Rezension Rezension (5/5*) zu Jenseits von Eden: Roman von Steinbeck, John.

Yolande

Bekanntes Mitglied
13. Februar 2020
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Ergreifend

Inhalt (Klappentext):

Von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs reicht die Zeitspanne, die diese große amerikanische Familiensaga umfaßt. Sie erzählt die Geschichte der Trasks und der Hamiltons: die Geschichte von Charles und Adam, den ungleichen Brüdern, die um die Liebe ihres Vaters buhlen und den Reizen derselben Frau erliegen. Von eben jener Cathy die ihren Mann und die neugeborenen Zwillinge verläßt, um sich ihren Lebensunterhalt in einem Bordell zu verdienen. Und von Aron und Caleb, ihren beiden Söhnen, deren spannungsgeladenes Verhältnis in einer modernen Version des biblischen Kainsmythos gipfelt.

Meine Meinung:

"(...) Nun, hier ist das Kästchen. Ungefähr alles, was ich habe, ist darin, und es nicht voll. Leid und Aufschwung sind darin, gute Stimmungen, böse Gedanken und gute Gedanken, die Lust des Planens und etwas Verzweiflung und die unbeschreibliche Freude des Schaffens. (...)"

Diese Worte sind einer Widmung entnommen, die John Steinbeck diesem Buch vorangestellt hat und an "Pat" gerichetet ist. Und es sind wahre Worte, den dieses Buch enthält wirklich das pralle Leben. Die Familiensaga erstreckt sich von Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Hauptsache geht es um das Schicksal der Familie Trask, zunächst Cyrus mit seinen beiden Söhnen Charles und Adam, später folgen die Söhne Adams Cal und Aron. Es ist eine tragische Geschichte, die von Zurückweisung, Gleichgültigkeit und Bösartigkeit, aber auch Bruder- und Vaterliebe, Loyalität und Moral handelt. John Steinbecks unnachahmlicher Schreibstil fesselt von Beginn an, auch wenn er, so manches Mal in Erinnerungen schwelgend, etwas abschweifend wird. Aber gerade zum Ende hin wird die Intensität so stark, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Geschichte hat auch autobiografische Züge. Die Familie Hamilton, von der ebenfalls in kleinen Episoden erzählt wird, ist wohl Steinbecks eigene und in Salinas, Kalifornien ist der Autor aufgewachsen. Immer wieder wird die Hauptstory durch kleine Anekdoten, lustige und traurige, unterbrochen. Auch moralische und philosophische Überlegungen über den Krieg und die Menschheit an sich werden thematisiert. Eine gelunge Mischung, die das Buch noch lesenswerter macht.

Fazit:

John Steinbeck ist ein großer Erzähler unserer Zeit und dieses Buch ist ein wahres Meisterwerk, das mich, so pathetisch es auch klingen mag, an der Seele berührt hat.

 

RuLeka

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30. Januar 2018
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John Steinbeck....gemeinsam lesen? Es ist schon Jahrzehnte her, dass ich seine Bücher gelesen habe. Ich bräuchte ein zweites Leben für all die schönen Bücher....
Als Kind war ich immer auf der Suche nach Bpchern und hatte Angst, dass ich irgendwann alle gelesen habe. Nun befürchte ich das Gegenteil
 

Yolande

Bekanntes Mitglied
13. Februar 2020
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Ich könnte ihn mir auch gut in einer Weltliteratur Runde vorstellen. Da hat man Vorlauf und etwas Luft, was den Start betrifft. Ich setze ihn mal in die Vorschlagsrunde. Vielleicht finden sich ja ein paar Wackere ein :)
Ich wäre dabei, ich habe zwar schon einige von ihm gelesen, aber z:B. Früchte des Zorns fehlt noch in meiner Sammlung ;)
 
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Reaktionen: Literaturhexle