Rezension Rezension (5/5*) zu Tödliche Flucht von Francis London

O.k.

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2. Oktober 2016
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Buchinformationen und Rezensionen zu Tödliche Flucht von Francis London
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Ein fulminanter viktorianischer Thriller

Francis London präsentiert Sherlock Holmes in einer Geschichte, die von Dr. Watson erzählt wird. Sherlock ist, wie immer, der nüchterne Denker, der sorgfältig seine Spuren verfolgt, aber auch gerne seinen eigenen Vorstellungen von Moral folgt. Soweit, so original Arthur Conan Doyle.
Die Rahmenhandlung aber weicht von den originären Darstellungen ab. Zunächst gelingt es Francis London mit einigen wenigen Federstrichen eine düstere, unangenehme bedrohliche Stimmung zu erzeugen, dann führt er in eine fulminante Actionszene über. Zu keinem Zeitpunkt verlässt er den Stil der Zeit, bleibt inhaltlich bei einer nüchternen Detektivgeschichte, würzt diese aber mit thriller-artigen, atemberaubenden Szenen.
Es gelingt im überzeugend, die Handlung in den Kontext der Fälle, die man aus dem Kanon von Arthur Conan Doyle kennt, einzubinden, gelegentlich streift er Aspekte, die man dann gut genießen kann, wenn man mit die ursprünglichen Werke kennt.
Holmes ist in seinen intellektuellen Momenten großartig, Dr. Watson umgibt die Szenerie mit den wunderbaren Farben seines naiven Gefühlslebens. Der Gegner ist mächtig und zur Rache entschlossen, die technischen Veränderungen der Zeit finden ihren Widerhall, ohne, dass sie die viktorianische Stimmung entwerten. Die Geschichte bleibt, obwohl aufregend modern erzählt, in Wortwahl und Szenerie stilvoll.
In einer gelegentlich wirklich schon als wunderschön zu beurteilenden Wortwahl vollendet sich ein außerordentliches Sherlock Holmes Abenteuer.


 

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