Schreibt ihr manchmal Gegenkommentare auf Rezensionen in Webshops?

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Durch eine Diskussion wurde ich vor ein paar Wochen auf die derzeit unangefochtene Nr. 1 in der E-Book-Bestsellerliste von Amazon aufmerksam. Erstaunlicherweise erhielt das Buch in Rekordzeit eine Unmenge von Rezensionen (stündlich werden es mehr). Diese Rezensionen sind zum überwiegenden Teil sehr positiv bis überschwänglich. Nur manchmal schreibt ein Rezensent etwas Negatives. Interessanterweise finden sich sofort Fans des Buches, die in Gegenkommentaren den Nörgler z.T. recht rüde zurechtweisen.
Hat es euch auch schon mal in den Fingern gejuckt, bei einem Buch, das euch persönlich sehr bewegt hat, unter eine negative Rezension eine gepfefferte oder doch wenigstens aufklärende Erwiderung zu schreiben? Und falls ja, warum? ;)
((Mir selbst ist das mal passiert (oder ich war kurz davor), als ich unter der CD einer Band, eine negative Rezension gefunden hatte, in der es sinngemäß hieß, dass diese Band neu aus dem Boden geschossene „Möchtegerns“ wären, die auf einen Zug aufspringen würden und nichts im Vergleich zu Band XY wären. Ich kannte den Werdegang dieser Band und wusste deshalb, dass genau diese Band eine der ersten war, die mehr als 15 Jahre zuvor dieses Musikgenre quasi erst erfunden hatte, in genau dem sie nun von dem allwissenden Rezensenten zu „Möchtegerns“ und „Trittbrettfahrern“ gemacht wurde. So etwas zu lesen, tat mir richtig weh.))
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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@Klara Bellis
Kann dich da sehr gut verstehen. In deinem Fall hätte es mich auch sehr geärgert!
Habe aber die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten zum Umdenken bereit sind. Meist erreicht man mit Gegenkommentaren doch nicht das erwünschte.
Kann aber verstehen, dass es unter den Nägeln brennt und man gerne seine Meinung loswerden möchte
 

Klara Bellis

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23. März 2014
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@Sassenach123 : Hast du dich schon mal via Gegenkommentar auf eine Diskussion mit einem Rezensenten eingelassen? Ich klicke mich manchmal durch solche Diskussionsstränge und habe den Eindruck, dass in diesem Moment selbst solche Webshops zu einer Art Social-Media-Community werden, in der heiß diskutiert wird.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Höchstens füge ich meine eigene Rezension hinzu.
So mache ich es auch, nicht nur bei Büchern. Ich sehe keinen Grund dazu irgendeine Grundsatzdiskussion mit einem anderen Rezensenten vom Zaun zu brechen. In der Regel führt das zun nichts. Da hat @Sassenach123 schon recht. Andererseits reagiere ich auch nicht, wenn jemand aufgrund meiner Bewertung dann herumnölt.
 

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Ich frage mich manchmal, was das für Leute sind, die die Zeit dafür haben, sich auf solche Diskussionen einzulassen. Wie gesagt, den Impuls, was zu schreiben, hatte ich bisher ein Mal, weil ich mich geärgert hatte, dass da jemand zu einem Thema, in dem ich mich zufällig auskannte, etwas sachlich Falsches und im Grunde auch Beleidigendes geschrieben hatte. Das ist aber schon ein paar Jahre her und ich glaube mich zu erinnern, dann doch nicht auf diese Rezension geantwortet zu haben. Interessant finde ich auch, dass es bei Amazon überhaupt die Möglichkeit gibt, Rezensionen zu kommentieren. Bei dem in meinem Beitrag erwähnten Buch kommt es mir so vor, als würden ein paar Fans die eingehenden Rezensionen im Auge behalten und sobald eine kritische Stimme kommt, wird dagegengehalten. Fast wie beim Anfeuern einer Fußballmannschaft o.ä.
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Es sind vermutlich eher die Autoren selbst, die ihre Fans mobilisieren (haben wir nicht schon alle bei FB diese unleidlichen 1 Sterne-Rezi-Links gesehen, die geteilt werden?), die sich dann den Tag damit vertreiben jeden niederzumachen, der es wagt eine andere Meinung zum Buch zu haben. Oder der Autor selbst mit diversen fake accounts. Jedenfalls habe ich das in den letzten Jahren so und immer nur bei selbstverlegten Ebooks bei Amazon nachlesen können (weiß grade nicht ob das auf das von dir gemeinte Buch zutrifft, keine Ahnung wer da Nr. 1 ist).
Manche Menschen wollen auch einfach nur aufmischen - Rezensionstrolle.
Um die Frage zu beantworten, nein, ich hatte noch nie das Bedürfnis mich da einzumischen. Ich habe auch nie den Eindruck, dass es sich um echten Austausch handelt, da will jeder nur seine Meinung abliefern, fertig.
 

InFo

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Solange es nicht um mein eigenes Buch geht, publiziere ich meine Meinung, ganz egal was andere denken. Da ich selbst im Social Media arbeite, weiß ich, dass solche Leute Resistent gegen jedwede Art der Kritik oder Widerstand sind. Selbst wenn du recht hast, wandert die gleiche Wahrnehmung nur von dir zu ihnen. Es ändert sich damit also nichts :)
Ich halte dieses überschwängliche Engagement auch für Fake oder einen engen Kreis um den Autor. Ehrlich gesagt, ist dies das dümmste was man machen kann.
 
