck zu zerstören. Und als Autor kann man nachher machen was man will, es wird immer wie Schutzhaltung ausgelegt werden. Was dem Buch gegenüber ungerecht ist, denn das hat sich nicht verändert.
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Aber wenn der Durchschnitt der Bewertungen schlecht ist, tja, dann wird es sehr schwer. Aber dann sollte man vielleicht auch mal überlegen, ob das Buch vielleicht doch gar nicht so toll war. Vielleicht eine überarbeitete Version raus bringen und die Kritikpunkte ansprechen/verbessern.
Dem würde ich auch zustimmen. Natürlich ist eine schlechte Bewertung am Anfang immer unschön. An diese eine vernichtende, ungerechtfertigte Bewertung, die ein überzeugendes Buch für immer ins Aus katapultiert hat, glaube ich persönlich nicht, auch wenn man beispielsweise auf Facebook oft auf solche Diskussionen trifft. Das können die Leser durchaus einschätzen. Und in der Fülle der Bewertungen gehen solche Verrisse auch unter. Da hilft nur weitermachen, Rezensionsexemplare verschicken etc.
 

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
464
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Ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass bei einer einzigen miesen Bewertung unter vielen anderen das Buch nicht mehr gekauft wird. Wobei der Sonderfall „Verriss gleich als erste Rezension“ vermutlich anders gelagert sein könnte. Das könnte wie ein Schlag in die Magengrube wirken. Bei 30 guten Bewertungen gehen aber drei, vier Außreißer locker unter, denke ich.
Ich kenne inzwischen (Verlags-)Bücher, die in meinen Augen „saugut“ sind, und die gerade mal einen Durchschnitt von 3,5 Sterne maximal haben. Da frage ich mich dann, was da passiert ist. Mein aktuelles Beispiel „Department 19 - Die Mission“. Ich hab schon lange kein Buch mehr in diesem Genre gelesen, in dem – in meinen Augen – recht intensiv vermittelt wurde, was die Protagonisten in Extremsituationen empfinden und wie sie Mitgefühl entwickeln. Und in einer der Rezensionen kann man lesen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich das Buch zufällig irgendwo gefunden hatte und deshalb von Rezensionen unvorbelastet lesen durfte. Anhand des 3,5 Sterne-Durchschnitts bei Amazon bei immerhin 106 Rezensionen hätte ich es niemals gekauft.
 
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Helmut Pöll

Moderator
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9. Dezember 2013
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Ich kenne inzwischen (Verlags-)Bücher, die in meinen Augen „saugut“ sind, und die gerade mal einen Durchschnitt von 3,5 Sterne maximal haben. Da frage ich mich dann, was da passiert ist.
Naja, der eine liebt Wiener Schnitzel, der andere ist Vegetarier ;). Was der eine als betuliches Erzähltempo empfindet, das ist für den anderen gerade recht, und umgekehrt.
 

Tiram

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4. November 2014
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Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich das Buch zufällig irgendwo gefunden hatte und deshalb von Rezensionen unvorbelastet lesen durfte. Anhand des 3,5 Sterne-Durchschnitts bei Amazon bei immerhin 106 Rezensionen hätte ich es niemals gekauft.

Deshalb lese ich keine fremden Rezensionen, bzw. lassen ich mich davon nicht leiten. Wenn ich oftmals nach Amazon-Rezensionen gegangen wäre, wären mir schon viele tolle Bücher entgangen.