Rezension (5/5*) zu Wisting und der fensterlose Raum von Jørn Lier Horst

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Die Spur des Geldes

Der Tod eines hochrangigen Politikers sorgt in norwegischen Polit- und Justizkreisen für Unruhe. Denn nach dem plötzlichen Ableben des ehemaligen Außenministers werden in dessen Strandhaus Kisten mit Geld gefunden. Der Fall soll unter der Wahrnehmungsgrenze von Bevölkerung und vor allem der Presse untersucht werden. Denn möglicherweise stammt das Geld aus einem Jahre zurückliegenden Raubüberfall. William Wisting erhält den Auftrag vom Generalstaatsanwalt in dieser heiklen Angelegenheit zu ermitteln.

Wisting und der fensterlose Raum ist der zweite Teil der Cold Case Reihe von Jørn Lier Horst um William Wisting und eigentlich der 12. Teil der gesamten Reihe. Der norwegische Kultkommissar feierte in schon in seiner Heimat mit etlichen Vorgängern große Erfolge. In deutscher Sprache werden diese nach und nach (wieder) aufgelegt. Das ist gut so!

„Geld war meistens die Ursache von allem, was nach Korruption, Habgier und Machtmissbrauch roch.“

Woher also stammt das Geld, fünf Millionen Euro und fünf Millionen Dollar?

Kommissar Wisting ist noch einer von der alten Schule, doch sollte man den alten Mann nicht unterschätzen Auch wenn er eigentlich seine Zeit lieber mit seiner alleinerziehenden Tochter Line und dem Enkelkind Amalie verbringt ist er dennoch unkonventionellen Ermittlungsmethoden nicht abgeneigt. So hat er auch keine Problem Line, die als freischaffende Journalistin tätig ist, verdeckt für seine kleine Ermittlungseinheit einzusetzen. Das Enkelkind Amelie jedenfalls scheint vom gleichen Schlag zu sein wie der Großvater.

„Obwohl sie das Puzzle schon so oft gelegt hatten, war Amalie immer wieder begeistert, wenn schließlich alles zusammenpasste.“

Wisting ist akribisch und hartnäckig. Es ist kein dynamischer Thriller, die Ermittlungen verlaufen unaufgeregt und präzise. Genau das macht in meinen Augen aber einen guten Cold Case Fall aus. Und wenn dann die Ermittlungen genau die losen Steinchen zusammensetzt, die jahrelang verborgen waren und aufstöbert, wer sich jahrelang in Sicherheit geglaubt hat, wird es auch richtig spannend.


 
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