Rezension Rezension (5/5*) zu Mit Herz, Mut und Verstand von Rosslyn Elliott.

claudi-1963

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29. November 2015
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Wen der Alkohol ganze Familie zerstört

<strong> Ein Übermaß geistiger Getränke ruiniert auch die geistvollsten Menschen. (Walter Ludin) </strong>
Ohio 1875: Die junge Susanna Hanby ist auf dem Weg zu ihrem Onkel und ihrer Tante, bei denen sie während ihres Botanikstudiums leben wird. Doch zuvor möchte sie noch ihre Schwester Rachel und die Familie besuchen, den Rachels letzter Brief klang für sie sehr besorgt. Als sie bei Rachels Haus ankommt, ist Susanna entsetzt, die Blumen sind verwelkt, das Haus heruntergekommen, das alles passt nicht zu ihrer Schwester. Von ihrem betrunkenen Schwager George erfährt sie, das Rachel mit einem anderen Mann davon ist und die sechs Kinder ins Waisenhaus gebracht hat. Doch Susanna ist sich sicher, das würde Rachel niemals freiwillig machen, sicher ist ihr ständig betrunkener Schwager schuld daran. Voll Sorgen kehrt sie zu Onkel Will und Tante Ann, die ihr soweit es ihnen möglich ist bei der Suche nach Rachel und den Kindern helfen wird. Die Kinder finden sie recht schnell in unterschiedlichen Waisenhäusern, doch die Zeit drängt, den bevor die Kinder in andere Familien kommen, muss Susanna Rachel finden. Das ihr dabei der junge Brauereierbe Johann Giere helfen möchte, passt Susanna nicht so ganz, den schließlich ist auch sein Vater Schuld am Alkoholkonsum.

<strong> Meine Meinung:
Eine interessante Kurzinfo machte mich auf das Buch aufmerksam. Der Schreibstil der Autorin war sehr kurzweilig und beeindruckend, vor allem das Thema, Alkohol, religiöse Abstinenzler und die Waisenhäuser in der damaligen Zeit haben mich in den Bann gezogen. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Historie. Man spürt förmlich die Armut der damaligen Zeit, die viele Familien an ihre Grenzen bringt, auch dadurch da die Saloons und der Alkohol immer mehr auf dem Vormarsch ist. Selbst Susanna und die Hanbys kommen dadurch in Konflikte und in Gefahr. Der Plot ist durch die Suche nach Rachel und die Herausforderung ihre Kinder aus den Waisenhäusern zu bekommen sehr interessant. Ich habe das Buch förmlich an einem Tag verschlungen, zumal ich in der Zeit im Bierland Franken verweilte und der Bezug zum Bier faszinierend war. Gewundert hat es mich schon etwas, das eine amerikanische Autorin über eine Brauereifamilie aus Bayern schreibt, die damals nach Amerika ausgewandert ist. Die Charaktere waren sehr interessant, Johann hat mich fasziniert, wie sehr er aus Liebe, auf die jeweiligen Situationen eingegangen ist. Hingegen Susannas Argumente konnte ich nicht immer verstehen. Doch ich denke, es war damals eine ganz andere Zeit, viele Christen waren noch mehr pietistischer und gesetzlicher geprägt als heute .Das wiederum macht aber den ganzen Roman noch spannender und interessanter. Am meisten taten mir Rachels Kinder leid, vor allem die drei Ältesten, die in einem heruntergekommenen Waisenhaus waren, bei dem mich die Zustände erschüttert hatten. Das dieses Buch ein Folgeband der Familie Hanby ist, habe ich nicht bemerkt so das man dieses Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings würden mich die anderen Büchern nun sehr reizen zu lesen. Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sterne und kann es nur empfehlen. <strong>