Gebundenes Buch
Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten.
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.Kaufen
Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten.
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.Kaufen
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Was für ein Buch! Es sieht recht harmlos aus, ist aber etwas ganz besonderes und auf ganzer Linie umwerfend.
Hier liest man das Tagebuch von Egidius Arimond, der erzählt, wie er das letzte Kriegsjahr in Kall, in der Eifel, erlebt hat. Das bislang weitgehend vom Krieg verschonte Eifelstädtchen gerät 1944 zunehmend in die Schusslinie. Für Egidius wird es immer schwieriger, an seine Medikamente zu kommen, womit er in Gefahr gerät, als Epileptiker aufzufallen. Es ist auch kaum noch möglich, jüdische Flüchtlinge zur Grenze zu bringen, ohne erwischt zu werden. Er wahrt den Schein, versorgt hingebungsvoll seine Bienen und sitzt auf einer Zeitbombe.
Es ist erstaunlich, wie eigentlich einfache Sprache so eindringlich sein kann. Egidius neigt nicht zu großen Gefühlsausbrüchen, sagt, wie es ist, beschönigt nichts, beobachtet genau. Er ist ein Held aus der Not heraus, auch das macht er klar, trotzdem rettet er Leben, während ihm das Wasser bis zum Hals steht. Man muss sehr aufmerksam lesen. Vieles wird nur angedeutet, bisweilen steht eine ganze Geschichte im Nebensatz. Das ist eindrucksvoll und elegant.
Besonders tragisch ist hier zu sehen, wie jemand zunehmend verzweifelt in seinem Heimatort sitzt und darauf wartet, vom Feind gerettet zu werden, ein Mann, der mal ein angesehener Lehrer war, bis das Regime die Standards änderte.
„Winterbienen“ ist ein sehr besonderes Buch, das auf höchst ungewöhnliche Art eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg erzählt. Es führt den Leser behutsam mitten hinein in das Grauen. Es ist auf schlichte Art poetisch, fast puristisch, essenziell und damit umso treffender. Das Grauen braucht keine Schnörkel.
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