Rezension (5/5*) zu Schattenlicht: Biografischer Roman von Martin Bühler.

Caro

Autor
6. Juli 2015
34
21
8
58
Landau
frauenpower-ms.jimdo.com
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Dieses Buch hat Bestseller-Niveau!

Dieses Buch hat Bestseller-Niveau, nicht um dem Autor zu schmeicheln, nein es ist ein Buch, das Menschen vor und während der Machtergreifung der Naszis erzählt- schonungslos, offen und ehrlich! Der Autor erzählt uns Hintergründe warum solch eine skrupellose Brut wie die Nationalsozialisten und Hitler eine Chance hatten, aufzusteigen und ganz Europa in Schutt und Asche zu legen. Hier möchte ich gar nicht weiter eingehen, zu groß sind meine Aversionen gegen das Dritte Reich, aber dieses Buch hilft mir beim Verstehen. Es war eine Zeit die von Hunger, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit geprägt war. Jeden Tag ging es um das nackte Überleben der meisten Deutschen, ihrer Familien und Kinder. Bei dieser Lebenssituation spürten die wenigsten was sich subtil im Hintergrund abspielte und als die ersten Deutschen es merkten, war es schon viel zu spät. Deutschland war auf dem Weg sich selbst, das jüdische Volk und Europa mit in den Abgrund zu reißen. Sie bekamen Auflagen bei der Arbeit und der Freizeit, Angst und Schrecken verbreitete sich in jedes Haus, es wurde verfolgt und gemordet.
Um so lebendiger ist die Erzählung da es auf eine wahre Geschichte beruht, die Lebensgeschichte des Vaters von Herrn Bühler. Er schildert uns die Kindheit und das armselige Leben einer Bauernfamilie, die Jugendjahre des kleinen Hermann und die späteren Lehrjahre in der Fremde. Ich fühle mich verbunden mit der Aversion des Autors gegen die braune Macht und Skrupellosigkeit der Politiker. Herr Bühler versteht es gekonnt und sicher mit viel Recherche, dem Leser die politischen Hintergründe zu vermitteln, gleichzeitig eine Geschichte zu erzählen, die überall in Deutschland des 20. Jahrhunderts spielen gekonnt hätte.
Die Geschichte endet kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs, aber ich hoffe es wird eine Fortsetzung geben.
Ich danke dem Autor für dieses Buch, das mich etwas milder und einsichtiger gegen die Generation meiner Ur- und Großeltern macht, ich verurteile nicht mehr vorschnell, auch wenn ich immer noch fassungslos und geschockt zurückblicke.