Rezension Rezension (5/5*) zu Otto: Roman von Dana von Suffrin.

nineLE

Bekanntes Mitglied
4. November 2019
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Herausragende Komik einer an sich traurigen Situation

Sensationell, definitiv eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe!

Zunächst skeptisch vom Klappentext und doch aufgrund der unbedingten Empfehlung der Buchhändlerin, gekauft, verschlungen, geliebt. Ein pflegebedürftiger Vater, der die beiden Töchter mit seinen Einfällen und Forderungen in Schach hält und dabei unbedingt auf seine Freiheit und die Richtigkeit seiner Darstellung der Vergangenheit beharrt. Die an sich tragische Familiensituation des alternden, kranken und dabei erschwerender weise tyrannischen und geizigen Vaters, wird durch die Dialoge und Anekdoten aus der Kindheit der beiden Schwestern derart lustig, dass man das Buch gar nicht weglegen möchte. Die Einfälle des Vaters und die darauffolgende Reaktion der Töchter sind so kraftvoll und großartig, dass ich viele Stellen mehrmals und auch laut vorlesen musste, so grotesk und wunderbar geschrieben war es! Geschickt eingeflochten und wie nebenbei erfährt der Leser die Geschichte der jüdischen Familie durch die NS Zeit und den Einfluss auf das spätere Leben in Deutschland/Israel.

 
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