Als in der Nähe des Leuchtturms der isländischen Stadt Akranes die Leiche einer zunächst unbekannten jungen Frau gefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass sie keine Fremde in dem kleinen Ort ist. Polizistin Elma, die selbst in Akranes aufgewachsen und nach dem Ende ihrer Beziehung aus Reykjavík in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt ist, übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihren Kollegen Saevar und Hördur. Gemeinsam stoßen sie auf ein Geheimnis in der Vergangenheit der Toten, dessen Folgen bis heute nachwirken.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen entdecken Elma und ihr Team nach und nach eine Reihe weiterer, lang verborgener Verbrechen, die die gesamte Community der Stadt erschüttern. Aus den oft bruchstückhaften Erinnerungen von Zeug*innen und Beteiligten müssen sie die Vorkommnisse von damals rekonstruieren. Dabei bleibt nichts so, wie es zunächst scheint, und auch die Ermittler*innen haben immer wieder mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.
Ein hochspannender, psychologischer Krimi mit einer enorm überzeugenden Ermittlerin und großartigen Kulisse.Kaufen
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Nach längerer Krimiabstinenz war der erste Band dieser neuen Reihe aus Island eine echte Offenbarung. Auch in der Vergangenheit schlug mein Herz immer für die skandinavischen und nordischen Krimis, daher dachte ich, als ich die Leserunde auf whatchaReadin sah, dieses Mal bin ich wieder dabei. Und ich bereue es nicht.
Mit der jungen Polizistin Elma, die nach der Trennung von ihrem Freund David aus Reykjavík in ihre kleine Heimatstadt Akranes, ein Nest, in dem sich alle kennen, zurückkehrt, hat die Autorin eine Sympathieträgerin in den Mittelpunkt gestellt, die Entwicklungspotential hat. Mir gefällt, dass die Figur keinen Stereotyp bedient, sondern sehr individuell und authentisch gestaltet ist, wie fast alle Figuren in dem Krimi. Kein Schwarz und Weiß. Es scheint fast so, als stünde nicht der Mordfall im Vordergrund, sondern die Psychologie der einzelnen Protagonist:innen, fast viel interessanter ist.
Zum Mordfall:
Eine Frau zwischen 30 und 40 Jahren wird am alten Leuchtturm am Meer bei Akranes zwischen den Felsen aufgefunden. Sie heißt Elísabet Hölludóttir und hat ihre Kindheit in Arkranes verbracht.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Saevar und ihrem Vorgesetzten Hödur muss Elma diesen Fall lösen, der tief in die Vergangenheit des Opfers reicht.
Diese Vergangenheit wird immer wieder in kursiv gesetzten Kapiteln erzählt. So erfahren die Leser:innen sukzessive etwas über die Kindheit Elísabets - mehr als die Ermittler:innen.
Ihr Vater ist im Jahre 1989 nicht mehr nach einem Sturm vom Meer zurückgekehrt, da ist sie sechs Jahre alt und ihre Mutter wieder schwanger. Bereits zu Beginn wird angedeutet, dass das kleine Mädchen sexuell missbraucht wird und unter schwierigen Umständen aufwächst - die Mutter trinkt, hat verschiedene Lebenspartner und bringt ihrer Tochter kaum Liebe entgegen. Nur Elísabets Freundin Sara kann ihr einen Halt geben.
Immer wieder taucht im Zuge der Ermittlungen eine einflussreiche Familie in Akranes auf: Hendrik, ein Immobilienunternehmer, seine Frau Ása sowie deren Sohn Bjarni und dessen Frau Magnea. Auch der gewalttätige Bruder Hendriks spielt eine Rolle. Interessant ist auch, dass Hödur die Ermittlungen dadurch behindert, dass er diese Familie gut kennt, wie es eben in einer kleinen Stadt üblich ist. Viel mehr will ich zur Handlung nicht verraten.
Was mich beim Lesen begeistert hat, ist, dass man permanent Hypothesen aufstellt, diese überprüft, verwirft, neue aufstellt, so dass man in einen Lesesog gerät, der bis zum Ende der Handlung trägt, die nicht alle Fragen beantwortet - so wie in der Realität.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe!
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