Rezension Rezension (5/5*) zu Selbstbild mit russischem Klavier: Roman von Wolf Wondratschek.

kingofmusic

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Buchinformationen und Rezensionen zu Selbstbild mit russischem Klavier: Roman von Wolf Wondratschek
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Das Märchen vom Buch, dass unbedingt gelesen werden wollte

Es war einmal ein Buch. Sein Schöpfer Wolf Wondratschek taufte es auf den Namen „Selbstbild mit russischem Klavier“.

Auf seiner Reise durch die Welt der Literatur-begeisterten Menschen kam das Buch auch zu einem Nerd mit dem komischen Namen „kingofmusic“. Das Buch machte es sich auf dem Ebook-Reader gemütlich und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
Eines Tages kam die Stunde des Buches und der Leser las die ersten Zeilen, Seiten…Doch so recht wurden das Buch und der Leser keine Freunde – zu unübersichtlich war es geschrieben, keine wörtliche Rede…Der Leser klappte das Buch zu und ließ es liegen.

Doch mit diesem Schicksal wollte sich das Buch nicht begnügen und bat um eine weitere Chance.

Da der König sich in der Zwischenzeit auch Gedanken um das Buch gemacht hatte (er hatte sich eigentlich auf selbiges gefreut), gewährte er dem „Selbstbild mit russischem Klavier“ die (verdiente) zweite Chance.

Und siehe da: der König und das Buch wurden nach und nach Freunde. Das Buch erzählte dem König die Geschichte von einem Schriftsteller, der einen abgehalfterten russischen Starpianisten kennenlernt und ihm gebannt und fasziniert bei der Erzählung seiner Lebensgeschichte zuhört. Die Geschichte des Pianisten ist eine faszinierende Reise durch die Welt der Kunst, der Musik, der Literatur – verpackt in eine definitiv nicht leicht zu lesende Art und Weise (ohne wörtliche Rede, kaum Absätze). Der König musste sich also sehr auf die Lektüre seines neuen Freundes konzentrieren.

Doch am Ende der Lektüre verneigte sich der König vor dem Buch, dankte ihm für die Beharrlichkeit, mit der es versucht hatte, ihn von sich zu überzeugen und streute die Kunde über die (trotz schwieriger Lesart) poetische und rührende Geschichte in alle Welt – auf dass mehr Menschen einer Geschichte die Chance geben, die zu entdecken sie wahrlich verdient hat.

Das Buch aber freute sich über den neuen Freund und unterhält sich jetzt mit seinen Kollegen in der Bibliothek des Königs und hofft, eines Tages erneut „entdeckt“ zu werden.

Ende


 

Literaturhexle

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Das Märchen vom Buch, dass unbedingt gelesen werden wollte


Es war einmal ein Buch. Sein Schöpfer Wolf Wondratschek taufte es auf den Namen „Selbstbild mit russischem Klavier“.

Auf seiner Reise durch die Welt der Literatur-begeisterten Menschen kam das Buch auch zu einem Nerd mit dem komischen Namen „kingofmusic“. Das Buch machte es sich auf dem Ebook-Reader gemütlich und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
Eines Tages kam die Stunde des Buches und der Leser las die ersten Zeilen, Seiten…Doch so recht wurden das Buch und der Leser keine Freunde – zu unübersichtlich war es geschrieben, keine wörtliche Rede…Der Leser klappte das Buch zu und ließ es liegen.

Doch mit diesem Schicksal wollte sich das Buch nicht begnügen und bat um eine weitere Chance.

Da der König sich in der Zwischenzeit auch Gedanken um das Buch gemacht hatte (er hatte sich eigentlich auf selbiges gefreut), gewährte er dem „Selbstbild mit russischem Klavier“ die (verdiente) zweite Chance.

Und siehe da: der König und das Buch wurden nach und nach Freunde. Das Buch erzählte dem König die Geschichte von einem Schriftsteller, der einen abgehalfterten russischen Starpianisten kennenlernt und ihm gebannt und fasziniert bei der Erzählung seiner Lebensgeschichte zuhört. Die Geschichte des Pianisten ist eine faszinierende Reise durch die Welt der Kunst, der Musik, der Literatur – verpackt in eine definitiv nicht leicht zu lesende Art und Weise (ohne wörtliche Rede, kaum Absätze). Der König musste sich also sehr auf die Lektüre seines neuen Freundes konzentrieren.

Doch am Ende der Lektüre verneigte sich der König vor dem Buch, dankte ihm für die Beharrlichkeit, mit der es versucht hatte, ihn von sich zu überzeugen und streute die Kunde über die (trotz schwieriger Lesart) poetische und rührende Geschichte in alle Welt – auf dass mehr Menschen einer Geschichte die Chance geben, die zu entdecken sie wahrlich verdient hat.

Das Buch aber freute sich über den neuen Freund und unterhält sich jetzt mit seinen Kollegen in der Bibliothek des Königs und hofft, eines Tages erneut „entdeckt“ zu werden.

Ende



Lieber König,

Du hast wirklich eine tolle Art, mit uns deine Begeisterung für Bücher zu teilen :)
Ich liebe neben den Büchern ja die klassische (Klavier-) Musik, insofern fixt mich der Titel enorm an...

Tja, die ersten Seiten in der Buchhandlung kühlten mich wie gesagt merklich ab.
Vielleicht braucht das Bich auch bei mir eine zweite Chance?
Wenn es mir nochmal begegnet, sehe ich das als Zeichen ;)

Danke für deine wirklich nette Rezension!!!
Die Hexe :p
 
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kingofmusic

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Lieber König,

Du hast wirklich eine tolle Art, mit uns deine Begeisterung für Bücher zu teilen :)
Ich liebe neben den Büchern ja die klassische (Klavier-) Musik, insofern fixt mich der Titel enorm an...

