Am Strand zwischen Glowe und Juliusruh wird eine nackte Frauenleiche gefunden, der man die Lippen mit zwei Ringen verschlossen hat. Kommissarin Romy Beccare fühlt sich an einen Fall vor fünfzehn Jahren erinnert. Da spielte sie den Lockvogel für einen Mann, der genauso vorgegangen war. Der Täter von damals ist erst kürzlich aus der Haft entlassen worden und wohnt nun in Neustrelitz. Als sie jedoch die Identität des Opfers herausfindet, ergibt sich eine andere Spur. Die Frau arbeitete für einen Pharmakonzern – und war vermutlich eine Erpresserin. Kaufen
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In Rügen wird eine Frauenleiche gefunden, vergewaltigt und misshandelt, den Mund mit Metallringen verschlossen und mit den gleichen Ringen wurden die Augen gewaltsam geöffnet. Ein Alptraum für Romy Beccare, die in ihren Anfangsjahren als Polizistin in München genau solche Überfälle bearbeitete. Sie hatte sich damals als Lockvogel zur Verfügung gestellt und es gelang den Täter zu stellen. Aber die diese Erfahrung hat Romy nie vergessen. Der Täter wurde damals verurteilt und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß und wie der Zufall es will, arbeitet er in Neustrelitz.
Eine heiße Spur, aber sein Alibi ist wasserdicht. Eine weitere Spur ergibt sich aus dem Vorleben des Opfers, sie hat einen Arzt erpresst, der noch zu DDR Zeiten an Medikamententests beteiligt war. Aber auch dessen Alibi ist nicht zu knacken.
Während Romy sich verbissen auf diesen Fall stürzt, gibt es, wie der Prolog erzählt, noch eine misshandelte junge Frau. Sie hat überlebt und versteckt sich bei der Einsiedlerin Ruth.
Ein weiterer Krimi um Romy Beccare und ihr bewährtes Rügener Team. Ein wirklich nervenaufreibender Plot und die Seiten fliegen nur so dahin. Katharina Peters schreibt so temporeich und so fesselnd, dass ich mich zu Lesepausen zwingen muss. Wie sie die Spurensuche akribisch beschreibt und die Frustration der Beamten, deren Erfolge immer wieder ins Leere laufen darstellt ist gekonnt. Dabei bleibt der Krimi immer ganz stringent erzählt, verliert sich nie in nebensächlichen Details und wenn eine Nebenhandlung angerissen wird, hat sie immer auch Auswirkungen auf den Fall.
Sehr gut gefällt mir das Personal, ob Ermittler, Zeugen oder Verdächtige, sie sind vielschichtig portraitiert. Ich habe inzwischen schon eigene Bilder für Romy und ihre Kollegen im Kopf. Im Lauf der Bücher haben sich die Beziehungen weiterentwickelt, aber trotzdem verlangt die Handlung keinerlei Vorkenntnisse der früheren Krimis, was ich immer positiv finde.
Ebenso gefällt mir, wie die Landschaft Rügens und der Küstenstreifen Mecklenburg Vorpommerns mit in die Handlung fließt. Sie geben einen guten Rahmen und mir als Leserin immer auch eine kleine Atempause bevor die Spannung wieder einen Höhepunkt erreicht.
Katharina Peters ist für mich inzwischen ein Gütesiegel für realistische und fesselnde Kriminalliteratur.
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