Rezension Rezension (5/5*) zu Klosterkind von Anna Castronovo.

huskie-style

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30. April 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Klosterkind von Anna Castronovo
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gelungener Mix aus Mystery und Coming of Age

Schon alleine der Einstieg ins Buch nach dem Prolog hat mich gefesselt, so dass dieses Buch unbedingt zu Ende gelesen werden musste. So treffend und punktgenau, wie Anna Castronovo die Gefühlswelt Filomenas beschreibt, als sie von ihrer Mutter ins Klosterinternat gebracht wurde, rührt es emotional an. Nachdem somit schon der erste Grundstein gelegt wurde, folgt man Filomena nur zu gerne, um zu erfahren, wie sie ihr Heranwachsen in der „Drinnenwelt“ meistert.

Zunächst als Neue ausgegrenzt und bestrebt, dem Kloster zu entkommen um endlich wieder zu ihrer Familie zurückzukehren, lernt sie im Verlaufe der Geschichte, sich den Umständen anzupassen. Dennoch bleiben ihre Ängste und Zweifel immer existent und treiben sie immer wieder um.

Ablenkung erfährt Filomena durch die Erzählungen ihrer Ziehmutter Suor Immacolata, die ihr die Lebensgeschichte von Maria Crocifissa nahebringt. Häppchenweise erfährt der Leser wie Filomena von den Ereignissen und Mysterien, die sich vor Jahrhunderten abgespielt haben sollen. Filomena erkennt Parallelen und fühlt sich Maria Crocifissa immer weiter zugewandt, bis sie ihr tatsächlich begegnet.

Schon alleine Filomenas Klostergeschichte und die Vita von Maria Crocifissa bieten Stoff für jeweils ein eigenes Buch. Doch Anna Castronovo hat es nahezu perfekt verstanden, die beiden Geschichten miteinander zu verweben. Wer einmal angefangen hat, dieses Buch zu lesen, wird bei der Stange bleiben, um das Ende zu erfahren.

Neben dem fließenden Schreibstil bleibt die atmosphärische Dichte, mit der die Geschichte erzählt wird, haften. Und selbst, wer mit der römisch-katholischen Kirche und ihren Riten nichts am Hut hat, wird von der Entwicklung, die Filomena nimmt, gebannt sein.

von: Hans Durrer
von: Cookie Ellerdahl
von: Gunnar Lade