Dieses Buch spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft. Die Menschheit wurde von einer großen Grippe-Epidemie heimgesucht, die einige Menschen in eine Art Wachkoma versetzt hat, unfähig, ihren Körper zu steuern, geistig aber klar. Hadon's Syndrom nennt man das, und diese Leute können nun mit Robotern am Leben teilnehmen, oder sich in einer virtuellen Welt treffen.
Chris Shane ist so ein Hadon und seit heute FBI Agent. Mit seiner etwas fragwürdigen Partnerin Vann landet er sofort in einer Serie von (Selbst)morden im Umkreis von Hadons. Und die große Protestveranstaltung der Hadons gegen die Kürzung staatlicher Gelder, die zeitlich stattfindet, heizt die negative Stimmung der Bevölkerung noch mehr an.
Für mich ist das Buch ein sehr guter Krimi und ein noch besserer Sci-Fi Roman. Die Welt ist großartig gebaut und gut durchdacht. Sie wirkt wie eine sehr glaubhafte und realistische Zukunftsvision. Die sozialen, ökonomischen und politischen Probleme, die durch die neue Krankheit hervorgerufen werden bilden einen sehr interessanten Spiegel unserer heutigen Welt nur weitergedacht.
Obwohl das Buch einem wenig Exposition bietet, habe ich mich dennoch sehr schnell in der Welt zurecht gefunden.
Die Technik ist offensichtlich weiter entwickelt als unsere, aber selten im Vordergrund, außer ein paar Passagen über neuronale Netzwerke, die relevant für den Plot sind, die man aber nicht genauer verstehen muss.
Es gibt aber auch noch eine Einführung zu dem Thema Hadron's Syndrom, die man vorher lesen kann, ich habe es mir für danach aufgehoben:
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Der Krimi-Teil ist komplex und interessant, aber ab einem gewissen Punkt etwas vorhersehbar. Dennoch bleibt die Spannung erhalten und man weiss nicht zu früh Genaueres, auch wenn man eine Auflösung ahnt.
Die Aktion kommt generell nicht zu kurz, man kann mit Feuergefechten und Nahkämpfen rechnen.
Die Charaktere fand ich liebenswert und gut dargestellt. Besonders der Hauptcharakter Chris, der das komplette Buch konsequent geschlechtslos bleibt, fand ich liebenswert und kompetent wenn auch etwas zu eindimensional Good Guy. Aber auch die problembehaftete, destruktive Vann fand ich sympathisch.
Das einzige Problem, das ich mit dem Buch hatte, war das Ende, was mir doch zu zwanghaft ein gründliches Happy End für alle schaffen wollte.