Rezension Rezension (5/5*) zu Zack Herry / Der Schrei des Engels: Thriller von Mons Kallentoft.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Tick Tack Zack


Helene Svensson, eine junge Sozialarbeiterin wird von mehreren Männern vergewaltigt und schwer verletzt zurückgelassen. Kurz darauf geht ein Video von Helene online. Als die Polizei zum vermeintlichen Tatort kommt, gerät sie unter schweren Beschuss. So wird die Sonderermittlungseinheit hinzugezogen und Zack Herry muss verdeckt ermitteln. So gerät Zack an Augias Longfellow, den „König“ des Viertels, der ihm ein Ultimatum stellt: wenn Zack nicht binnen 24 Stunden Helene findet, eröffnet Augias die Jagd auf ihn und die verletzte Frau.
Stallhagen, Stockholm, ein Bezirk im Ausnahmezustand. Für eine Nacht und einen Tag wird der „Stall“ zum Kriegsgebiet. Mittendrin der schwedische Herkules, der den Stall des Augias ausmisten muss. (Bei dieser Analogie zur griechischen Mythologie leuchten meine Augen vor Freude!) Zwischen rivalisierenden Drogenhändlern, Asylwerbern, den Verzweifelten, Vergessenen, Elenden muss sich Zack gemeinsam mit seiner Partnerin Deniz im wahrsten Sinne durchschlagen. Es ist ein politischer Brennpunkt, der Ausländerhass schwelt, die Gefahr für Zack wächst von innen und außen. Dabei bedient sich das Autorenduo Mons Kallentoft und Marcus Lutteman in diesem vierten Band der „Herkulesserien“ eines ganz besonderen Mittels. Tick, tack, die Zeit läuft erbarmungslos: Gleichsam in Echtzeit jagen, kämpfen, hetzen, treten, schlagen wir mit Zack durch Stallhagen. Sehen zu wie die Zeit abläuft. Der Leser hat gemeinsam mit Zack einen Wissensvorsprung. So wissen wir, dass Helene und Zack ein belastendes Geheimnis verbindet. Und es wäre keine griechische Tragödie, hätte nicht auch noch Olympia Karlsson wieder einmal ihre Finger mit im Spiel. Wir rasen mit Zack auf ein dramatisches Ende zu, die Lösung liegt auf der Hand. Jetzt wird sie auch erstmals ausgesprochen.