Rezension Rezension (5/5*) zu Vergessene Gräber: Ein Mara-Billinsky-Thriller (Ein Fall für Mara Billinsky, B.

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Buchinformationen und Rezensionen zu Vergessene Gräber von Leo Born
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Ein packender, vielschichtiger Thriller

„Das schreckliche Gefühl, dass längst nicht alles vorüber war und ihnen noch einiges bevorstand, übermannte Mara mit jäher Wucht. Wie steckten mittendrin in diesem Spiel und hatten nicht die leiseste Ahnung, was der Einsatz war.“ (Zitat Seite 31)

Inhalt
Sie ist jung, unbeschwert, eine angehende Rechtsanwältin am Beginn ihrer Karriere – und sie wurde entführt. Sie ist überzeugt, dass es um Lösegeld geht, doch hier irrt sie. Auch er ist jung, hat gerade erfolgreich sein Studium beendet und auf ihn wartet eine erfolgversprechende Arztstelle. Es bleibt nicht bei diesen zwei Opfern und sie alle haben eines gemeinsam: sie sind jung, sympathisch, zielstrebig, erfolgreich. Mara Billinsky und Jan Rosen stehen unter Druck, es scheint weder Motive noch Zusammenhänge zu geben, denn diese jungen Menschen waren beliebt, hatten keine Feinde. Die betroffenen Eltern hüllen sich in Schweigen, doch Mara spürt, dass sie mehr wissen.

Thema und Genre
Dieser packende Thriller ist der fünfte Band der Mara Billinsky-Serie. Es geht um mächtige internationale Verbrecherorganisationen, ein brutales Verbrechen in der Vergangenheit und um das Frankfurter Milieu. Auch prägende Erfahrungen in der Kindheit, Beziehungen und Familie sind Themen.

Charaktere
Die Ermittlerin Mara Billinsky wird im Kollegenkreis immer noch „die Krähe“ genannt, aber inzwischen geschieht dies mit Anerkennung. Mara ist nach wie vor eigenwillig in ihren Ermittlungen, doch mit Jan Rosen bildet sie inzwischen ein Team. Ihr Vorgesetzter, Hauptkommissar Klimmt, lässt ihr weitgehend freie Hand. Dieser besondere Fall bringt Mara endlich auch ihrem Vater Edgar näher.

Handlung und Schreibstil
Die Geschichte ist in vier Hauptteile gegliedert und es sind mehrere Handlungen, die parallel verlaufen. Nicht nur diese Mordserie gibt den Ermittlern Rätsel auf, sondern auch der gewaltsame Tod eines alleinstehenden Mannes. Jan Rosen ist auch noch in einen persönlichen Fall verwickelt, während Mara ebenfalls eigene Wege in ihren Ermittlungen geht. Dieser Thriller ist spannend und rasant geschrieben, nimmt sich trotzdem Zeit für die persönliche Entwicklung der Hauptfiguren und die Schilderung der Hintergründe und Verflechtungen, bis sich langsam ein Bild dieses sehr komplexen Falles ergibt. Die gesamte Handlung bleibt stimmig und nachvollziehbar.

Fazit
Auch dieser fünfte Fall von Mara Billinsky ist ein packender, beklemmender Thriller, vielschichtig in der Themenwahl, geheimnisvoll und mit gekonnt entwickelten Charakteren. Besonders die leisen Veränderungen der bereits aus den vorhergehenden Bänden bekannten Hauptfiguren sind sehr interessant zu verfolgen und das macht sie mit allen ihren Eigenheiten noch sympathischer. Auch diesmal wieder ein sehr spannendes, facettenreiches Leseerlebnis.