Rezension (5/5*) zu Im Schatten Homers. von Stefan Haderer

Caren8040

Neues Mitglied
23. September 2021
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München
Faszinierende Mischung aus Reisebericht, Biografie und Dichtung

Das Buch gliedert sich in 8 Kapitel und einen Anhang mit gut recherchiertem Quellenmaterial. Es geht darin um die Reisen und die enge Bindung der österreichischen Kaiserin Elisabeth, allgemein bekannt als Sisi, zu Griechenland.
Bekanntlich hat sie sich auf Korfu ein Schloss, das Achilleion, erbauen lassen. Die Geschichte setzt aber schon viel früher an, nämlich im Jahr 1861, als sie zum ersten Mal wegen einer mysteriösen Krankheit auf die Insel kam.

Es folgen recht abenteuerliche Reiseberichte quer durch Griechenland, meist chronologisch, die oft an Bord ihrer Jacht Miramar spielen und sich bis zu ihrer Ermordung ziehen. Neben Elisabeth stehen hier besonders ihre griechische Begleiter im Mittelpunkt, denen sie sich anvertraut hat. Darunter der Dichter und Dramatiker Konstantin Christomanos (seine "Tagebuchblätter" habe ich mit Begeisterung gelesen, in diesem Buch erstmals Auszüge aus dem 2. Teil!), aber auch ein Diplomat, ein Widerstandskämpfer und sogar zwei Olympiateilnehmer (zumindest waren sie im Komitee von Pierre de Coubertin und Kronprinz Konstantin 1896 Mitglieder). Einer wurde später Mitbegründer des Fußballclubs Panathinaikos.

Der Autor hat eine unglaubliche Quellenrecherche gemacht, was das Buch wissenschaftlich fundiert. Die Gedichte am Ende jedes Kapitels und das reiche Bildmaterial (Karten, Fotos) sowie die gute Qualität der Seiten machen "Im Schatten Homers" zu einem ästhetischen und informativen Buch, das ich nur empfehlen kann!