Rezension (5/5*) zu Zwischen den Atemzügen von Britta Röder

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Vom Sinn des Ganzen

Britta Röder entführt die Leserschaft hier eigentlich zu sich selbst, zum Menschsein. Wie schon in "Das Gewicht aller Dinge" ist der Mensch, sein Denken, Handeln und Fühlen zentral gestellt. In "Das Gewicht aller Dinge" ist es die Liebe, die in den Fokus des Betrachters gestellt ist, in "Zwischen den Atemzügen" ist es eher der Tod, die Vergänglichkeit, die Endlichkeit, um die sich die Handlung dreht. Dennoch stehen in beiden Büchern auch das Leben und die Kraft der Menschen zentral. Das ist etwas, was man sich als Leser immer wieder sagen muss und sagen will und sagen kann, woran man sich im Leben erinnern sollte. Die Bücher von Britta Röder können dabei helfen. In manchen Momenten gewinnt das Negative im eigenen Denken die Überhand, das Denken wird schwarz, das Leben schwer und erdrückend. Wir kennen das wahrscheinlich alle. Die Bücher von Britta Röder aber können mit ihrer wunderbaren und fluffigen Leichtigkeit und der dennoch darin enthaltenen Schwere den Blick des Lesers wieder zentrieren, den Lesenden auf das Positive in uns besinnen. Auch deshalb verbleiben sie in meinen heiligen Bücherhallen.

"Zwischen den Atemzügen" ist ein Blick auf den Menschen, eine Geschichte über den Tod, eine Geschichte über das Leben und die Kraft. Drei Menschen begeben sich in diesem Buch auf eine Flucht, auf eine Suche. Eine Flucht vor sich selbst, eine Suche nach sich selbst. Eine Flucht, eine Suche, die vielleicht auch die Leser kennen, zumindest den Wunsch danach sicher. Olli, Leokadia und Gabor machen sich auf den Weg, ein interessantes Road-Book beginnt. Auch einen Verfolger in Gestalt des Polizisten Jean-Loup, einem Wolf in Menschengestalt, gibt es in dieser interessanten und spannenden Geschichte um das wunderschöne Leben des Homo Sapiens der heutigen Zeit, der den Sinn seines Lebens unter diesem ganzen Funktionieren und in diesen marionettenhaften Schablonen schnell aus den Augen verlieren kann.

Noch ein paar Wörter zu den Charakteren der Bücher von Britta Röder. Schon in "Das Gewicht aller Dinge" fiel mir eine etwas eigene Art der Charaktere auf, konnte sie aber noch nicht vollkommen in Worte fassen. Hier in "Zwischen den Atemzügen" fallen sie mir wieder auf. Sie sind mir nahe, haben einen freundschaftlichen Touch, wirken wie Menschen, denen man begegnet und die diese warmherzige Aura haben, die man ins Herz schließt, auch aufgrund ihrer Fehler, ihrer Kanten, die man umarmen möchte, die ein Gewinn sind im Leben. Weswegen auch die Bücher von Britta Röder ein Gewinn sind! Denn diese Menschen, diese Charaktere sucht man sehr gern auf. Love it!

 
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