Rezension (5/5*) zu Verbrenn all meine Briefe: Roman von Alex Schulman

[Gelöschtes Mitglied 2403]

Verbrenn all meine Briefe: Roman

Alex Schulman

 (12 Bewertungen )

Sommer 1932: Die 24-jährige Karin verliebt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Aber es gibt ein Problem: Karin ist mit Sven verheiratet, einem stürmischen, hochrangigen Schriftsteller mit einer grausamen Ader. Wird sie es wagen, ihren Mann verlassen und ein anderes Leben mit ihrer neu entdeckten Liebe beginnen? 68 Jahre später fragt sich Karins Enkel Alex, Autor und dreifacher Vater, warum er eine so tiefe Wut in sich trägt; eine Wut, die seinen Kindern Angst macht und eine Kluft zwischen ihm und seiner Frau schafft. Auf der Suche nach Antworten stößt er auf die Geschichte zweier unglücklich Liebender, die zeigt, wie Leidenschaft, Eifersucht und Wut über Jahrzehnte und Generationen hinweg Wogen schlagen können.Kaufen

Kaufen >

Liebe

Wieder ist Alex Schulman mit seinem Buch "Verbrenn all meine Briefe" ein Volltreffer gelungen. Nachdem der Autor sich schon mit dem Vorgänger "Die Überlebenden" in mein Herz geschrieben hat, bin ich natürlich mit einer gewissen Erwartungshaltung an sein neues Buch herangegangen. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Auch in seinem neuen Buch "Verbrenn all meine Briefe" beschäftigt sich der schwedische Schriftsteller Alex Schulman wieder mit seiner Familiengeschichte. Auch hier findet sich wieder eine hemmungslose Offenheit. Wobei meine gewählte Bezeichnung neues Buch irreführend ist, denn "Verbrenn all meine Briefe" kam schon 2018 in Alex Schulmans Heimatland heraus und "Die Überlebenden" erschien dann 2020.

In "Die Überlebenden" richtet Alex Schulman seine Aufmerksamkeit auf die Eltern und auf die Kindheit der Geschwister. In "Verbrenn all meine Briefe" schaut er, durch die eigene Psychologin initiiert, auf die Großeltern mütterlicherseits. Er schaut in seinem Buch "Verbrenn all meine Briefe" auf bekannte Menschen in Schweden, Sven Johan Stolpe, der Großvater mütterlicherseits, war ein schwedischer Schriftsteller, Übersetzer, Journalist und Literaturkritiker und die Autorin und Übersetzerin Karin Maria von Euler-Chelpin war die Großmutter mütterlicherseits. Beide führten bald eine nicht so perfekte Partnerschaft und das Leben tobt. Olof Gustav Hugo Lagercrantz, ein schwedischer Schriftsteller, Publizist und Kritiker tritt in das Leben der Stolpes und verliebt sich in die Großmutter Karin. Eine wunderschöne Liebe. Aber genauso eine Liebe mit bösen Folgen. Und ebenso eine Liebe, die die beiden Beteiligten niemals vergessen werden.

Alex Schulman blickt einfühlsam und einprägend auf diese Liebe und seziert die Folgen für die Betroffenen, wie auch die Folgen für die kommenden Generationen. Dem Autor gelingt ein zutiefst berührender und empathischer Blick auf uns Menschen und unsere Gefühle. Ein wunderbares Buch! Und ein Buch, welches ich sehr gern empfehle und ein Autor, den ich sehr schätze!