Verbunden über den Tod hinaus
"Karnstadt verschwindet" ist das erste Werk von Alexander Häusser, das ich las, und ich bin restlos begeistert. Der bereits 2007 erstmalig erschienene und nun neu aufgelegte Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Sog gezogen. Genretechnisch ist der Roman eine Kreuzung aus Coming of Age Story, aber auch Spannungsroman. Häusser gibt mit seiner Geschichte Rätsel auf, die geknackt werden wollen.
Im Kern geht es um eine seit nunmehr 20 Jahren ruhende Freundschaft zwischen zwei Jungs, die in der Schulzeit Außenseiter waren. Eine Verbindung von äußerlich verfehlten Schönheitsidealen mit gleichzeitig überdurchschnittlicher Intelligenz führte zu manch Hänselei und auch konkreter Handgreiflichkeit. Der haarlose Karnstedt war davon in besonderer Weise betroffen. Doch auch Simon fand mit seinem mädchenhaften Erscheinungsbild wenig Anklang. Durch ihr gemeinsames Schicksal waren sie in besonderer Weise verbunden. Doch dann geschah etwas, was zu einem Kontaktabbruch führte.
Umso erstaunlicher, dass Karnstedt SImon nun nach seinem eigenen (vermeintlichen?) Ableben auf die dänische Insel zitiert, wo er bis zuletzt in Abgeschiedenheit gelebt hat. Simon soll Karnstedts Nachlass ordnen und folgt schicksalsergeben Karnstedts posthumen Ruf. Eine späte Wiedergutmachung? Für was?
Der Leser begibt sich auf Zeitreise zurück in die Anfänge der Freundschaft. Ich musste schon schlucken angesichts des damals stattgefundenen Mobbings, wie man wohl heute sagen würde. Parallel zur Reise in die Vergangenheit begleiten wir Simon bei seinen Bemühungen, den Nachlass zu ordnen. Währenddessen erinnert er sich an früher und fragt sich, welches Schicksal seinen Jugendfreund ereilt hat? Die Nachbarin scheint ihm auszuweichen, doch Simon bleibt am Ball, gibt nicht auf, nachzuforschen. Neben der Gegenarts- und Vergangenheitsebene gibt es noch eine weitere Ebene rund um eine Insel.
Häusser gibt dem Leser Rätsel auf. Am Ende werden sie, wenn auch nicht in allen Detailfragen gelöst. Mir hat sehr gut gefallen, wie die einzelnen Fäden am Ende zusammen geführt werden. Und ich bin sicher: In der Romanwelt von Alexander Häusser, gibt es für mich noch biel zu entdecken. Uneingeschränkte Leseempfehlung!
"Karnstadt verschwindet" ist das erste Werk von Alexander Häusser, das ich las, und ich bin restlos begeistert. Der bereits 2007 erstmalig erschienene und nun neu aufgelegte Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Sog gezogen. Genretechnisch ist der Roman eine Kreuzung aus Coming of Age Story, aber auch Spannungsroman. Häusser gibt mit seiner Geschichte Rätsel auf, die geknackt werden wollen.
Im Kern geht es um eine seit nunmehr 20 Jahren ruhende Freundschaft zwischen zwei Jungs, die in der Schulzeit Außenseiter waren. Eine Verbindung von äußerlich verfehlten Schönheitsidealen mit gleichzeitig überdurchschnittlicher Intelligenz führte zu manch Hänselei und auch konkreter Handgreiflichkeit. Der haarlose Karnstedt war davon in besonderer Weise betroffen. Doch auch Simon fand mit seinem mädchenhaften Erscheinungsbild wenig Anklang. Durch ihr gemeinsames Schicksal waren sie in besonderer Weise verbunden. Doch dann geschah etwas, was zu einem Kontaktabbruch führte.
Umso erstaunlicher, dass Karnstedt SImon nun nach seinem eigenen (vermeintlichen?) Ableben auf die dänische Insel zitiert, wo er bis zuletzt in Abgeschiedenheit gelebt hat. Simon soll Karnstedts Nachlass ordnen und folgt schicksalsergeben Karnstedts posthumen Ruf. Eine späte Wiedergutmachung? Für was?
Der Leser begibt sich auf Zeitreise zurück in die Anfänge der Freundschaft. Ich musste schon schlucken angesichts des damals stattgefundenen Mobbings, wie man wohl heute sagen würde. Parallel zur Reise in die Vergangenheit begleiten wir Simon bei seinen Bemühungen, den Nachlass zu ordnen. Währenddessen erinnert er sich an früher und fragt sich, welches Schicksal seinen Jugendfreund ereilt hat? Die Nachbarin scheint ihm auszuweichen, doch Simon bleibt am Ball, gibt nicht auf, nachzuforschen. Neben der Gegenarts- und Vergangenheitsebene gibt es noch eine weitere Ebene rund um eine Insel.
Häusser gibt dem Leser Rätsel auf. Am Ende werden sie, wenn auch nicht in allen Detailfragen gelöst. Mir hat sehr gut gefallen, wie die einzelnen Fäden am Ende zusammen geführt werden. Und ich bin sicher: In der Romanwelt von Alexander Häusser, gibt es für mich noch biel zu entdecken. Uneingeschränkte Leseempfehlung!
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