Rezension Rezension (5/5*) zu Kronsnest: Roman von Florian Knöppler.

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Buchinformationen und Rezensionen zu Kronsnest: Roman von Florian Knöppler
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An Mara verlor er zum ersten Mal sein Herz

!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Das Dorf und der kleine elterliche Hof in der Elbmarsch sind seine ganze Welt: Der empfindsame ­Hannes leidet unter seinem gewalttätigen, unberechenbaren Vater und den Schikanen in der Schule. Zuflucht findet er allein in der Natur und in seinen Büchern. Doch Hannes beginnt, sich zu wehren, und unversehens ­gerät er dabei in die politischen Spannungen der Dorfgemeinschaft. Dabei will er doch eigentlich nur eines – die geheimnisvolle Mara für sich gewinnen, die so ganz anders ist als all die Mädchen im Dorf. Ein anderes Leben, denkt Hannes, ein anderes Leben muss doch möglich sein.“



Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett eingenommen und ich bin total fasziniert. Fasziniert von Florian Knöppler‘s Schreibstil, seinem Ausdruck, seinen Figuren, seiner Intention diese Geschichte so laufen zu lassen. Knöpplers Portagonist Hannes war mir sofort sympathisch, seine Art war etwas besonderes und ging mir ans Herz. Seine Zuflucht ist die Natur und die Buchwelt und ich konnte genau verstehen warum. Ich denke, hier werden sich sehr viele Leser wiederfinden... Sein Ausbruch aus dem ganzen Schlamassel um ihn herum war ein Befreiungsschlag und psychologisch sehr gut von Autor Florian Knöppler geformt. Hannes‘ macht dies aber alles nur für Mara. Er will Aufmerksamkeit erzeugen und begibt sich damit auf ganz dünnes Eis. Genau dies ist aber der Tenor des Autors: Erfahrungen sammeln für das Leben. Was macht man nicht alles für die erste große Liebe? Ist doch gerade sie, etwas ganz einmaliges im Leben und jeder wird sich noch an sich zurück erinnern können...Hannes will so viel, ist so ungestüm, das man ihn gern mal bremsen möchte, ihn mal sprechen möchte und ihm Tipps mit auf dem Weg geben möchte, aber alles dies ist nicht gewollt, jedenfalls sieht das der Autor so und das ist so herrlich grandios. Hannes muss selbst sehen was er erlebt, er muss selbst „laufen lernen“, auf eigenen Beinen stehen und seine Erfahrungen machen, mögen sie auch noch so unterschiedlich sein. Ein weiterer Aspekt hier ist natürlich die Zeit, in der die Geschichte „spielt“. Alles steht irgendwie Kopf und alles hat einen gewissen Hauch von „Neu“ in der Luft...Dennoch weiß der Autor hier seine Worte genau zu wählen und ist enorm treffsicher. Kein Wort zu viel, keine Emotion zu wenig, hier stimmt der Ausdruck perfekt zur rauen und kühlen Gegend in der die Geschichte angesiedelt ist. Die Gegend in der Elbmarsch wird sehr bildhaft beschrieben und man kann sich Hannes‘ Zuhause und das restliche Dorf sehr gut vor Augen führen. Knöppler bietet mit diesem Buch dem Leser enormes Denkpotential. Man wird selber nochmal gedanklich in seine eigene Jugend reisen, darüber nachdenken wie es war mit der ersten großen Liebe, mit dem Leben der Eltern, dem Erwachsenwerden...

Ein sehr starker und tiefgreifender Roman, der eine Fortsetzung erhalten wird, welcher ich schon sehr entgegenfiebere - 5 von 5 Sterne!

 
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