Tja, die ersten Seiten in der Buchhandlung kühlten mich wie gesagt merklich ab.
Vielleicht braucht das Bich auch bei mir eine zweite Chance?
Wenn es mir nochmal begegnet, sehe ich das als Zeichen ;)

Danke für deine wirklich nette Rezension!!!
Die Hexe :p
Danke dir, liebe Hexe :)
Das Buch hat definitiv ´ne zweite Chance verdient - von jedem, der es in die Hand nimmt. Ich werde es mir auch noch mal als Hardcover zulegen - manche Bücher sind zu schade, um sie nur als Ebook zu haben. Werde jetzt auch mal in andere Werke von Wondratschek reinlesen - scheint ein intelligenter Mann zu sein.
Die Idee, die Rezension als Märchen zu schreiben, kam mir heute Morgen beim Zähne putzen...:D.
 

Renie

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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Die Idee, die Rezension als Märchen zu schreiben, kam mir heute Morgen beim Zähne putzen...:D
Sieh an, beim Zähneputzen kommen scheinbar die besten Ideen.
Ich bin mit diesem Roman nicht richtig warm geworden: die Geschichte ist großartig, der Sprachstil eigenwillig. Aber dennoch hat der Roman ein paar Längen, gerade zum Ende hin, die mich dann doch gelangweilt haben. Von mir bekommt er keine zweite Chance. Ich oute mich daher als die böse Stiefmutter.;)
 

kingofmusic

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Sieh an, beim Zähneputzen kommen scheinbar die besten Ideen.
Ich bin mit diesem Roman nicht richtig warm geworden: die Geschichte ist großartig, der Sprachstil eigenwillig. Aber dennoch hat der Roman ein paar Längen, gerade zum Ende hin, die mich dann doch gelangweilt haben. Von mir bekommt er keine zweite Chance. Ich oute mich daher als die böse Stiefmutter.;)
Auch die böse Stiefmutter gehört zum Märchen - alles gut :p:D:D.
 

kingofmusic

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Da stimme ich dir zu! Deshalb bin ich beim Kauf von EBooks ziemlich restriktiv, zumal man die echten Bücher auch besser wieder eintauschen kann, wenn man sie nicht der Sammlung zuführen will.
Die meisten Ebooks kaufe ich noch nicht mal - entweder gewinne ich sie für Leserunden oder ich frage sie über netgalley an (wo ich bisher nur zwei Absagen erhalten habe *g*). "Flugfedern" war bisher eines der wenigen, die ich wirklich gekauft habe.
 

MRO1975

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Es war einmal ein Buch. Sein Schöpfer Wolf Wondratschek taufte es auf den Namen „Selbstbild mit russischem Klavier“.

Auf seiner Reise durch die Welt der Literatur-begeisterten Menschen kam das Buch auch zu einem Nerd mit dem komischen Namen „kingofmusic“. Das Buch machte es sich auf dem Ebook-Reader gemütlich und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
Eines Tages kam die Stunde des Buches und der Leser las die ersten Zeilen, Seiten…Doch so recht wurden das Buch und der Leser keine Freunde – zu unübersichtlich war es geschrieben, keine wörtliche Rede…Der Leser klappte das Buch zu und ließ es liegen.

Doch mit diesem Schicksal wollte sich das Buch nicht begnügen und bat um eine weitere Chance.

Da der König sich in der Zwischenzeit auch Gedanken um das Buch gemacht hatte (er hatte sich eigentlich auf selbiges gefreut), gewährte er dem „Selbstbild mit russischem Klavier“ die (verdiente) zweite Chance.

Und siehe da: der König und das Buch wurden nach und nach Freunde. Das Buch erzählte dem König die Geschichte von einem Schriftsteller, der einen abgehalfterten russischen Starpianisten kennenlernt und ihm gebannt und fasziniert bei der Erzählung seiner Lebensgeschichte zuhört. Die Geschichte des Pianisten ist eine faszinierende Reise durch die Welt der Kunst, der Musik, der Literatur – verpackt in eine definitiv nicht leicht zu lesende Art und Weise (ohne wörtliche Rede, kaum Absätze). Der König musste sich also sehr auf die Lektüre seines neuen Freundes konzentrieren.

Doch am Ende der Lektüre verneigte sich der König vor dem Buch, dankte ihm für die Beharrlichkeit, mit der es versucht hatte, ihn von sich zu überzeugen und streute die Kunde über die (trotz schwieriger Lesart) poetische und rührende Geschichte in alle Welt – auf dass mehr Menschen einer Geschichte die Chance geben, die zu entdecken sie wahrlich verdient hat.

Das Buch aber freute sich über den neuen Freund und unterhält sich jetzt mit seinen Kollegen in der Bibliothek des Königs und hofft, eines Tages erneut „entdeckt“ zu werden.

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Eine wirklich originelle Rezension. Hut ab! Jetzt möchte ich das Buch auch unbedingt lesen. Allerdings muss es wohl auf ein langes WE oder Urlaub warten, damit ich mich dem Stil auch hinreichend widmen kann.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Eine wirklich originelle Rezension. Hut ab! Jetzt möchte ich das Buch auch unbedingt lesen. Allerdings muss es wohl auf ein langes WE oder Urlaub warten, damit ich mich dem Stil auch hinreichend widmen kann.
Vielleicht schaffen wir es doch mal, das Buch zusammen zu lesen als "Klavier-Experten" ;)
 
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