Rezension Rezension (5/5*) zu Vom Ende eines Sommers: Roman von Melissa Harrison

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Buchinformationen und Rezensionen zu Vom Ende eines Sommers: Roman von Melissa Harrison
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Ein fein abgestimmter Roman

Klappentext:

„England in den 1930-Jahren: Die vierzehnjährige Edith Mather lebt mit ihrer Familie auf Wych Farm im ländlichen Suffolk. Das Leben auf dem Land ist hart, die Schatten von Weltwirtschaftskrise und Erstem Weltkrieg hängen über der verarmten Gemeinde, und die Farm wird noch mit Pferdestärken betrieben. Edith, genannt Edie, ist ein seltsames Kind: Als eines von vier Geschwistern in einer konservativen Farmerfamilie zieht sie Bücher der Gesellschaft von anderen Kindern vor.

Als die Journalistin Constance FitzAllen aus London anreist, um eine Kolumne über und Lobrede auf das Landleben zu schreiben, empfindet Edie von Anfang an Bewunderung für die extrovertierte Frau in Männerhosen. Charmant, wissbegierig und glamourös scheint Constance zunächst die ideale Freundin und Mentorin für Edie zu sein. Doch die junge Frau aus der Großstadt will nicht nur dokumentieren, sie will missionieren. Und sie bringt politische Ideen mit, die bald zu einem Flächenbrand in ganz Europa führen.“



Allein das Cover ist schon ein echter Hit und der Inhalt hat mich ebenso komplett begeistert. Autorin Melissa Harrsion geht hier mit ganz zarten und feinen Tönen vor. Ihre Sprachmelodie ist gewaltig und ihre bildhaften Beschreibungen regen unweigerlich das Kopfkino an. Man hat das Gefühl, die Natur richtig durch die Buchseiten zu spüren. Bilder entstehen, die Figuren bekommen Gesichter, die Geschichte ist u heimlich lebendig, aber dennoch erzählt sie gefühlvoll die Geschichte rund um Edith. Edith ist anders und ihre Eltern hätte sich etwas anderes für sie gewünscht als die Lust auf Bücher….Bücher rund um die Gesellschaft, die alles beinhaltet, Gutes und Negatives, Dinge, die die Menschen nicht immer laut sagen wollen, dürfen, können…Mit dem Erscheinen von Constance bekommt Edith eine neue Sichtweise und ihr Denken erhält neue Anstöße sowie neue Ideen. Diese Ideen kommen einer Beweihräucherung gleich und obwohl Edith ein gewisses Wissen besitzt, ist ihre junge Kinderseele doch für so vieles empfänglich. Ich muss gestehen, das mich diese Geschichte an den wunderschönen Klassiker „Der Zauberer von Oz“ erinnert und Constance hier der Wirbelsturm ist, der Edith versucht mit in den Bann zu ziehen und die Natur und der Weg des Erwachsen-werdens bei Edith das Gute darstellen… Ein Wettlauf gegen das glauben und gegen die Gesellschaft beginnt. Edith muss sich entscheiden, nur die Frage ist, ob sie es will, ob sie es einschätzen kann…

Ein wahrlich atmosphärischer Roman mit extrem viel Feingefühl von Harrison - 5 von 5 Sterne!

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