Rezension Rezension (5/5*) zu Kräherwald (Stuttgart Krimi) von Sina Beerwald.

Natalie77

Mitglied
13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
Ein atemberaubender Thriller

Inhalt:
Tessa Steinwart ist gerade am Neckar als dort die Leiche eines Mädchens auftaucht, das im Fluss versenkt wurde. Sie wurde jahrelang misshandelt und am Ende landete sie in Rosen und einem Laken gewickelt im Neckar. Niemand kennt sie und vermisst wird sie auch nicht. Tessa geht sie nicht mehr aus dem Kopf, doch dann muss sie sich um ihren Sohn Sorgen machen, denn ein Mörder hat sie ins Visier genommen.

Meine Meinung:
Die Thriller von Sina Beerwald mochte ich schon immer und als der Verlag anfragte ob mich Kräherwald interessieren könnte, bejahte ich das gerne.

Momentan geht es ziemlich turbulent zu in meinem Real Life und nur wenige Bücher können mich wirklich fesseln. Kräherwald hat dieses geschafft.

Ich habe angefangen zu lesen und wusste gleich das ich schnell das Ende kennen möchte. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ein Verwirrspiel wie es Spaß macht, das dem Leser auch noch Luft zum atmen lässt und bei dem man auch nicht den Faden verliert, denn augenscheinlich ist alles ganz einfach. Ein normaler Alltag in dem immer mehr komische Dinge geschehen. Ein Kind das krank wird, eine Alleinerziehende Mutter die etwas überfordert ist und froh ist eine Ersatzomi zu haben. Ein Thriller der die Bezeichnung wirklich verdient. Dieses Buch lässt einen verschnaufen und doch war ich immer wieder bei der Geschichte. Die Frage wer der Mörder sein könnte beschäftigte mich immer wieder und ein klares Ergebnis gab es nicht. Jeder im Umfeld, jede Figur der Geschichte kann der Mörder sein. Auch wenn ich mit meinem Anfangsverdacht richtig lag, war ich bis zum Ende am Zweifeln wer es sein könnte.

Die Figuren sind überschaubar und alle i m Umfeld von tessa angesiedelt.
Tessa selbst ist Alleinerziehende Mutter einer dreijährigen Sohnes. Sie wird gestalkt von ihrem Exmann und wirkt gerade zu Beginn sehr überfordert mit der Situation. Und doch ist sie stark als es darauf ankommt. Sie arbeitet als Journalistin und kann froh sein eine so liebevolle Betreuung für ihren Sohn zu haben
Diese Betreuung ist eine Art Ersatzomi. Frau Rose kümmert sich liebevoll um den kleinen Julian und hält so einigen Stress von Tessa fern. Sie selbst hat keine Kinder und geht vollkommen in der Betreuung von Julian auf. In schlechten zeiten sorgt sie auch dafür das Tessa was isst und es ihr gut geht. Frau Rose ist eine gute Seele.
Philipp ist Tessas Exmann und lässt sie nicht in Ruhe. er kann die Trennung nicht akzeptieren und bombadiert sie mit Anrufen und Blumen. Er ist der klassische Stalker, der einfach nicht einsehen kann das es vorbei ist.
Tom ist ein jahrelanger guter Freund und Nachbar. mit ihm kann Tessa stundenlang über alles Reden. Gefühle sind nur freundschaftlich. Er ist Polizist und somit stark involviert in den Fall des Mädchens.
Leander hat Tessa im Internet kennen gelernt. Die Geschichte des Kennenlernens ist recht mysteriös, aber für heutige Zeiten nicht ungewöhnlich. Er hat in seinem Leben auch schon viel mitmachen müssen und versucht Tessa eine Stütze zu sein.
Helen ist ihre beste Freundin. Nicht begeistert von Leander lässt sie das auch Tessa spüren. Sie scheint manchmal eifersüchtig auf Tessas Leben zu sein, sagt ihr ehrlich was sie von den Dingen hält und fängt sie auf.
Die Figuren sind allesamt sehr authentisch und sehr speziell.

Die Geschichte ist angelehnt an einen Fall der so leider tatsächlich geschehen ist. In Frankfurt wurde 2001 ein Mädchen aus dem Main gezogen, deren Identität bis heute nicht geklärt ist weil keiner sie kennt und keiner sie vermisst. Drumherum hat Sina Beerwald einen atemberaubenden Thriller geschrieben, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

 

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