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Helmut Pöll

Moderator
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9. Dezember 2013
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Ich halte dieses überschwängliche Engagement auch für Fake oder ein engen Kreis um den Autor. Ehrlich gesagt, ist dies das dümmste was man machen kann.
Das deckt sich auch mit meiner Wahrnehmung, @InFo .
Es sind vermutlich eher die Autoren selbst, die ihre Fans mobilisieren (haben wir nicht schon alle bei FB diese unleidlichen 1 Sterne-Rezi-Links gesehen, die geteilt werden?), die sich dann den Tag damit vertreiben jeden niederzumachen, der es wagt eine andere Meinung zum Buch zu haben.
Ja, ich glaube, diese Mobilisierung hat jeder schon mal mitbekommen, @Marley . Mir ist auch kein einziger Fall in Erinnerung geblieben, wo so eine Bewertung zu einer sachlichen Diskussion geführt hätte. War scheinbar nicht gewollt. Es hatte eher etwas von "verbrennt den Ketzer" ;). Aber täusche ich mich oder hat das in letzter Zeit abgenommen - oder die entsprechenden FB-Foren sind einfach eingeschlafen.
 
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Klara Bellis

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23. März 2014
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Ich hab gestern durch Zufall eben jenes Buch bei Lovelybooks entdeckt und mich mal durch die Rezis geklickt. Zu 99% überschwänglich bis sehr positiv. Aber wehe, es gab mal nur 3 Sterne. Da hat die Autorin gleich via Kommentar reingekrätscht und erst mal einige Dinge richtig gestellt.:confused: Andererseits ist sie gerade extrem erfolgreich damit. Vielleicht sollte ich dringend meine Strategie im Umgang mit nicht ganz so euphorischen Rezensionen überdenken und entsprechend an das Erfolgsmodell anpassen. :cool: (Scherz. ;))
 
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Mile

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15. März 2014
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Ich halte dieses überschwängliche Engagement auch für Fake oder einen engen Kreis um den Autor. Ehrlich gesagt, ist dies das dümmste was man machen kann.

Im Normalfall stimme ich Dir zu, aber bei dem betreffenden Buch, das @Klara Bellis meint, sind mittlerweile über 800 Rezis eingegangen, davon über 700 x 5 Sterne. Enger Kreis trifft es da nicht ganz. Oder einfach verdammt gut organisiert.

Ich hab gestern durch Zufall eben jenes Buch bei Lovelybooks entdeckt und mich mal durch die Rezis geklickt. Zu 99% überschwänglich bis sehr positiv. Aber wehe, es gab mal nur 3 Sterne. Da hat die Autorin gleich via Kommentar reingekrätscht und erst mal einige Dinge richtig gestellt.:confused: Andererseits ist sie gerade extrem erfolgreich damit. Vielleicht sollte ich dringend meine Strategie im Umgang mit nicht ganz so euphorischen Rezensionen überdenken und entsprechend an das Erfolgsmodell anpassen. :cool: (Scherz. ;))

Beschäftige Dich da nicht zu sehr mit. Es bringt nichts und führt höchstens zu Frust bei Dir. Wer warum und wie rezensiert bzw. Rezensionen bekommt ist doch irrelevant.
Ich mache mir nicht mal was aus den Rezensionen für meine Bücher. (Scherz. ;))
 

Klara Bellis

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23. März 2014
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@Mile : Anfangs hatte ich dort wirklich reingeklickt, weil ich die Rezensionsflut nicht begreifen konnte. Dann ist mir das mit den Gegenkommentaren aufgefallen, sobald mal eine Rezension aus der Reihe tanzte. Da hatte ich mich gefragt: Wer macht so was eigentlich und warum? Zumal es ja keinen Sinn hat, da der betreffende Rezensent seine Meinung eh nicht ändern würde. Und bei der verschwindend geringen Anzahl negativer Rezis ist es auch völlig wurscht, ob da mal einer meckert.
Mir ist das mit den Gegenkritiken vor ein paar Jahren schon mal bei einer HBO-Fernsehserie aufgefallen. Da sind auch gleich die Fans über die Kritiker via Gegenkommentar hergefallen. Dazu hatte ich damals sogar mal einen Blogartikel veröffentlicht (Alltagssatirisch aufbereitet sozusagen.) Neulich im Internet | Klara Bellis
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Jetzt lasst mich doch nicht dumm sterben, her mit dem Titel, der hier gemeint ist.

@Helmut Pöll ich habe den Eindruck, dass die Euphorie vorbei ist. Sei es, dass sich nur noch die Leser finden, die auch wirklich begeisterte Fans sind, sei es, dass diese Autoren zurückgefahren haben und weniger aggressiv werben - sogar auf ihren eigenen Seiten.
 
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Klara Bellis

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23. März 2014
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Nur zur Info. Auch unter der letzten negativen Rezi von vor 2 Tagen wird sich gehauen. (Eigentlich braucht man gar kein Privatfernsehen. Amazons Rezensionsrubrik reicht völlig aus. ;))
 
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Klara Bellis

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23. März 2014
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@Tiram : Ich meine es auch nur ironisch. Manchmal klicke ich in so was rein und wundere mich. Es ist ein bisschen, wie wenn man etwas Unschönes regelrecht anschauen muss, was man gar nicht anschauen will.
 
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