Rezension (5/5*) zu The Cloisters von Katy Hays MA and PhD in Art History

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Dark Academia einmal anders

Statt an einer Universität oder Eliteschule, wie in diesem Genre üblich, spielt »The Cloisters« im Umfeld eines Museums, wo eine kleine Gruppe von Akademiker:innen sich mit der Geschichte der Tarotkarten beschäftigt. Protagonistin Ann Stilwell sieht den Wert dieser Recherche zunächst nur in der historischen Forschung und glaubt nicht an die wahrsagerischen Fähigkeiten der Karten. Doch die Seancen entwickeln eine so verführerische wie bedrohliche Sogwirkung … Kann sie dem Kurator trauen, der buchstäblich nicht mit offenen Karten spielt? Ihrer Kollegin Rachel, die sich als unerwartet skrupellos erweist? Oder dem Gärtner, der sich nur zu gut auskennt mit den Giftpflanzen, die das Museum anbaut?

Vielschichtig, düster-atmosphärisch, voller sexueller Spannung und wunderschön geschrieben, verbindet die Geschichte das Moderne mit dem Arkanen: Akademische Obsession trifft auf Renaissance-Magie. Katy Hays greift klassische Elemente des Genres Dark Academia auf, sorgt aber durch den ungewöhnlichen Schauplatz und das Thema Tarot gleichzeitig für frischen Wind. Die Spannung entwickelt sich eher unterschwellig und dennoch unwiderstehlich.

Und die Charaktere … Tja, die haben alle ihre Abgründe und Geheimnisse, was wiederum typisch für das Genre ist. Das Ende wartet diesbezüglich mit einer Wendung innerhalb einer Wendung auf. Als Leser:in kannst du niemandem trauen, was hervorragend zur Stimmung des Buches passt.

Mir hat »The Cloisters« sehr gut gefallen, ich werde ein Auge auf Katy Hays' zukünftige Veröffentlichungen halten.

 
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27. Dezember 2021
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Thüringen
spielt »The Cloisters« im Umfeld eines Museums
Es fällt hier in der Forumsansicht beim Autorinnenname auf, dass die akademischen Titel von ihr mit genannt werden. Ist das auf dem Buchcover bzw. in den biografischen Angaben auch so? Es wirkt ein bisschen so, als ob es beim akademischen Museumsumfeld im Romanplot wichtig wäre, dass die Autorin einen „MA and PhD in Art History“ hat. ;)