Rezension (5/5*) zu Stille Quellen: Gedichte von Hummelt, Norbert.

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Spurensuche in Erinnerung und Gegenwart

„die tropfkerzen brannten gefährlich herunter
du hingst nur da u. drücktest auf repeat
kein blick nach draußen, keine fremdwahrnehmung
für eine weile, die sich endlos zieht“
(Zitat, Ausschnitt aus „entfernte musik ..“, Seite 81)

Inhalt
Dieser Gedichtband ist vier übergeordnete Abschnitte gegliedert, und endet mit einem Epilog. Der erste Abschnitt, „stille quellen“ gibt dem Buch den Titel. Die meisten Gedichte dieser Sammlung sind zwischen Dezember 2000 und September 2003 entstanden.

Themen und Sprache
Es geht um Erinnerungen, die eigenen Wurzeln, Momentbilder aus der Kindheit, ins Heute versetzt, um Liebe, Einsamkeit, Alter. Es sind besondere Augenblicke, ein Naturerlebnis, ein Alltagsgegenstand, welche die Gedanken auf die Reise schicken, die dann oft ernüchtert wieder in die Situation im Jetzt zurückkehren.
Die besondere Sprache dieser Gedichte malt Bilder, verknüpft Dinge, Eindrücke, Gefühle völlig unerwartet neu, interpretiert mit einem oft überraschenden Schlussgedanken.

Fazit
Gedichte in einer modernen lyrischen Sprache, in der nicht die bekannten Vers- und Reimformen zählen, sondern die freie Entfaltung der Worte in einer besonderen Melodie der Sprache. Nachdenklich, mit einer leisen Melancholie, führen diese Gedichte auch in die eigene Erinnerung.