Rezension Rezension (5/5*) zu Leere Herzen: Roman von Juli Zeh.

lizlemon

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24. August 2017
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Dresden
Buchinformationen und Rezensionen zu Leere Herzen: Roman von Juli Zeh
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Gesellschaftskritischer Roman nah am Puls der Zeit

Die Welt im Jahr 2025: Die EU zerbricht immer mehr. In Deutschland ist eine nationalistisch geprägte Partei an der Macht, die demokratische Rechte immer weiter einschränkt. Das bedingungslose Grundeinkommen wurde eingeführt und es gibt eine Bundeszentrale für Leitkultur.

In diesem rauen politischen Klima führen Britta und Babak ihre psychologische Praxis „Die Brücke“, die mit selbstmordgefährdeten Menschen arbeitet. Britta rationalisiert ihre Arbeit als nützlich für die Gesellschaft und sieht sich ganz pragmatisch und gefühllos als einfache Dienstleisterin. Dass einige Aspekte der Brücke dabei höchst unethisch sind, lässt sie kalt. Erst als sie selbst in Gefahr ist, beginnt Britta sich selbst zu hinterfragen.

Juli Zeh entwirft ein schockierendes Szenario, das in der nahen Zukunft spielt und sich teilweise sehr real anfühlt. Sie zeigt, wie wenig demokratische Prinzipien garantiert sein können, die wir eigentlich als selbstverständlich wahrnehmen. Damit wird der Roman hochaktuell. All das packt sie in eine fesselnde Handlung, wobei sie einen dichten Erzählstil verwendet.